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Das ist Daniel, der Arzt. Gespielt von Daniel Sharman.

Nach einem traumlosen Schlummer, erwache ich in genau dem selben Zimmer wo ich gegen meinen Willen eingeschläfert worden bin. Nur es ist stockdunkel und ich erkenne nichts. Es herrscht völlige Stille und auch von draußen hört man keinen Mucks. Wie viel Uhr ist es?
Der lästige Schlauch, den ich mir eigentlich aus der Nase gezogen habe, befindet sich wieder in meiner Nase. Genervt ziehe ich ihn wieder hinaus. Langsam kehren wieder die Gefühle in meine Glieder zurück. Wenn es tatsächlich Nacht ist und alle schlafen ist das meine Chance. Ich versuche mich aufzuraffen und hinzusetzen, aber ein plötzlich stechender Schmerz durchfährt mich.
„Au, shit.." ich fluche leise auf und beiße mir auf die Unterlippe.
Ich werd hier nicht wegkommen, solange ich noch solche Schmerzen habe.. Das wird mir ziemlich schnell klar.
Erinnerungen durchfluten meinen Kopf. Wie Harry einfach ausholte und mich schlug. Ich zucke innerlich zusammen. Harry. Gerade er. Ich schüttle meinen Kopf, er ist genauso ein Penner wie Louis.
Plötzlich höre ich Schritte draußen im Flur. Wer kommt da?
Schnell schließe ich meine Augen und versuche mich nicht anzuspannen.
Die Türe zu meinem Zimmer wird geöffnet und direkt schnell wieder leise geschlossen, nur das sich jetzt jemand im Zimmer befindet.
Ein Stuhl wird an mein Bett herangezogen. Ein ganz kleines bisschen öffne ich ein Auge und erkenne eine Figur die auf dem Stuhl Platz genommen hat. Schnell schließe ich das Auge wieder ganz.
„Weißt du.. Harry hat das nicht so gemeint mit dem Schlag.." murmelt eine helle klare  Stimme plötzlich los. Ich erkenne sie sofort. Louis sitzt hier bei mir.
„Es tut ihm wirklich leid. Es ging ihm den ganzen Abend schlecht deswegen und er hat sich Sorgen gemacht..." es herrscht eine kurze Pause.
„... es haben sich einfach so viele Gefühle auf einmal bei ihm zusammengeballt, verstehst du?"
Nein du Arsch und jetzt verpiss dich aus diesem gottverdammten Zimmer, oder ich schreie um mein Leben. Ich gebe dir 10 Sekunden. 10.., 9.., 8..,..
„Er liebt dich. Und das aus ganzem Herzen, auch wenn du das manchmal nicht zu spüren glaubst."
Ich stocke leicht mit meinem Atem. Harry war schon immer der fürsorglichere gewesen und auf gewissen Art und Weise konnte ich mir eine Freundschaft mit ihm vorstellen, wenn wir uns nicht so kennengelernt hätten.
„Ich weiß auch dass wir nicht deine Eltern sind, aber du lebst nunmal jetzt bei uns.. und ich will mich einfach mal entschuldigen bei dir. Für die Sachen die wir dir angetan haben und dir antuen werden."
Ich höre ihn hart schlucken.
„Auch wenn du gerade nicht bei Bewusstsein bist, naja so fällt es mir einfach leichter. Du weißt ja dass ich nicht so der Entschuldigungstyp bin. Jetzt hab ich wenigstens nicht mehr so ein ganzes schlechtes Gewissen." Er räuspert sich.
„Naja ich hoffe wir haben morgen einen frischen und guten Neustart..." murmelt er leise und er greift nach meiner Hand. Langsam streift er mir mit seinem Daumen über den Handrücken.
Dann passiert nichts mehr. Eine gefühlte Stunde liege ich einfach da mit meiner Hand in Louis'. Irgendwann dämmere ich wieder in einen Halbschlaf hinweg.

Nur gefühlte Minuten später wache ich wieder auf, aber mittlerweile scheinen die ersten Sonnenstrahlen durch die Jalousien. Louis schläft immer noch auf dem Stuhl neben meinem Bett, aber ziemlich in sich selbst zusammengesunken. Seine Hand ist noch mit meiner verschränkt. Ich lächle sogar etwas auf, als gerade die Tür zu meinem Zimmer einen Spalt geöffnet wird. Harry späht nur ins Zimmer ohne sich reinzuwagen. Schnell entziehe ich meine Hand aus Louis seiner. Ich war zu langsam, Harry hatte unsere ineinander verschlungen Hände schon erspäht und lächelt mir zu.
„Ich habe Louis schon gesucht.." murmelt er leise und steht immer noch an der Tür rum. Verlegen fährt er sich durch seine Morgenmähne auf dem Kopf.
Mir kommen Louis' Worte aus letzter Nacht wieder in den Kopf. Es tut ihm leid, vergib ihm. Nein. Ich kann nicht.
Ich seufze nur auf und nicke ihn ins Zimmer herein.
„Wie geht es dir?" Er traut sich nun etwas lauter zu sprechen und gibt keine Acht mehr auf den schlafenden Louis.
Louis gibt ein genervten Seufzer von sich und fängt an sich auf dem Stuhl zu rekeln.
„Schlafmütze" murmelt Harry und stellt sich hinter den Stuhl hin und schaut zu mir hinab.
„Mir gehts super" antworte ich voller Sarkasmus.
„Das klingt doch gut, vielleicht können wir dann bald nach Hause." Antwortet mir Harry ohne auch ein kleines bisschen auf meine Ironie einzugehen.
„Harry halt deinen Mund und lass mich schlafen!" meckert Louis, der sich immer noch auf dem Stuhl zusammenkauert.
„Und du wirst ja wohl einfach mal deinen vorlauten Mund halten können, wenn ich gerade versuche meine Fehler wieder gut zu machen!" zischt Harry zu Louis hinunter.
„Is gut, is gut." Louis verdreht die Augen, steht auf und verlässt das Zimmer mit schlurfenden Füßen. Dass Louis das so einsteckt ohne weiteres zu erwidern wundert mich.
Ganz baff von Harrys Worten schaue ich Louis hinterher. Harry ist gegenüber Louis noch nie laut geworden.
„Du hast bestimmt Hunger. Ich werde dir was bringen und Daniel Bescheid geben, dass du wach bist, okay?"
Ich bringe nur ein schwaches Nicken hervor.
„Kannst du mir nicht antworten?" Fragt er mich gereizt.
Da ist wohl jemand mal wieder mit dem falschen Bein aufgestanden.
„Ja danke Papi." Ich schaue auf meine Bettdecke und ziehe das Wort Papi unnötig in die Länge.
„Schau mich an." Er knirscht er mit den Zähnen.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen lenke ich ganz langsam meinen Blick auf Harry.
Seine Augen scheinen nicht hellgrün wie sie es sonst immer tun. Sie verbergen einen dunklen Schatten und wenn das der Fall ist, sollte ich meinen Mund nur sparsam gebrauchen.
„Harry, bitte.. es tut mir leid." Wispere ich leise.
Warum zum Teufel entschuldige Ich mich jetzt bei ihm?? Eigentlich bin ich es einfach nur satt. Soll er halt hören, was er unbedingt hören will.
Er atmet einmal tief durch. Wahrscheinlich ist er gleich wieder davor mir eine runterzuhauen.
„Ich hole Daniel. Dir wird es bald besser gehen."
Ohne weitere Worte verlässt er das Zimmer.
Ich verschränke die Arme vor der Brust und unterdrücke meine Tränen. Es dauert nicht lange, da kullern auch schon die ersten meine Wange hinunter. Nur ein paar Momente später, betritt auch schon ein verschlafener Daniel das Zimmer.
„Na, wie geht es dir? Du siehst schon fitter wie gestern aus." Sagt er und kommt zu mir ans Bett.
Ich schluchze als Antwort nur einmal auf und versuche ihn ja nicht anzusehen.
„Ohje das klingt nicht gut.." Er mustert mich und wischt mit einem Taschentuch meine Tränen etwas weg.
„Soll ich dir was zur Beruhigung geben?" Fragt er sanft.
Er geht an die Kommode, wo er immer sein ganzes Equipment aufbewahrt um einen ganzen Menschen still zu stellen.
„Nein ich brauche nichts. Ich habe nur Hunger."
Trotzdem kramt er weiter in der Schublade rum und kommt mit einem Fläschchen wieder zu mir.
„Ich werde dir gleich was holen." Sagt er und zieht die Ampulle mit der Flüssigkeit auf.
„Hast du auf was spezielles Lust?"
Er spritzt mir den Inhalt in den Arm und ich schaue ihm einfach wehrlos zu.
„Das lindert auch die Schmerzen. Magst du Pfannkuchen ?" Er schaut mir in die Augen.
Ich zucke mit den Schultern.
„Gut. Bis gleich. Ich schicke am besten jemand zu dir." Er lächelt mir nochmal zu und dreht mir den Rücken zu.
„Nein, bitte nicht. Ich will alleine sein. Bitte." Ich sehe ihm nach und hoffe er hat mich gehört, denn sonderlich laut und entschlossen klang ich definitiv nicht.
Doch er dreht sich zu mir herum und sieht mich nochmal mitfühlend an und verschwindet dann aus dem Zimmer.

Naa, Meinungen zu Louis und Harry in dem Kapitel? :)

AdoptedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt