das Auto

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Lucy ließ sich auf Jonahs altes Bett fallen und stützte den Kopf auf ihre Hände. Sie war verzweifelt. Sie musste ihren Freund dringend retten, sowas hatte er nicht verdient!

Sie stand auf und ging zum Fenster, um dieses zu schließen. Dabei berührte sie ungeschickt ihre kleine Topfpflanze, welche daraufhin von der Fensterbank fiel. Nicht das auch noch...! Lucy beobachtete, wie sich langsam Wasser, vermischt mit Erde, auf dem Notizbuch ausbreitete. Schnell hob sie die Blume wieder auf und brachte das Buch in die Küche, um es zu reinigen. Das Küchentuch sog das meiste Wasser auf, allerdings konnte Lucy das Wellen der Seiten nicht verhindern. Die Notizen waren kaum noch zu lesen und Lucy sah schon Jonahs Gesicht vor sich, wenn er das sehen würde.

Oh Jonah..., Lucy musste wieder an ihn denken. Wo bist du nur?

Ihr Blick streifte erneut die aufgeschlagene Seite des Notizbuches. Was ist das denn?

Lucys Finger fuhren über die wellige Seite, welche neben den kaum leserlichen ursprünglichen Buchstaben nun auch noch neue, unbekannte Wörter enthielt. Diese Wörter waren zwischen den eigentlichen Zeilen geschrieben worden und erst durch das Wasser zum Vorschein gekommen.

Auf ihrem Gesicht entstand ein immer größer werdendes Lächeln, je mehr sie von der Geheimschrift las.

"Jonah, jetzt weiß ich wo du bist!", sagte sie laut zu sich selbst, schnappte ihre Jacke und rannte aus der Wohnung.

*************

Das muss beim ersten Versuch klappen!, redete Jonah sich in Gedanken ein. Alessas Messer war nur noch wenige Zentimeter von seiner Hand entfernt, als Jonah seinen Plan in die Tat umsetzte:

Blitzschnell zog er ihr Messer aus der Halterung, drehte sie in seine Arme und hörte währenddessen einen lauten Knall. Kurz darauf streifte etwas seinen Oberarm, worauf ein stechender Schmerz folge, doch Jonah schaffte es trotzdem, Alessa in einen Haltegriff zu nehmen und ihr ihr eigenes Messer an die Kehle zu halten. Alessa bewegte sich kein bisschen.

"Eine falsche Bewegung und sie stirbt!", rief er den beiden Anzugträgern zu.

Alessa Sortaz begann kurz darauf, zuerst leise zu kichern und später wurde sie immer lauter.

"Du überrascht mich immer wieder, Jonah Farris!", sagte sie.

"Du wirst mich nicht umbringen, sonst erfährst du doch nie, was es mit den Narben, deinen Eltern und so weiter auf sich hat..." Alessa begann zu verhandeln. Hatte sie etwa Angst?

"Dich zu töten wäre viel zu einfach und würde zu nichts führen. Meine Eltern bringt es eh nicht zurück", flüsterte er ihr ins Ohr. "Du sollst noch lange dafür leiden, was du getan hast!" Jonah ließ die beiden Männer nicht aus den Augen.

"Legt die Waffen auf den Boden!", rief Jonah. Die beiden Männer zögerten. Daraufhin drückte Jonah Alessa das Messer gegen ihren Hals, sodass ein wenig Blut auf ihrem Hals erschien.

"Die Waffen auf den Boden. Sofort!" Die Männer taten was Jonah verlangte.

"Gut und jetzt die Waffen zu mir!", rief Jonah, woraufhin die beiden ihre Waffen mit dem Fuß in Jonahs Richtung kickten. Er setzte sich mit Alessa in Richtung Ausgang in Bewegung, doch schon kurz darauf sollte sein Plan ein Ende nehmen.

Alessa hatte in dieser Zeit unbemerkt ein kleines Messer gezogen. Wie aus dem Nichts ließ sie ihre freie Hand in die Höhe schießen und stach mit ihrem Messer in Jonahs Arm, woraufhin dieser sie losließ. Das Messer fiel zu Boden. Sofort rannte sie von ihm weg und Jonah musste nun auch schnell reagieren. Sein Plan konnte nicht weiter ausgeführt werden. Er beschloss zu fliehen.

Alessa Sortaz hob die Waffen auf und warf sie ihren Besitzern zu.

"Wehe ihr tötet ihn!", rief sie und schaute hinter Jonah her, der fast den Ausgang erreicht hatte. Mit einer Ruhe als ob nichts daran hängen würde, drückte Alessa einen kleinen Knopf, woraufhin sich die Tür schloss und Jonah mit voller Wucht dagegen prallte. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Oberarm. Jonah war genau gegen seine Wunde, die einer der Anzugträger ihm vorhin mit der Waffe zugefügt hatte, geprallt. Gott sei Dank war es nur ein Streifschuss...

Jonah sah sich um. Die Männer kamen auf ihn zugerannt, während sein Blick hektisch durch alle Ecken des Raumes ging. Der Raum war für eine Art Büro relativ groß und hoch, es gab einige Fenster und eine Art Balkon innerhalb des Raumes, der einmal um den kompletten Raum ging, sodass man von diesem hinunter auf die ganzen Schreibtische blicken konnte. Weiterhin gab es noch zwei weitere Türen, die aus diesem Raum führten. Die sind wahrscheinlich auch versperrt...das Fenster ist meine einzige Chance!

Entschlossen rannte Jonah los und entwischte dabei nur knapp den Händen des einen Mannes.

"Verdammt!", schrie dieser verzweifelt und Jonah hörte einen Klick. Er hat die Waffe entsichert!

Jonah beschleunigte noch einmal, sprang über einige Schreibtische und Kisten als die ersten Schüsse auf ihn fielen. Jonah versteckte sich hinter einem Schreibtisch und ließ einen der beiden an ihm vorbeilaufen. Dann sprintete er die Treppe hinauf, während weitere Schüsse auf ihn losgelassen wurden. Das harte Training hatte sich doch ausgezahlt!

Keine weitere Kugel traf ihn und als er oben ankam, machte er sich einen kurzen Überblick. Der "Balkon" war ca. zwei Meter breit und hatte insgesamt eine U-Form. Von ihm führten mehrere Türen ab. Jeweils am Ende des Ganges war ein Fenster. Jonah entschied sich für das rechte. Hoffnungsvoll drehte er den Fenstergriff, doch vergeblich. Es ließ sich nur auf Kipp' öffnen. Die Geräusche von Schuhen auf der Treppe veranlassten Jonah, sich zu verstecken. Er rannte zurück zur Treppe, neben dieser eine große Pflanze stand, hinter der er sich so gut es ging versteckte.

Der Mann erreichte den Balkon und sah sich kurz um. Das war Jonahs Chance. Blitzschnell trat er aus dem Schatten der Pflanze hervor und trat dem Mann hart in den Bauch, sodass dieser nach hinten fiel und mit dem Kopf gegen die Wand prallte. Er rührte sich nicht mehr. Schnell nahm Jonah dessen Pistole und rannte erneut zum Fenster. Mit aller Kraft warf er die Waffe gegen die Scheibe, woraufhin diese lautstark zerbrach. Jonah entfernte schnell die restlichen Scheibenstücke, stellte sich auf den Fenstersims und sprang auf den nahestehenden Baum.

Er hangelte sich an einem Ast zu dem Baumstamm hin, als der andere Mann am Fenster erschien. Er schien zu überlegen, ob er es Jonah gleichtun sollte, entschied sich dann doch dafür, Jonah vom Baum zu "schießen". Doch Jonah hatte währenddessen bereits den dicken Baumstamm zwischen ihn und den Mann gebracht und hatte somit gleich ein Schutzschild.

Leichtfüßig kletterte er hinunter und rannte im Zickzack Richtung Straße. Kurz darauf hörten die Schüsse auf, doch Jonah rannte trotzdem immer weiter.

Mit hoher Geschwindigkeit erreichte er die Straße und bemerkte zu spät das kreischende Reifenquitschen des auf ihn zukommenden Autos.

Agent J8 - the mysterious womanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt