19 behind the facade.

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【 ROBERT


Komm, sprich mit mir, Robert. Bitte!"

Mach, dass es aufhört weh zu tun. Lass es einfach aufhören."

Das kann ich nicht, denn es wird nie aufhören."

Niemals?"

Nein. Man gewöhnt sich nur an den Schmerz."

[ Harry & Robert ]



Robin!

Er war hier. Hier im Jahr 2016.

Ich konnte an nichts anderes denken, meine Beine bewegten sich nicht und als ich es endlich schaffte mich loszureißen, da hielt Josh mich fest und ich knallte brutal in das hier und jetzt zurück. 

Stairway to heaven war zu Ende und ich blickte zu den Jungs, die sich langsam wieder regten und jeweils die Mikros sinken ließen. Mein Kopf ruckte zurück zu Preston und auf die Stelle neben ihm.

Sie war leer.

Hastig suchte ich mit den Augen die Absperrung ab, aber da stand kein Junge mehr. Innerhalb von ein paar Herzschlägen war Robin einfach verschwunden, so als wäre er nie dagewesen. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Mein Herz raste und ich musste mich zwingen zu atmen.

Wie ich das Konzert zu Ende spielte, wusste ich nicht, aber ich hatte das Gefühl neben mir zu stehen. Am Schluss ging das Licht aus, es war das Startsignal, dass wir alle von der Bühne verschwinden sollten. 

Zuvor hatten Harry und die anderen ihre Fans verabschiedet und sich aufrichtig für die Unterstützung in dieser schweren Stunde bedankt. Trotzdem kam das Ende völlig plötzlich für mich.

Ich wollte zu der Absperrung, wollte überprüfen, ob ich Robin nicht einfach aus den Augen verloren hatte, aber stattdessen wurde ich brutal von Josh mitgezogen und konnte nicht aufhören, daran zudenken, dass ich mir definitiv nicht eingebildet hatte, dass mein Bruder dort gestanden hatte.

Es war, als würde ich mich gänzlich neben der Spur befinden, egal, ob wir über eine Stunde später in der Hotellobby standen und schließlich zum Fahrstuhl mussten. Mein Herz verkrampfte und mir zum heulen zu mute. Ich hörte die Gespräche nicht und mir entging, dass Paul uns den Plan für Morgen noch im Laufschritt unterbreitete.

Robin.

Wieso war er hier?

Was bedeutete das?

Würde ich ihn wiederfinden?

Wollte er mir etwas Bestimmtes sagen?

Ich dachte an das schiefe und provokante Grinsen, an die blauen Augen, in denen der Schalk sitze und dessen Glanz nach und nach verschwunden war. Überfordert vergrub ich den Kopf in den Händen und hatte wieder das Gefühl, als würde man mich an einem Tag zurück katapultieren, an dem ich bemerkt hatte, dass etwas mit Robin nicht stimmte.

An einem verregneten Sommertag war ich nach Hause gekommen. Dad war wie immer nicht da und es war so still im Haus gewesen, dass ich zuerst geglaubt hatte, Robin sei noch nicht zu Hause. Seine Zimmertür hatte offen gestanden und er regungslos auf seinem Bett gesessen und die Wand angestarrt.

Er hatte nicht reagiert, als ich ihn gerufen hatte, erst als ich fast vor ihm stand, war mir aufgefallen, dass er geheult hatte. Nicht das er weinte, war etwas Gruseliges, sondern dass er das Gesicht gleichzeitig zu einer freundlichen Miene verzogen hatte. Zwei Emotionen hatten sich so brutal vermischt, das Robin nicht einmal aufgefallen war, dass seine Wangen nass waren.

Stairway to heaven ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt