gefährliche Spritztour

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"Was ist dann passiert?", fragte Lucy aufgeregt. Jonah schüttelte den Kopf.

"Ich bin aufgewacht. Es war wieder Tag. Die Nacht war vorbei. Ich spürte nichts, alles schien normal...", sagte Jonah verwirrt.

"Verstehe...", begann nun der Arzt.

"Sie wurden von dem Smiley-Typ betäubt und derjenige hat Ihnen dann auch wahrscheinlich den Sender gesetzt, während der ganzen Nacht, sodass niemand etwas bemerkt hat."

"Und warum habe ich dann am nächsten Tag nichts gespürt?"

"Nun, der Typ hat Sie wohl alles vergessen lassen, sodass Ihnen die kompletten Erinnerungen an dieses Ereignis fehlen. Anders kann ich mir das nicht erklären."

"Hm...aber wer war das?", fragte Jonah mehr zu sich selbst.

"Vielleicht finden wir es durch Alessa heraus, sobald sie festgenommen wurde! Aber jetzt heißt es erstmal, sie zu überwältigen und ich hätte da auch schon einen Plan", grinste Lucy.

Jonah stand auf und nahm Lucys Hände.

"Da bin ich aber mal gespannt!"

Lucy zog ihren Freund in ihr Büro und deutete auf den Schreibtisch, auf dem mehrere Zettel mit Notizen und Zeichnungen wirr durcheinander lagen.

"Ein sehr... interessanter Plan", sagte Jonah, worauf er promt einen freundschaftlichen Schlag in die Rippen bekam.

"Du hast ihn dir ja noch nicht einmal angehört!", verteidigte sich Lucy.

"Gut, ich höre."

"Also, Alessa weiß nicht, dass der Sender entfernt wurde. Das bedeutet, sie wird sich sicher sein, dich so oder so zu finden und genau das müssen wir zu unserem Vorteil nutzen!"

Lucy kramte ein Blatt mit einer Zeichnung hervor. Jonah betrachtete dies interessiert: es sah nach einer Art provisorischem Stadtplan aus mit Pfeilen, Straßen und Strichmännchen.

"Das bist du", Lucy deutete auf ein Strichmännchen.

"Du läufst alleine durch die Straßen, den Peilsender in der Tasche. Ich und zwei weitere Agenten werden dir unauffällig folgen. Früher oder später wird Alessa kommen und dann tust du überrascht und sagst du hättest dich doch dazu entschieden, ihr bei dem Auftrag zu helfen. Du gehst mit ihr, wohin auch immer, und durch einen weiteren Sender wissen wir auch, wo du dich aufhälst. Sobald Alessa sich sicher in ihren vier Wänden fühlt, wird sie keine Zweifel mehr haben und dann ist es auch schon zu spät, denn dann steht die Polizei vor ihrer Tür."

"Aber ohne Beweise wird das wohl kaum funktionieren...", überlegte Jonah.

"Die Polizei findet doch bestimmt Beweise in einem ihrer Verstecke...", sagte Lucy. Jonah überlegte kurz.

"Wie wärs damit: wir fahren erstmal nach Hause und suchen dort nach weiteren Hinweisen in den Notizen meines Vaters und den Sender lassen wir hier, sodass wir erstmal ein wenig Zeit haben", schlug er vor.

Lucy war einverstanden und schon kurz darauf saßen die beiden im Auto und fuhren los.

"Wie willst du eigentlich irgendwelche Beweise aus ihr heraus bekommen? Sie wird alles abblocken", begann Lucy.

"Das weiß ich auch noch nicht so genau, aber mir bzw. uns wird schon was einfallen."

"Aber wir fahren schon zu mir nach Hause, oder?", fragte Lucy nach einer Weile, da Jonah einen komplett anderen Weg fuhr.

"Ja, nur ein paar kleine Umwege müssen sein. Ich kann beim Auto fahren total runter kommen und mich entspannen und außerdem sitzt du neben mir, was gibt es besseres?", antwortete er und sah sie kurz an.

Lucy lächelte ihren Freund an und legte ihre Hand auf seine.

"Nicht mehr lange und wir haben endlich die Mörderin deiner Eltern gefasst, Jonah!", rief sie fröhlich.

Jonah grinste. Ich habe es euch versprochen und ich werde es auch halten!, sagte er zu seinen Eltern.

Die beiden Agenten genossen den kleinen spontanen Ausflug sehr. Die Sonne schien, es war warm, Musik lief laut, ein perfekter Sommertag eben.

Plötzlich hupten mehrere Autos hinter Jonah und er sah in den Rückspiegel.
Ein schwarzer Audi mit getönten Scheiben schlug scharf vor einigen Autos ein und verursachte so das Hupkonzert.
Was für ein Spinner, dachte Jonah und schüttelte den Kopf.

Der Audi scherte hinter Jonahs Porsche ein und fuhr extrem nah heran.
Jonah gab ein wenig mehr Gas, doch der Audi blieb an seiner Stoßstange kleben.

"Mein Gott, überhol' mich doch einfach!", rief Jonah als ob der Fahrer ihn hören konnte.

"Was ist los?", fragte Lucy und schaute nach hinten.

"Der Audi hängt mir die ganze Zeit an der Stoßstange...der fährt mir gleich rein!"

Die Straße vor Jonah leerte sich und so beschloss er zu versuchen, das Auto abzuhängen. Er drückte das Gaspedal bis zum Anschlag und der Porsche nahm schnell an Geschwindigkeit zu. Rasch erreichte Jonah die 200km/h-Marke und als er in den Rückspiegel sah, traute er seinen Augen kaum: der Audi hatte nun zwar ein bisschen Abstand aber er folgte ihnen.

"Wer ist denn das?", fragte Jonah nach einem weiteren Blick in den Spiegel. Der Audi holte auf.

"Lass' ihn doch einfach mal überholen", schlug Lucy vor. Jonah wechselte daraufhin auf die rechte Spur und lies das Gaspedal in Ruhe. Kurz darauf erschien der Audi neben dem Porsche, langsam holte er auf und das Beifahrerfenster erschien neben Jonah. Gespannt sahen Jonah und Lucy in die dunkel getönte Scheibe. Die beiden Autos fuhren nun auf einer fast leeren Straße nebeneinander, als das Fenster heruntergefahren wurde.

Jonahs Augen weiteten sich, als er in den Lauf einer Pistole blickte.

Agent J8 - the mysterious womanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt