Nachdem ich meine Haare geföhnt und mich angezogen habe, haben wir uns zusammen an den Esstisch gesetzt um nun endlich zu reden. Louis und Harry sitzen mir beide gegenüber und Louis nickt Harry zu, als Zeichen zu beginnen.
"Ich hatte diese eine Idee... Und ich finde diese Sache wichtig." Er räuspert sich und fährt fort: " Vielleicht witterst du schon etwas... " er schaut mich mit seinen hellen grünen Augen kurz an, hält meinem Blick aber nicht stand und schaut wieder auf die Tischplatte.
"Du, als unsere einzigste Tochter, will ich dass du auch etwas lernst." Er schaut wieder auf und trifft meine Augen. Meint er jetzt etwa, dass ich in die Schule gehen werde? Junge, dann wäre es einfacher abzuhauen als ich gedacht hatte. Ich schaue Louis an, der von der Idee wohl immer noch nicht begeistert ist. Er vertraut mir nicht. Er ist doch schlauer, für wie ich ihn gehalten habe.
"Ich werde in die Schule gehen?" Frage ich neugierig nach.
"Nein um Gottes Willen." Verdreht Louis die Augen. "Obwohl es Harry anfangs so wollte, aber das geht nicht. Nicht solange du dich hier vollständig eingelebt hast und dich an das Spezielle von uns gewöhnt hast." Vollendet er und verschränkt die Arme vor seiner Brust. Da kannst du lange warten. Ich beiße mir verärgert auf die Lippe und Louis bemerkt wohl meinen Stimmungswechsel und seine Augen blitzen warnend auf.
Harry erwidert darauf nichts mehr und redet weiter: "Wir haben dir einen Privatlehrer organisiert. Also noch hat er nicht 100 %-ig zugestimmt, aber ich werde das noch klären." Er zwinkert mir zu. Darf ich jetzt bitte einmal ganz laut Seufzen? Sie quälen mich hier schon so den ganzen Tag und jetzt wollen sie mich auch noch zusätzlich damit quälen ?
"Was denkst du?" Fragt Harry interessiert nach.
Unsicher zucke ich mit meinen Schultern.
"Seit wann kümmert ihr euch schon um mich? Warum jetzt plötzlich?"
"Du bist unsere Tochter Jen. Wir kümmern uns die ganze Zeit schon um dich" antwortet Louis und lächelt sogar etwas.
Ich kann dazu nur nicken. Wenn ich mich wieder auf dieses Thema einlassen werde, weiß ich schon wie es enden wird.
"Aber-" fängt Louis wieder an und ich schaue ihn an. "- du kannst ihm gerne erzählen was wir hier mit dir tun, aber viel bringen wird dir das nicht, weil er davon weiß."
Ein er? Ist er genauso schlimm? Aber vielleicht kann ich ihn ja bekehren und er hilft mir... Obwohl dies als Möglichkeit etwas weiter entfernt liegt.
"War es das?" Ich will eigentlich nur meine Ruhe haben und stehe schon auf, um zu gehen.
"Nein. Setz dich wieder." sagt Harry streng und ich versuche nicht meine Augen zu verdrehen, setze mich aber doch wieder.
Ich schaue sie mit einem 'Fahrt fort' - Blick an.
"Du darfst ab sofort raus." Bricht Harry das Schweigen.
Ich kann nicht anders und lache spöttisch auf und klatsche ein paar mal in die Hände.
"Oh wow, ich bin beeindruckt. Ihr lasst eure Tochter mit den Jahren von 17 Jahren, das erste Mal aus dem Haus. Das ist wirklich unglaublich." Ich bemerke Louis Augen, die zu Schlitzen zusammengezogen sind und höre augenblicklich auf zu reden.
"Aber das hat bestimmt auch wieder einen Punkt" komme ich wieder zur Sache,dazu runzle ich die Stirn.
Harry nickt und stimmt mir wohl damit zu. Ich habe es gewusst.
"Du wirst uns fragen müssen und dann mit einem von uns rausgehen müssen" sagt Louis.
Ich lache kurz auf. Dann lieber gar nicht raus.
"Und was uns sehr wichtig ist... " startet Harry und schaut mich dabei mit ernstem Blick an.
"Ja?" Frage ich und bin gedanklich schon auf dem Weg in mein Zimmer.
"Du wirst keinen Kontakt mit Jungs haben. Und mit keinen Kontakt meine ich, kein einfaches Reden. Keine Blicke. Wenn du dieses jedoch doch tust, wird es schwerwiegende Konsequenzen für dich geben. Glaub mir das. Du gehörst uns und nur uns" beendet Harry seinen Satz.
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Adopted
FanfictionJen, ein 17 jähriges Weisenmädchen wird nach Jahren endlich in einer Familie aufgenommen. Sie hatte sich schon auf ein Leben außerhalb des Weisenhauses gefreut, doch alles verläuft anders als geplant. Das Pärchen stellt Dinge mit ihr an, die sie nie...