11 outsider boy.

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【 ROBERT 


„Sieh dir meinen Scheiß Ausweis an!"

„Ja und?"

„Da steht mein Erster- und Zweitname drauf!"

„Und das regt dich auf, weil... ?"

„Weil sie überhaupt nicht zusammen passen."

„Pff... wenn das alles ist."

„Robert Edward Tomlinson klingt viel besser."

„Nein, ich trage ihn nur cooler."

[ Robin & Robert ]



Unsicher stand ich mit dem Skateboard vor einem riesigen Anwesen. Am Tor war ich von einem Wachmann kontrolliert worden. Das Ganze war mir eindeutig etwas zu hoch, auch wenn ich solche Sicherheitsvorkehrungen seit der Kindheit kannte. 

Zwar hatte man bei meinen Brüdern und mir ebenfalls oft darauf geachtet, dass wir als Kinder nicht alleine durch die Straßen rannten. Aber ich konnte mich nicht daran erinnern, dass es je einen Wachmann am Eingang gegeben hatte. Als wenn man den Präsidenten besuchen wollte.

Der Produzent des Albums wohnte so luxuriös, dass ich mich ein bisschen wie in einem dieser amerikanischen Filme fühlte. Eine riesige Eingangshalle empfing mich und eine Hausdame nahm mir das Board ab.

„Ich wollte zu Mr Caine, wir haben einen Termin", erklärte ich diesem Hausmädchen, oder was auch immer sie war. Mit der Gitarre auf dem Rücken folgte ich ihr schließlich und schritt über ewig lange Flure mit Marmorboden, entlang an einem verschwenderischen Swimmingpool. Dieser brutale Luxus behagte mir nicht.

Schlussendlich erklärte mir das Hausmädchen, dass ich nur noch durch den Rosengarten müsste und dann das private Tonstudio von Mr Caine erreichen würde. Ich nickte ihr dankbar zu und huschte durch den Garten. 

Verschlang das nicht Unmengen von Geld? Diese protzige Art zu wohnen würde mir selbst nicht zusagen. Ich erreichte ein kleineres Haus und hörte Stimmen.

Die Tür stand offen und höflichkeitshalber klopfte ich, dann stieß ich die Tür weiter auf und sah auf einen Raum mit weißen Sitzmöbeln, einem Tisch, der sich unter bunten alkoholischen Flaschen nur so bog. Ein paar technische Hilfsmittel kannte ich aus dem Tonstudio von Onkel Harry, dass er unter dem Dach hatte, aber dessen Funktionen mir unbekannt waren.

„Ah Mr Freeman!", begrüßte mich ein dicker Mann, der Ähnlichkeit mit Lou Pearlman hatte. Er watschelte auf mich zu und reichte mir die Hand, dann gab er mir einen groben Klaps auf die Schulter: „Ich bin Greg", stellte er sich überflüssigerweise vor. „Leute, unser letzter Mann ist auch da. Darf ich Robert sagen?"

„Ja", entwich es mir und ich blickte eine Handvoll Männer an. In einem mörderischen Tempo wurde mir die Anwesenden vorgestellt. Carlos - Drums, James - Bass, AJ - Keys. Carlos war fast zwei Meter groß und James hatte den Bizeps eines Schwergewichts. 

AJ zog chillig an etwas, was ich als Joint identifizierte. Im Nachhinein fielen mir die vielen Stummel im Aschenbecher auf, die definitiv nichts von einer Zigarette hatten. Es roch zudem auch merkwürdig. Nur mit Mühe verkniff es ich es mir, die Nase zu rümpfen.

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