Ein Plan

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Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte Alessa mit ihren zwei Anzugträgern an beiden Seiten zurück. Sie gab ein Zeichen und der eine von ihnen löste Jonahs Fesseln von dem Stuhl. Allerdings waren seine Hände immer noch auf dem Rücken zusammengebunden.

Die Männer packten ihn und stellten ihn vor Alessa auf die Beine. Sie griff nach seiner Krawatte und zog ihn daran leicht zu sich heran.

"Wenn du versucht abzuhauen, wird das schmerzhafte Konsequenzen haben, verstanden?"

Jonah nickte und daraufhin ließ Alessa von ihm ab. Die Männer führten Jonah hinter ihr her zu einem schwarzen Van, dessen Scheiben ebenfalls dunkel getönt waren.

Jonah stieg hinten ein, genauso wie Alessa. Die beiden Männer setzten sich vorne hin. Es ertönte ein leiser Klick und das Auto war verriegelt. Alessa sah ihn an. Dann griff sie hinter sich und holte einen Schal hervor. Sie setzte sich neben Jonah.

"Tür mir leid, Süßer, das muss sein."
Sie band ihm den Schal über die Augen und das Auto fuhr los. Bei jeder Unebenheit der Straße schmerzte Jonah so gut wie alles an seinem Körper. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt der Wagen an. Die Tür wurde aufgemacht und jemand packte Jonah am Arm. Unsanft wurde er aus dem Auto gezogen und von den Männern in ein Haus gebracht.

Jemand zog Jonah den Schal vom Kopf und ein starkes Licht blendete ihn. Er schloss die Augen. Dann wurden seine Handfesseln gelöst und langsam wurde der Raum, indem er sich befand, deutlich erkennbar. Es sah aus wie ein Büro, indem mehrere Schreibtische standen. Der Raum war in sehr schlichten Farben gehalten und wirkte irgendwie kalt. Jonah hielt seine Handgelenke vor seinen Körper und erschrak, als er seine Verletzungen daran sah.

Dann blickte er zu Alessa hinüber, die eine große Karte aus der Schreibtischschublade zog. Sein Blick wanderte daraufhin zu ihrer Hüfte, denn daran hing das "CICADA"-Messer...

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Lucy raste mit dem Porsche durch die Stadt. Mehrmals baute sie beinahe einen Unfall und Gehupe der anderen Verkehrsteilnehmer war ihr ständiger Begleiter. Mit lautem Reifenquitschen kam das Auto halb auf dem Bürgersteig zu stehen und Lucy stieg aus. sie rannte in ihre Wohnung. Mit zitternden Händen holte sie die Kiste mit Jonahs Sachen von seinen Eltern hervor und suchte verzweifelt nach dem Notizbuch von Jonahs Vater.

Sie fand es und blätterte so schnell wie möglich alle Seiten durch. Komm schon, komm schon! Hier muss doch irgendwas stehen! Sie schlug die Seite über CICADA 34 und Alessa Sortaz auf, doch so oft sie sich die Notizen auch durchlas, es gab keine hilfreichen Informationen. Lucy war der Verzweiflung nahe. Kurz darauf warf sie wuterfüllt das kleine Buch gegen die Fensterscheibe und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Was soll ich denn jetzt tun? Hoffentlich hat sie ihn noch nicht umgebracht...

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Jonah ging zielstrebig auf Alessa zu, als diese sich zu ihm umdrehte. Verdammt! Unauffällig sah er zu den beiden Männern hinüber. Sie standen jeweils an gegenüberliegenden Ecken des Zimmers und beobachteten Alessa und ihn. Er musste sich bald einen Plan ausdenken!

Alessa faltete die Karte auf dem Tisch aus und deutete auf ein Haus.

"Dort wohnt er. Du fährst am Besten zuerst dorthin, um nicht aufzufallen, dann gehst du durch die Hintertür...", begann sie. Jonah blickte erneut unauffällig auf das Messer und stellte sich dann so nah an dieses, wie es möglich war. Hoffentlich klappt das auch...

Alessa schien fertig zu sein. Sie fragte Jonah, ob er alles verstanden hätte und er nickte. Sie lächelte ihn an.

"So gefällst du mir schon viel besser, Jonah!" Dann drehte sie sich um. Das war Jonahs perfekter Moment!




Agent J8 - the mysterious womanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt