Jonah fuhr mit dem schwarzen Porsche durch Belaqua. Lucy war gerade dabei, ihm beizubringen, wie man Informationen über bestimmte Leute anhand ihres Aussehens und ihrer Kleidung erfahren konnte, als Jonah eine Vollbremsung einlegen musste. Ein schwarzer Hund war von links auf die Straße vor das Auto gerannt und stand jetzt wie angewurzelt da. Sofort stieg Jonah aus und schaute nach dem Rechten. Dem Hund ging es gut, er war nicht verletzt, aber anscheinend saß ihm der Schock noch tief in den Knochen, da er am ganzen Körper zitterte. Jonah war erleichtert. Aber wo war nur der Besitzer?
Jonah konnte niemanden sehen und an dem Halsband stand auch kein Hinweis wem er gehörte.
"Oh mein Gott, Joey! Da bist du ja!", rief jemand hinter Jonah.
Als Jonah sich umdrehte, konnte er nicht glauben, wer da vor ihm stand: sein alter Freund Karl!
Die beiden hatten sich seit mehr als 6 Monaten nicht gesehen und als Karl Jonah sah, rannte er sofort auf ihn zu und umarmte ihn.
"Jonah, oh mein Gott, Jonah! Dass ich dich hier treffe! Ich kann es kaum glauben! Du hast meinen Hund gefunden!", Karl hörte gar nicht auf zu reden. Er hatte sich also nicht verändert.
"Hey, Karl, lass' uns erstmal von der Straße runter!", unterbrach Jonah ihn, da das Auto hinter dem Porsche schon hupte.
"Steig eben mit ins Auto.", sagte Jonah.
Karl und Joey nahmen auf der Rückbank platz und Jonah fuhr den Porsche auf einen nahegelegenen Parkplatz.
"Hi, mein Name ist Lucy.", begrüßte sie Karl während des Fahrens.
"...Ähm...hi, ich bin Karl", stotterte Karl, der total von Lucy überwältigt war.
Jonah parkte das Auto und Jonah drehte sich zu Lucy.
"Das ist mein alter Freund Karl. Er war mit mir im Waisenhaus und wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen, kann ich vielleicht...", begann Jonah.
"Schon gut Jonah, hau' ab und habt Spaß!", antwortete Lucy.
Jonah grinste sie an und stieg aus. Als Lucy zum Fahrersitz ging, kam Karl gar nicht aus dem Staunen heraus. Sie hielt Jonah noch kurz an der Schulter fest und flüsterte:
"Das bleibt aber unter uns, klar?"
"Auf jeden Fall!"
Lucy klopfte ihm auf die Schulter und fuhr kurz darauf mit hoher Geschwindigkeit vom Parkplatz. Der Porsche war dabei nicht gerade leise.
Als Jonah zu Karl ging, sagte dieser direkt:
"Läuft bei dir, Jonah! Die ist ja mega heiß!"
"Ich weiß, aber sie ist nicht meine Freundin...leider nicht", den letzten Teil sagte Jonah mehr für sich selbst.
"Und woher kennst du sie dann?", fragte Karl erstaunt.
"Komm' wir gehen ein Stück, dann erkläre ich dir alles, ok?", schlug Jonah vor.
"Ok, Joey, komm'!"
Jonah und Karl gingen zum Fluss und redeten mehrere Stunden. Jonah erzählte ihm, dass er bald ein Agent sein wird und dass Lucy seine Lehrerin ist. Er erzählte von seiner Vorprüfung, von seinem Training, dass er jetzt bei Lucy wohnte, von der Sache mit Ole und sogar, dass er sich in Lucy verliebt hatte.
Karl wiederum erzählte Jonah von seiner Familie, dass Joey kurz vor seinem Zusammenstoß mit dem Porsche sich von der Leine gerissen hatte, dass er und seine Familie heute einen spontanen Ausflug nach Belaqua gemacht hatten und von seiner Ausbildung zum Computerfachmann.
Jonah bemerkte, dass Karl sich in dieser langen Zeit sehr verändert hatte. Er trug nicht mehr diesen Streberlook, sondern ein lässiges Shirt und eine dazu passende Hose. Karl war nochmal mehrere Zentimeter gewachsen und war jetzt fast so groß wie Jonah. Auch hatte er keine Brille mehr, sondern trug jetzt Kontaktlinsen, wie Jonah erfuhr. Er hatte sich echt gut entwickelt, aber seine Haare waren immer noch so ordentlich, wie Jonah es von ihm gewohnt war.
Jonah merkte erst jetzt, wie gut es tat, mal alle seine Gedanken und Sorgen mit einem guten Freund teilen zu können und wie sehr er Karl doch vermisst hatte. Er freute sich sehr für ihn und auch dass sein neues Leben so gut verlief.
Die beiden hatte viel Spaß gemeinsam und zum Schluss trafen sie noch Karls Eltern. Sein Vater konnte sich noch an Jonah erinnern und in einer ruhigen Minute suchte dieser nochmal das Gespräch mit ihm unter vier Augen:
"Vielen Dank nochmal für deinen Tipp damals im Waisenhaus. Karl ist ein super Sohn für uns und wir sind wie eine richtige Familie! Meine Frau war noch nie glücklicher als jetzt mit ihm." Er schlug Jonah nach dem Gespräch ein paar mal auf die Schulter, was für Jonah ein bisschen zu fest schien, wo es doch nur ein freundschaftlicher Klaps auf die Schulter sein sollte...
"Ich bin so froh, dass wir uns nochmal gesehen haben, Jonah! Wenn du mal in der Nähe sein solltest, besuch' uns ruhig mal, unsere Adresse hast du ja. Ich würde mich sehr freuen!", sagte Karl bei der Verabschiedung.
"Gerne, das werde ich machen! Alles Gute mit deiner Ausbildung und viel Spaß mit Joey!"
"Danke. Dir wünsche ich viel Glück mit Lucy. Ihr würdet ein super Pärchen abgeben!", neckte Karl seinen Freund. Sie umarmten sich und dann stieg Karl in das Auto.
Jonah schaute ihnen noch eine Weile hinterher, bis er selbst auch nach Hause ging.
Karl hatte Recht gehabt, er musste Lucy irgendwie zeigen, dass sie mehr als nur eine Freundin und seine Lehrerin für ihn war, aber wie er das machen sollte, wusste er einfach nicht. Wie sehr brauchte er jetzt den Rat seiner Eltern...
Und dann verwandelte sich seine Trauer auch schon wieder in Wut. Warum nur wurden sie umgebracht und warum hatte die Mörderin Jonah nicht gleich mit ermordet, wo sie doch gesehen hatte, dass er den Mord mit angesehen hatte? Er würde den Blick dieser Frau niemals vergessen...und wieder einmal schwor er sich, den Tod seiner Eltern zu rächen.
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Agent J8 - the mysterious woman
ActionJonah Farris, Waise seit dem 10. Lebensjahr, gerät durch Zufall in die Fänge von "Akira" und wird dort zu einem Agenten ausgebildet. Agentin Lucy begleitet Jonah durch die oftmals schmerzhafte und harte Ausbildung und gemeinsam mit ihr versucht er...