34 the fucking secret.

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【 ROBERT 


„Und was machen wir jetzt!"

„Sehe ich aus wie jemand, der einen Plan hat?"

[ Robert & Mase ]



Mein größtes Problem war, dass ich bei Robin gegen eine Wand lief. Natürlich rief ich ihn sofort an, nachdem ich mit dieser Arztpraxis gesprochen hatte und wollte wissen, was genau nun mit Harry los war. Leider hatte mein Bruder nichts besseres zu tun, als meine Sauftour zu huldigen und mir zu sagen, ich solle mich an die eigene Nase packen.

»Wenn es wichtig wäre, dann würde Onkel Haz ganz sicher mit uns sprechen, also schiebe kein Drama«, bat er mich. Leider beruhigte mich das nicht die Spur, stattdessen machte ich mich umso mehr Sorgen: „Aber was ist, wenn wir etwas durcheinander gebracht haben, wenn wir schuld sind und er-"

»Nein, nein, nein - hör sofort auf so etwas zu denken. Wir haben nichts durcheinander gebracht«, hielt Robin energisch dagegen. »Langsam wirst du echt übervorsichtig und lädst die Last der Welt auf deine Schultern.«

Wie das klang... ich schritt unruhig im Wohnzimmer auf und ab und presste das Handy so fest an mein Ohr, dass es weh tat. Ich hörte, dass Robin tief durchatmete und schließlich sprach: »Wenn Onkel Haz nichts gesagt hat, dann akzeptiere das. Es ist seine Sache und weder du noch ich haben das Recht uns in jeden Teil seines Lebens einzumischen. Außerdem hat sich keines seiner Tattoos verändert, oder?«

Da sagte er was. Ich musste ganz dringend wieder lernen den Hinweisen zu vertrauen. Müde und sichtlich angefressen rieb ich mir über die Augen. Gerade wollte ich Robin sagen, dass er vielleicht Recht hatte, als ich eine helle, bekannte Stimme im Hintergrund vernahm.

Tante Sophia.

Sie sprach mit Robin und bestätigte, dass sie sich freuen würde, wenn er sie nach Harrods und Selfridges begleiten würde. In diesem Moment begriff ich, dass Robin sich nicht unsichtbar in ihrer Nähe aufhielt, sondern durchaus mit ihr redete und dabei war sie erschreckend gut kennen zu lernen.

„Du Lügner!", fuhr ich ihn laut an. „Willst du mich verarschen? Du kannst doch nicht mit - Mann, Robin, was ist, wenn du etwas durcheinander wirbelst und-"

»Oh, ich muss los, sorry. Wir sehen uns und passe auf dich auf, du Partykönig«, unterbrach er mich einfach dreist und überschwänglich.

„Wenn du jetzt auflegst, dann-"

Natürlich legte er auf.

Innerlich schellte mein Puls durch die Decke. Er hatte es versprochen, dass er sich von Tante Sophia fern hielt und er wusste das auch! Was dachte sich Robin nur dabei?

Und als könnte der Tag nicht noch schlechter werden, tat er genau das. Als Harry am späten Nachmittag zurück war und ich ihn mit den Anruf konfrontierte, da machte er sich nicht einmal die Mühe eine Ausrede zu finden. Ich kam mir schon vor wie eine launische Ehefrau. Stattdessen bekam ich nur zu hören: „Das geht dich nichts an."

Langsam fühlte ich mich von jedem vor den Kopf gestoßen. Wieso schloss er mich aus?

„Es geht mich nichts an? Onkel Harry, wenn es dir nicht gut geht, dann musst du mir das sagen!", stalkte ich ihn bis in sein Schlafzimmer, wo er sich umzog.

„Zuerst einmal, nein, ich muss dir gar nichts sagen", erklärte er ruhig und ich verzog das Gesicht: „Aber ich dir alles, oder was?"

„Du bist ein Teenager und die reiten sich bekanntlich gerne selbst in die Scheiße", belehrte er mich tatsächlich. Meine Augenbrauen rutschten mir bis zum Haaransatz: „Bist du immer noch pissig, weil ich gestern nicht angerufen habe?"

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