Jonah konnte nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. Er sollte schon morgen gegen die Roboter kämpfen? Wie sollte er das schaffen? Und wenn es einfach noch zu früh dafür wäre, sodass er seine Chance vertan würde?
"Ich...äh...ich denke nicht, dass..."
"Keine Sorge, Jonah. Das ist noch nicht die richtige Prüfung. Bei Akira gibt es die Regel, dass alle jungen Agenten, die außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen und ihren Lehrer überzeugen, schon vorher eine Runde in der Arena üben dürfen und du hast beides!", sagte Lucy.
"Wow, ich... bin sprachlos!", stammelte Jonah.
"Natürlich musst du nicht in die Arena, nur wenn du auch willst, darfst du darein. Aber es gibt einen Haken: Wenn du bei der Probe nicht mindestens 8 Roboter besiegst, ohne selbst zu schwer verletzt bzw. besiegt zu werden, bist du für die richtige Runde disqualifiziert. Andererseits ist diese Runde eine super Übung für die richtige Prüfung. Die Entscheidung liegt bei dir."
Jonah konnte immer noch kein richtiges Wort rausbringen.
"Falls es dir hilft: vor gar nicht all zu langer Zeit stand ich auch vor dieser Entscheidung und ich kann dir sagen, diese Übung hilft wirklich. Die Roboter sind echt nicht zu unterschätzen!"
"Überlege es dir vielleicht heute nochmal und schlafe eine Nacht darüber, dann sagst du mir morgen früh bescheid, ok?", fügte sie noch hinzu.
Die beiden standen auf und verließen Lucys Büro. Als sie an der Arena vorbeikamen sah Jonah einen Agenten, der gerade kämpfte und blieb stehen.
"Er übt gerade. Wenn du ein Agent bist, darfst du immer wenn du willst und die Arena frei ist hier üben, kannst die Kampfstärke selbst einstellen und auch wie viele Roboter eingesetzt werden.", erklärte Lucy.
Jonah sah dem Agenten zu. Er handelte und reagierte blitzschnell. Einem nach dem anderen schlug er den Stock bzw. das Messer aus der Hand. Der Agent hatte 9 von 12 Robotern eingesetzt. Das konnte Jonah daran erkennen, dass sie sich permanent bewegten, und das taten sie wie echte Menschen! Der Mann hatte bereits 6 Roboter besiegt, da bei ihnen das kleine grüne Licht auf dem Kopf nun rot leuchtete. Jonah war so in Gedanken über die Roboter, dass er nicht bemerkte, dass der Agent gerade mit dem Rücken direkt vor Jonah stand und sie nur noch die Fensterscheibe trennte. Als Jonah den Mann bemerkte, bückte dieser sich gerade und ein Roboter erschien in Jonahs Blickfeld. Der Roboter wollte jedoch gerade den Mann ins Gesicht schlagen, doch da dieser sich geduckt hatte, schlug dieser direkt gegen die Fensterscheibe und somit quasi in Jonahs Gesicht.
Man konnte einen harten Schlag ausmachen, da die Scheibe sichtlich vibrierte. Jonah schrak zurück und starrte dem Roboter für einige Sekunden in die rot leuchtenden Augen.
Dann wandte dieser sich, wie als ob nichts passiert wäre, wieder ab und versuchte den Mann zu besiegen.
"Siehst du nun, was sie für eine Kraft haben, Jonah?", sagte Lucy und schaute ihn an.
"Ja, das kann ich mir nun vorstellen", antwortete er nun ein bisschen eingeschüchtert.
"Komm, für heute ist Feierabend. Lass' uns nach Hause fahren", schlug Lucy vor.
Die beiden stiegen in den Porsche, wobei diesmal Lucy fuhr. Jonah war laut Lucy noch zu abgelenkt, um diesmal zu fahren.
Auf dem Weg vom Auto zur Wohnung erklärte Lucy Jonah gerade noch ein paar Insider-Tricks, als sie plötzlich stehen blieb. Jonah lief beinahe in sie hinein, konnte sich jedoch gerade noch fangen.
"Jonah, hast du mir diese Blumen dahin gestellt?", fragte sie in einer Stimmlage, die Jonah noch nie bei ihr gehört hatte. Sie starrte die ganze Zeit den Strauß an.
Er lugte an ihr vorbei und konnte nun auch den Rosenstrauß vor Lucys Wohnungstür sehen. Er mochte Lucy und zwar sehr sogar, jedoch war er sich sehr sicher, dass er ihr keinen Rosenstrauß geschenkt hatte...
"Nein, habe ich nicht."
Lucy schob Jonah ihre Sachen in seinen eh schon vollgepackten Arm und ging zur Wohnungstür. Jonah folgte ihr ein bisschen stolpernd.
In der Küchentür stehend beobachtete Jonah seine Lehrerin, wie sie gerade eine Karte aus dem Strauß zum Vorschein brachte. Kurz darauf hielt sie ihre Hand vor den Mund und schüttelte den Kopf. Jonah beschloss zu ihr zu gehen.
"Hey, was ist los? Was steht in der Karte...?", fragte er.
Lucy drehte sich daraufhin zu ihm um und umarmte ihn. Jonah war im ersten Moment vollkommen überfordert, drückte sie dann aber an sich. So wie es sich anhörte, weinte sie sich gerade an seiner Schulter aus...Nach ein paar Minuten löste Lucy sich aus Jonah's Arm, nahm die Rosen, öffnete das Fenster und warf sie hinaus.
"Hey, du kannst die doch nicht einfach aus dem Fenster werfen!", rief Jonah und rannte zum Fenster, um zu gucken, ob irgendjemand den Strauß abbekommen hatte. Negativ. Sie waren immerhin im 5. Stock des Hauses...
Doch Lucy war schon aus der Küche gerannt und Jonah konnte die Wohnzimmertür zuknallen hören. Er war vollkommen verwirrt. Welche Nachricht konnte sie nur so wütend machen?
Dann sah er die Karte auf dem Tisch legen und zuerst zögerte er, sie zu lesen, doch dann packte ihn die Neugier und außerdem hatte Lucy sie auch nicht mitgenommen, also dachte Jonah ihr war es egal, ob er sie liest oder nicht. Er nahm die Karte in die Hand und begann zu lesen:
"Hi Süße,
ich hoffe dir gefalen die Rosen? Ich haben sie extra für dich gekauft, nicht geklaut! Die ganze Zeit habe ich dich nicht vergessen. Ich will dich wieder zurück! Hofe, wir können uns vielleicht mal bald treffen? Ole"Was für ein Spinner, dachte sich Jonah. Noch nicht mal richtig schreiben konnte er! Wahrscheinlich Lucys Exfreund...
Jonah legte die Karte weg und ging ins Wohnzimmer. Dort fand er Lucy, die ihren Kopf in einem Kissen vergraben hatte und immer noch weinte. Jonah setzte sich neben sie und rüttelte leicht an ihrer Schulter.
"Hey, was ist los? Willst du darüber reden?", fragte er vorsichtig.
Lucy löste sich von dem Kissen und sah Jonah mit ihren verweinten Augen an.
"Jonah, das war mein Exfreund, Ole! Er ist wieder da und sofort belästigt er mich! Jonah, mit ihm ist nicht zu spaßen, er ist gefährlich!", rief sie.
"Wie hat er dich denn gefunden?", fragte er.
"Keine Ahnung, er scheint zwar nicht so, aber in solchen Sachen ist er echt nicht zu unterschätzen!"
"Jonaaaah, was soll ich denn jetzt machen?? Ich habe echt Angst vor ihm!", weinte Lucy weiter und fiel erneut in Jonahs Arme.
"Wir finden schon eine Lösung, es wird alles wieder gut, Lucy, vertrau' mir!"
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Agent J8 - the mysterious woman
ActionJonah Farris, Waise seit dem 10. Lebensjahr, gerät durch Zufall in die Fänge von "Akira" und wird dort zu einem Agenten ausgebildet. Agentin Lucy begleitet Jonah durch die oftmals schmerzhafte und harte Ausbildung und gemeinsam mit ihr versucht er...