Agent J8 - the mysterious woman

Plastikkugeln

Das tägliche Training hatte sich fast komplett geändert. Genauso wie Lucy auch auf einmal anders war. Sie schien freier und gelassener zu sein und nicht mehr so angespannt wie sie es früher immer war. Zwar konnte sie damals ihre Angespanntheit gut verbergen, aber Jonah hatte es trotzdem schnell gemerkt.

Lucy und Jonah trainierten nun nicht mehr nur noch bei Akira, sondern er musste jetzt auch einige challenges im Gelände üben, um somit auch Gefahren besser vorhersehen und vertiefen zu können.
Diese Übungen machten Jonah viel Spaß, er musste zum Beispiel täglich den Parkour hinter den Gebäuden von Akira durchlaufen, wo er über eine hohe Felswand klettern musste, unter einem niedrigen Netz durchkriechen, an einem Seil hochklettern, Schießübungen in 3 Metern Höhe und während des Rennens machen, einen Sprung von dieser Plattform auf den Boden mit abschließender Rolle machen etc.

Außerdem zwang Lucy Jonah dazu, jeden Morgen mit ihr joggen zu gehen.
Jedes Mal fügte Lucy neue Details und Übungen in den Parkour ein, sodass es für Jonah immer wie das erste Mal war.

"Heute hab' ich was Spannendes für dich!", sagte Lucy lächelnd während die beiden zum Parkour gingen.

Jonah stellte sich auf die Startposition und wartete auf das Startsignal.

"Los!", rief Lucy nach einer Weile wie aus dem Nichts und da rannte Jonah bereits los.

Zuerst ging es über mehrere Autoreifen, was keine große Herausforderung für Jonah darstellte. Dann musste er sich unter einen Netz hindurch zwingen, das nur ca. 20 cm über dem Boden aufgespannt war. Weiter ging es mit 3 Sprüngen über einen Wassergraben und da kam Lucys Überraschung ins Spiel. Jonah bekam mitten im Sprung etwas kleines, jedoch hartes gegen den Oberarm geschossen. Er war vollkommen verwirrt, aber Lucy schrie:

"Weitermachen! Die Zeit läuft!"

Und so rannte er weiter und meisterte die nächsten beiden Sprünge gut, jedoch wurde er von jeder Plastikkugel getroffen, die auf ihn abgeschossen wurde.

Er kletterte mit Leichtigkeit an dem freischwebenden Seil hinauf und schnappte sich die Waffe, als er oben angekommen war. Er rannte weiter und schoss dabei auf die 3 vorgegebenen Ziele. Er traf zweimal in die Mitte und einmal kurz daneben, weil er erneut von einer Kugel getroffen wurde.
Es ärgerte ihn und versuchte deshalb den nächsten Kugeln auszuweichen, was sich aber schwieriger anstellte als gedacht. Er sprang von der Plattform, vollführte eine Judorolle, indem er sich über die Schulter abrollte, und schoss sofort auf das bewegliche Ziel.
Weiter ging es mit zwei Bocksprüngen und dann über einige Baumstämme.
Auf der Freifläche danach wich er allen Plastikkugeln aus und dann ging es abwechselnd springend an zwei gegenüberstehenden Wänden auf Plattform zwei, dann über eine Felswand hinüber und zuletzt über ein Gewirr aus Klettergerüsten wieder auf den Boden.

"4 Minuten, 36 Sekunden.", sagte Lucy und schaute von ihrer Uhr auf.

"Du hast dich um 11 Sekunden verschlechtert."

"Das war wegen den Kugeln!", verteidigte Jonah sich.

"Das gehört nun mal dazu, deine zukünftigen Gegner werden mit Sicherheit auf dich schießen und so lernst du, auch in Fluchtsituationen darauf zu achten. Wäre das jetzt echt gewesen, wärst du tot gewesen."

"Aber müssen diese Kugeln so hart sein?", fragte Jonah und betrachtete die kleine schwarze Plastikkugel in seiner Hand.

"Ja, denn so strengst du dich mehr an."

Jonah blickte Lucy mit hochgezogenen Augenbrauen an, aber sie nahm ihm daraufhin einfach wortlos die Kugel weg, steckte sie in ihre Pistole, schubste Jonah in Richtung der Startlinie und sagte:

"Los geht's! Du musst die 11 Sekunden wieder aufholen!"

Und so liefen die nächsten Tage ab, in denen Jonah immer besser wurde und immer häufiger den Kugeln ausweichen konnte.

Die Basics trainierten sie nur noch an einem Tag und Jonah war froh darüber, da ihm die dünnen Matten in dem Trainingsraum langsam auf die Nerven gingen.

Außerdem nahm Lucy Jonah auch zu Außeneinsätzen mit, bei denen er bereits viel dazu lernen konnte.
Und gerade bei so einem Außeneinsatz geschah es...