wahre Liebe

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"Bist du dir sicher, dass du sie noch einmal sehen möchtest, Jonah?", fragte Lucy.

"Ja. Ich möchte mehr über ihre Motive erfahren."

"Wie du willst", antwortete Lucy und startete den Wagen. Kurze Zeit später erreichten die beiden Agenten das Gefängnis. Ein Wärter brachte die beiden in den Gesprächsraum, wo sie sich an einen Tisch setzten. An fast allen anderen Tischen saßen weitere Leute, die jeweils mit einem Gefangenen sprachen.

Nach einigen Minuten wurde die Tür geöffnet und ein etwas dickerer Mann erschien, gefolgt von Alessa Sortaz in orangener Gefängniskleidung.

Lucy konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und als Alessa an ihrem Tisch Platz nahm, sagte sie sofort:

"Orange steht dir sehr gut!"

Alessa blickte Lucy kurz an und schenkte ihr ein ich-bin-sowieso-was-besseres-als-du-Blick und wendete dich dann Jonah zu.

"Du hast es also tatsächlich geschafft, mich hier hin zu bringen...ich kann es immer noch nicht glauben..." Alessa wurde zum Ende ihres Satzes hin immer leiser.

"Was willst du hier, Jonah?", sagte sie dann und tat absichtlich so, als ob Lucy nicht da wäre.

"Ich möchte mehr über meine Eltern wissen. Warum du sie getötet hast oder warum du mich nur ohne sie gebrauchen konntest oder...", begann er.

"Jonah...", unterbrach Alessa ihn. Sie schwieg eine Weile, bevor sie sagte:

"Die Sache ist kompliziert...Da steckt viel mehr dahinter als es scheint und..."

"Dann erzähl mir alles!", unterbrach diesmal Jonah sie.

"Das kann ich nicht."

"Warum nicht?"

"Du magst es geschafft zu haben, MICH ins Gefängnis zu bringen, aber jemand anderes ist dir schon längst auf den Fersen!" Alessa begann zu grinsen.

Jonah blickte ungläubig erst zu Alessa, dann zu seiner Freundin. Lucy nahm daraufhin seine Hand.

"Jonah, du wirst diesen Auftrag erledigen, du kannst uns nicht entkommen. Niemand entkommt unserer Organisation!", rief Alessa immer lauter, woraufhin ein Polizist, der mit ihnen im Raum war, ein nicht gerade leises "schhhh!" von sich gab.

Jonah wurde wütend.

"Dann sag' mir wenigstens warum meine Eltern sterben mussten!"

Alessa begann zu grinsen und lehnte sich entspannt auf ihrem Stuhl zurück.

"Ach Jonah, ich werde dich vermissen...", sagte sie und gab dem Polizisten ein Handzeichen woraufhin dieser zu ihr kam.

"Nein, warten Sie! Ich möchte noch weiter reden!", versuchte Jonah das Gespräch zu retten, doch der Polizist zuckte nur kurz mit den Schultern und gab ein leises "Tut mir leid" von sich.

Jonah stand auf und wollte den beiden hinterher, doch Lucy hielt ihn fest.

"Jonah, nicht...", sagte sie leise.

Kurz bevor Alessa die Tür erreichte, drehte sie sich noch einmal um und sagte genussvoll und mit einem hämischen Grinsen:

"Es war mir ein Vergnügen, Jonah Farris!"

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Gezwungenermaßen verließen die beiden Agenten den Raum und holten ihre Ausweise am Eingang ab.

Der Polizist gab Jonah seinen Ausweis und bei Lucys blickte er noch einmal genauer auf den Namen.

"Lucy Harbour?", fragte er.

"Ja?"

"Sie sind die Exfreundin von Ole Meintel, nicht wahr?"

"Leider ja, warum fragen Sie?"

"Dann habe ich eine gute Nachricht für Sie: Herr Meintel sitzt nun hinter Gittern und wird Ihnen in Zukunft keine weiteren Schwierigkeiten mehr bereiten."

Lucy starrte ihn an.

"Ist das Ihr Ernst?", fragte sie mit einem riesigen Grinsen im Gesicht.

"Mein voller Ernst, Ms. Harbour."

Lucy quickte und fiel Jonah in die Arme.

"Das freut mich sehr für dich", flüsterte Jonah.

Lucy lächelte ihren Freund an, küsste ihn auf den Mund und flüsterte ihm dann leise ins Ohr:

"Ich liebe dich!"

Jonah sah Lucy in die Augen. Für ihn gab es darauf nur eine einzige Antwort:

"Ich liebe dich auch!"

Agent J8 - the mysterious womanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt