Die Entscheidung

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"Das reicht!" Alessa Sortaz trat aus der Dunkelheit. Der eine Mann ließ daraufhin seine Faust wieder sinken.

Die beiden Anzugträger hatten Jonah brutal zugerichtet. Er kämpfte mit der Ohnmacht.

Die beiden verschwanden in der Dunkelheit und Alessa blieb vor Jonah stehen.

"Ich hoffe du bist jetzt bereit, mir ein paar Fragen zu beantworten?", fragte sie kalt. Jonahs weißes Hemd war bereits kaum noch weiß, sondern hatte überall Blutspritzer und Löcher.
Jonah schwieg.

"Wie fandest du die Idee mit der Schatulle?", fragte sie ihn. Er antwortete nicht.

"Ich wollte dir einen kleinen Vorsprung geben, weißt du und ich fand es ganz amüsant wie du meinem Komplizen damals durch den Park hinterher gerannt bist", beantwortete sie ihre Frage selbst.

Jonah hatte sich wieder ein bisschen erholt.

"Naja und gelegener hätte mir dieser Maskenball ja nicht kommen können."
Sie ging zu ihm.

"Du sahst übrigens sehr gut aus mit deiner Maske." Sie lächelte ihn an.
"Ich weiß auch dass du wusstest wer ich bin, seit wir uns das erste Mal an diesem Abend sahen..."

Alessa zog etwas aus ihrem Stiefel. Etwas glänzendes blendete Jonah für eine Sekunde. Alessa hielt das Messer in die Höhe, als ob es ein unbekanntes Objekt für sie war.
Dann sah sie zu Jonah hinüber und ging zu ihm. Sie setzte sich wieder auf seinen Schoß und hielt ihm die Spitze des Messers an die Kehle. Jonah sah so deutlich die kleine Zikade mit der Nummer 34 und die Initialen A und S auf dem Messer.
Er blickte in ihre grünen Augen. Sie hatte den selben Gesichtsausdruck wie als sie seine Eltern getötet hatte.

"Töte mich doch einfach, genauso wie du es bei ihnen getan hast!", zischte er.

Alessa lächelte.

"Alles zu seiner Zeit mein Süßer. Ich brauche dich vorher noch. Immerhin hat es fast neun Jahre gedauert, bis du mir endlich nützlich bist..." Sie nahm das Messer von seiner Kehle und fuhr mit den Fingern die Klinge entlang.

"Deine Eltern haben sich in etwas eingemischt, was sie nicht interessieren sollte und naja, deshalb musste ich sie eben aus dem Weg räumen...", sagte sie ohne den Blick von ihrem Messer abzuwenden.
Jonah zerrte daraufhin wütend an seinen Fesseln.

"Du bist so eine verlogene, arrogante...wie konntest du mir das antun? Du hast meine Familie zerstört!", schrie Jonah.

Kurzentschlossen bohrte Alessa erneut ihre Nägel in Jonahs Bauch, sodass er sich krümmte und mehr oder weniger in ihre Arme fiel.

"Alles hat eben seinen Grund, Jonah."

Jonah konnte nichts mehr sagen. Ihm fehlten die Worte. Alessa drückte ihn wieder in eine normale Sitzposition und sah ihm in die Augen.

"Hör zu, Jonah. Ich brauche dich für einen wichtigen Auftrag. Diesen Auftrag kannst nur du erledigen, aber dafür musstest du 18 Jahre alt sein...", begann Alessa. Jonah war verwirrt.

"Warum gerade 18?" Alessa kam daraufhin zu ihm und zog sein Hemdkragen ein wenig zur Seite. Ihr Finger fuhr über zwei kleine Narben an seinem Hals. Jonah verstand nicht.

"Was hat das mit meinen Narben zu tun? Die habe ich doch schon ewig", sagte er.
Alessa schaute ihn an.

"Verrate ich dir nachdem du den ersten Teil des Auftrags erledigt hast. Du wirst zuerst...", erzählte sie, doch Jonah hörte ihr nicht mehr zu.
Was ist denn an dieser Narbe so besonders? Und was glaubt sie wer sie ist...jetzt weiß ich wenigstens dass sie in der Stadt ist und das bedeutet, dass ich mithilfe von Akira und Lucy...

"...und du wirst mir dabei helfen!" Alessa schien fertig zu sein. Sie blickte ihn an.

"Du hast eh keine andere Wahl, also...was sagst du zu diesem Angebot?"

"Ich werde dir helfen", sagte Jonah nach einer kurzen Pause leise, den Blick zu Boden gerichtet. Das ist meine einzige Chance...

Alessa sah ihn ein wenig überrascht an. Dann lächelte sie siegessicher, stand auf und verschwand wieder im Dunklen.

Agent J8 - the mysterious womanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt