(1) Prologue

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(1) Prologue

Es ist 6 Uhr.

6 Uhr Abend und ich hatte nichts besseres zu tun als in meinen eigenen vier Wänden, besser bekannt als mein Schlafzimmer, an einem trockenen halb ausgehärteten Stück Brot zu knabbern und mein Zimmer zu betrachten. Wenn ich genau darüber nachdenke, war es recht langweilig. Meine Wände weiß, der Boden braunes laminat und keinerlei Möbel außer mein Bett, ein kleiner Schrank mit passender Kommode für zusätzlichen Krimskrams. Ich war nicht sonderlich der größte Fan von unnöttiger Dekoration und Platz. Anders als Matt, der sich sofort das größere Zimmer schnappte ohne auch das ich einen Funken von Mitspracherecht hätte.

Nicht dass ich mich jemals gegen ihn stellen würde oder könnte.

Es gibt außerdem noch eine wichtige Tatsache über meine Familie oder eher meine Eltern die vielleicht erwähnenswert wäre. Und zwar, dass sie sehr sehr wohlhabend und berühmt sind. Sie sind so angesehen und haben soviel Geld, dass sie nicht mal wissen wohin mit dem Ganzen. Mir ist es schon bewusste wie eingebildet und realitätsfern das klang. Doch es ist nunmal die nakte Wahrheit.

Ich bin außerdem auch berühmt. Naja berühmt als die absolute Außeseiterin, wenn man das mitzählen kann. Ist schwer zu glauben, wenn man in solch einer Familie groß wird aber die Umstände waren auch nicht sonderlich auf meiner Seite. Denn für meine Eltern ist meine Existenz nicht viel mehr von Wert als das Staubkorn im hintersten Eck meines Schrankes, das seit unserem Einzugstag um ein bisschen Sonnenlicht bettelte. Das Prinzip von Elternliebe ist mir bis heute ein reines Mysterium. Aber das auch nur wenn es um mich ging. Denn für sie zählen auch nur die Bedürfnisse und das Wohlergehen von Matt. In ihren Augen ist er das goldene Ei, während sie sich an manchen Tagen sogar für mich schämen.

Wie man unschwer erkennen kann, bin ich nicht der einzige Nachwuchs aus unserer Familie. Matthew, mein Bruder, ist fast zwei Jahre älter als ich und wird im Gegensatz zu mir von all unseren Mitmenschen geliebt und verehrt. Er nutzt ins Geheim auch den Wohlstand von unseren Eltern aus, um sich höher im Rang der Beliebtheitsskala zu puschen als er es eigentlich nötig hätte. Und es fühlt sich komisch an zuzugeben, dass er damals echt der beste Bruder war, den ich mir je hätte vorstellen konnte. Mittlerweile hat sich alles geändert. Mittlerweile ist er genauso grausam und rücksichtslos zu mir wie alle anderen, mit denen ich jemals zusammen stieß.

Es wäre nur halb so schlimm, wenn er mich einfach ignorieren würde und so tun könnte als wäre ich nicht da sowie Mom und Dad die meiste Zeit. Stattdessen musste er mich regelmßig daran erinnern wie überflüssig mein Dasein auf dieser Welt ist. Vor nicht all zu langer Zeit hatte er mein Auto demoliert, in dem er die Fensterscheiben zerschlug, mehrere Dellen rein rammte und auf der Windschutzscheibe fett 'Loser' mit Graffitifarbe besprüht hatte. Klar war er nicht der alleinige Täter. Aber dennoch hinterlässt es eine tiefe Spur, wenn man am nächsten Tag aufwacht und von mehreren Social Media Posts begrüßt wird, wo man sein eigenes komplett verunstaltetes Auto sieht, an dem der eigene Bruder mitverantwortlich ist.

Wieso er so geworden ist, ist mir bis heute ein absolutes Rätsel. Mein Auto konnte ich nur dank meines Jobs als Barkeeperin in dem Club 'Tight out' wieder halbwechs in Ordnung bringen. Es hat mich soviel Mühe und Zeit gekostet, doch jetzt übergibt mich beim Anblick meines Käfers nur noch ein Gefühl von Stolz. Wenn ich daran dachte, dass ich es mir selbst erarbeitet habe und nicht mehr vom Geld meiner Eltern abhängig werden muss, gibt es mir das stückweite Gefühl von Freiheit, dem ich so sehnlichst nacheifere.

Sonst gab es nicht sonderlich viel mehr über mich zu erzählen. Vielleicht, dass ich noch ab und zu tanzen gehe. Also nur zum Zeitvertreib. Mal gibt es Tage, an dem ich in der Tanzschule einsprang, mal verbrachte ich doch lieber meine Zeit zuhause, um selbstkompenierte Lieder auf meiner Gitarre zuspielen. Allerdings nutze ich sie schon fast gar nicht mehr.

Ach und bevor ich es vergesse, meinen Namen habe ich noch gar nicht erwähnt.

Der lautet nämlich Sunshine Louise Blake.

So sehr ich diesen Name auch hasse, steht er leider überall auf meinen Ausweisdokumenten. Der ist so unfassbar schrecklich. Sunshine passt gar nicht zu einem hoffnungslosen Menschen wie mich. Nur der Geier weiß, was sich meine Eltern bei diesem lächerlichen Namen gedacht haben. Aus diesem Grund stelle ich mich jedem immer nur Sou vor. Es gibt inzwischen niemand mehr der mich nicht Sou Blake nennt. Ich bin sogar davon überzeugt, dass selbst meine Familie nicht mal mehr weiß, dass es sich bloß um einen Spitznamen handelt.


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Ist wahrscheinlich ein bisschen kurz geraten aber für ein Prolog sollte es ausreichen.

(A/N: Nach einige Jahren habe ich mich dazu entschieden diese Geschichte zu überarbeiten. Es ist mittlerweile schon über 7 Jahre her als ich das Buch geschrieben habe und nachdem ich dieses Kapitel überarbeitet habe, muss ich sagen; es ist echt unfassbar schwer ein Werk zu überarbeiten dessen Schreibstil mit meinem aktellen überhapt nicht übereinstimmt. Ich werde hier wahrscheinlich niemals das volle Potential meine Schreibkünste rausholen können aber ein wenig angenehmer für die Leser sollte schon machbar sein. Wie immer sende ich viele Liebe an alle, die sich dazu entschieden haben, dass Buch dennoch zu lesen und wünsche euch allen das Beste!)

...because I'm differentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt