>Sunshine<
"Wieso genau wollten sie sich nicht mit ihrer Familie in der Öffentlichkeit zeigen?"
"Stimmt es, dass sie Schwanger geworden sind und sich dann deshalb von den Medien abgegrenzt haben?" Was für schwanger? Wovon redet er da bitte?
"Werden wir sie in den nächsten Tagen wieder vor der Kamera zusehen bekommen?"
"Was für Hintergrundgedanken hatten sie, als sie beschlossen hatten sich nicht mehr mit ihrer Familie sehen zulassen?"
"Okay", seufze ich. Es wurde aufeinmal komplett ruhig und die Mikrofone wurden mir schon quasi ins Gesicht Gedrückt. "Ich weiß ich war all die Jahre nie im Fernsehen, Internet oder Nachrichten. Und das liegt nicht an irgendwelchen Gerüchten, die man auf jeden Fall nicht glauben sollte. Nicht alle stehen auf Kameras und Blitzlichtern überall. Also habe ich mich dagegen entschieden weiterhin an Galen und Feten zu gehen, damit die Aufmerksamkeit von mir weg streift, was auch super funktioniert hatte.
Der einzige Grund weshalb ich das mache ist, weil es meiner Familie dadurch nicht zur Lasten fallen soll und ihr eure Frage beantwortet habt."
"Ist der junge Mann dahinten, der mit ihnen kam ihr Freund? Hat er sie geschwängert?" Ich rolle mit den Augen und seufze, ehe ich runter steppe und sofort auf Jace zu gehe. Als er mir ein warmherziges Lächeln schenkt, kribbelt es plötzlich in meinem Bauch, was ich ignoriere. Wahrscheinlich nur ein bisschen Bauchschmerzen.
"So schlimm war es gar nicht, oder? Hast du gut gemacht", lobte er mich mit einer Umarmung und einem kurzem Kuss auf die Wange, das wieder ein Kribbeln verursacht.
"Sou?", fragt Mom nach meiner Aufmerksamkeit. "Kann ich mit dir reden?" Ein wenig verwirrt nicke ich und gehe mit ihr an einem ruhigem Ort, wo wir ungestört waren. "Es tut mir Leid, Sou." Ich konnte gerade nichts deuten, da ich nicht wusste, was sie damit meint.
"Es tut mir Leid, wie ich dich behandelt habe. Ich weiß, es ist unverzeihlich aber du musst wissen, dass das es nur eine Fassade ist und auch die Überstimmungskraft deines Vaters. Zuerst dachte ich das es irgendwann aufhört und hab einfach mit gespielt. Als ich aber wusste, dass es zuviel war, konfrontierte ich ihn. Dann hat er mir eingeredet, dass er Recht hatte und ich fing an das sich noch zu glauben. Doch als du da oben standest, bewies es mir das Gegenteil. Ich hab mein Ziel total verloren und war blind zusehen, das meine Tochter zu einer selbstständigen, hübschen, jungen Frau geworden ist. Und der einzige Grund, warum ich dich meistens zur Hausarbeit gezwungen habe ist, weil ich verhindern wollte, dass dein Vater dir irgendwas antut. Da dachte ich, wenn ich dich nützlich mache, dass er nicht ganz so hart ist. Denn ich kann echt vieles aber wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat dann kann man ihm nicht mehr umstimmen."
Sprachlos, geschockt und erstarrt beschreibt mich gerade in diesem Moment. Ich wusste nicht, ob glücklich oder wütend sein sollte. Glücklich, weil sie nach all der langen Zeit es doch geschafft hat mich mal zubemerken und als Teil der Familie sieht und wütend, weil es so lange gedauert hatte und sie sich einfach nicht gecheckt hatte, dass sie auch ein Mitspracherecht hat.
Zwischen den Varianten, die ich einfach wählen konnte, wähle ich keine von beiden sondern gehe einfach, um mir etwas zu trinken zu holen. Als paar Minuten später Matt auf mich zu kommt.
"Und? Willst du Mom verzeihen oder nicht?"
"Woher weißt du, dass ich mit ihr geredet habe?", frage ich und ziehe meine Augenbrauen misstrauisch zusammen. Er hat doch nicht gelauscht oder?
"Mom hat es mir erzählt. Ich sollte dich fragen, ob du dir es dir überlegen kannst, bevor du ihr die 2. Chance nimmst. Aber das geht mich ja eigentlich nichts an. Das ist deine Entscheidung. Also überlegst du es dir?"
"Ja tue ich." Mit einem warmen Lächeln geht er nicht weiter auf das Thema ein und läuft zur zurück zu seiner Begleitung.
Ob ich ihr wirklich eine zweite Chance geben soll? Wo war meine zweite Chance, als ich aus meinem eigenem Zuhause geschmissen wurde? Wo war meine zweite Chance zu beweisen, dass ich gut genug für sie bin? Diese 'zweite Chance' Sache ist auch nicht mehr als Trash aus dem Fernsehen.
Nach all der Zeit soll ich etwas geben, was ich nie bekommen habe? Wieso in alles in der Welt sollte ich das tun?
Komm schon, Sou. Du bist nicht so. Du bist anders als alle anderen.
Wieso taucht der Engel jetzt auf? Wo bleibt der Teufel? Hat er mal wieder verschlafen? Okay, okay! Spaß bei Seite.
Vielleicht sollte ich einfach eine Nacht drüber schlafen. Es kann ja sein, dass ich dann auch zu einem Entschluss komme.
Zurück bei Jace wurde ich mit einem fraglichen Ausdruck begrüßt. "Warum wollte deine Mutter mit dir reden?" Ich winke bloß ab, da ich nicht alles erklären wollte und schaue auf die Uhr.
"Können wir jetzt gehen meine Arbeit ist hier getan.", wollte ich wissen, als ich von der Uhr wegsehe. Er nickt, ehe wir Matt Bescheid geben und in Jaces Auto stiegen.
Auch wenn ich nicht darüber nachdenken wollte, muss ich ich meinen Kopf damit zerbrechen, ob ich Mom verzeihen soll.
"Du denkst echt viel nach. Weißt du das eigentlich? Was schwirrt dir diesmal durch den Kopf?", bricht er die Stille, die bisher herrschte. Kann er eigentlich Gedanken lesen?
"Mom hat sich bei mir entschuldigt.", antworte ich knapp ohne ihm überhaupt einen Blick zu würdigen.
"Lass mich raten. Du willst ihr eigentlich nicht verzeihen aber irgendwas in dir will, dass du ihr noch eine Chance gibst?"
"Okay das wird mir jetzt langsam zu komisch.", murmle ich zu mir selbst. Woher weiß er das? Ich bin mir sicher, das ist nicht normal. Statt zu antworten seufze ich einfach und steige, nachdem wir angekommen sind, aus.
"Ach und sehe zu, dass du dir den Kopf damit nicht zerbrichst, wenn du schlafen gehst. Denn ein wenig davon könnte dir auch gut tun.", lächelt er.
Ich glaube, dass da jemand in meinem Kopf rum schleicht.
Ich hab kein Bock noch irgendeine Scheiße zuschreiben, die eh keiner ließt also Gute Nacht😘❤❤♡☆
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...because I'm different
RomanceWie es ist, niemanden hinter sich stehen zu haben und damit einsam ist, wissen nicht viele. Manche wollen einfach nicht realisieren, dass sie Leute haben mit denen sie reden können und manche würden das gerne realisieren, was aber nicht der Fall ist...