Eine bedrohliche Stille machte sich breit. Die Sonne knallte erbarmungslos auf das Dach und es waren keine Wolken am Himmel zusehen. Nur die schwarzen Rauchwolken, aus der Stadt zerstörten das schöne Bild eines Sommertages. Es war alles andere als ein wunderschöner Tag. Meine Augen starrten kalt und leer vom Dach. Am liebsten wollte ich an nichts mehr denken. An gar nichts mehr. Gar nichts mehr fühlen. Man hörte nur noch dieses schlimme laute Stöhnen.
Liliakniete am Boden, hielt sich die Hände vor die Augen und schrie schrecklichlaut. Jeremys Körper lag auf dem kalten Boden und schaute entsetzlich aus,deshalb hatte ich aus einem blauen Container ein weißes dreckiges Tuch genommenund über ihn gelegt. Überall Blut. Mir war ganz schlecht und ich fühlte michgrausam. Das was ich getan hatte war unverzeihlich und konnte ich selber nichtverstehen. Jetzt war ich ein kaltblütiger Mörder, mit Blut an den Händen. Wiekonnte ich denn jetzt so weiter leben? Wie konnte ich nur meinen besten Freundumbringen können!? Sicher war es die bittere Eifersucht gewesen, die mich so getriebenhat! „Du... du... hastJer...einfach... so...umgebracht! Wie... wiekonntest du... nur!Jake!?", stotterte Lilia schockiert. Ihre Augen waren ganz rot und verheult. Inihnen konnte man den Hass und die Traurigkeit sehen. Mit zittriger Stimmewandte ich mich an sie. „Lil...Lilia. Hätte ich das nicht getan, dann würden wir jetzt auch tot sein und sorum torkeln! Ich habe getan, was nötig war", rechtfertigte ich meine grausameTat. „Ach Quatsch!!! Du hast ihn eiskalt umgebracht ohne nachzudenken, dass esvielleicht ja noch eine andere Lösung gegeben hätte!", schrie sie sauer undverletzt. „Es gab keine Lösung! Du suchst immer nach einer Lösung aber manchmalgibt es keine! Das war die einzige Möglichkeit weiter zu leben!! Jeremy hatgelitten!", erklärte ich ihr. Manchmal war sie so naiv wie ein kleines Kind,obwohl sie die genaue Wahrheit kannte, aber nicht sehen wollte. „Na und!? Dannwären wir wenigstens alle zusammen als Freunde gestorben!! Und..."„Nein! Halt den Mund! Ich will aber nicht sterben! Ich will nicht... dassdu stirbst! Außerdem machen sich unsere Eltern doch sicher auch Sorgen um uns,oder nicht?! Das mit Jeremy konnte man nicht ändern...versteh das doch!", fiel ich ihr ins Wort. „Jetzt müssen wir gucken, ob es nochandere Überlebende gibt und dann verschwinden wir hier aus dieser Hölle!",beruhigte ich mich langsam, sie starrte mich schockiert an. Wenn wir nichtsterben wollten, mussten wir so schnell es ging endlich aus diesem Alptraumverschwinden, der sich High School nannte. Nachdenklich, sah ich mich auf demDach um. Dieblauen Container versperrten den Zombies den Weg, doch wir mussten wieder nachunten, um ins Gebäude zu gelangen. Womöglich gab es ja noch weitere Schüler,die überlebt hatten und sich jetzt durchschlugen, so wie wir. „Ich versuchejetzt hier weg zu kommen! Entweder du bleibst hier und winselst weiter... oderdu kommst mit und wir versuchen es zusammen, als Freunde", stellte ich ihr einUltimatum, nahm den Baseballschläger und wollte zu den Containern gehen. Vonihr kam keine Antwort. Mein Ziel war es, nicht einer von denen zu werden. Traurig blieb sie auf dem Boden sitzen, völlig fertig und verheult. Dannendlich stand sie auf, hielt sich die Hände vor den Mund, Tränen liefen ihrüber die Wangen, kam auf mich zu und umarmte mich fest. Ihre Umarmung war so fest, dass sie mich fast erdrückte. Das fühlte sich jedoch richtig an. . „Ich... ich... ichwill nicht... hiersterben! Ich komme mit dir", stimmte sie zu, wischte sich die Tränen aus denAugen und sah mich entschlossen an. „Jer... Jeremyhätte auch gewollt, dass wir weiter machen und... leben", meinte sie und begann alles objektiv zu sehen. Suchendschaute ich mich um, hier auf dem Dach fand man so gut wie nichts Brauchbares.Da enddeckte ich alte Holzlatten, die am kaputten Gewächshaus, der Garten AGangelehnt waren. Sie waren schön groß und breit, also kam mir eine gute Idee. Aus den Holzplatten ragten spitze lange verrostete Nägel heraus. „Passauf! Ich halte mir so eine Latte vor den Körper und du läufst hinter mir. Dannlaufen wir einfach die Zombies um!", rief ich und schnappte mir eine riesigeLatte. Fragend sah sie mich an. "Sicher das das klappen wird, Jake?" "Vertrau mir einfach mal! Klar klappt das. Los jetzt!", drängte ich und wir stellten die Container zur Seite. „Bistdu bereit Lil?!", fragte ich und war entschlossen. Bereit nickte sie unddann liefen wir die Treppe runter. Wir stürmten die Zombies einfach um und mitHänden und Füßen kickten wir auch noch andere weg. So schnell wie wir nur konnten rasten wir zum Ende der Eisentreppe. Aufdem langen Weg warf ich die Holzlatte weg und wir flüchteten uns in dasgläserne Treppenhaus. An den Glasscheiben klebte Blut und keuchend liefen wirdie vielen Treppenstufen runter. Den ersten schweren Weg hatten wir schon mal hinter uns. „Jake! Warte mal!", hielt mich Lilia auf und ich blieb keuchend stehen, als wäre ich einen Marathon gelaufen. „Was... was ist denn?!", wollte ich wissen. „Na ja... bitte lass uns doch... zuerst im Lehrerzimmer gucken, ob..." „Nein!", beendete ich schnell ihren Satz. „Glaubst du echt, dass die noch leben? Die sind doch zuerst angefallen worden! Denk doch nur mal an den Direktor! Den hat's doch auch gleich als Ersten erwischt!", machte ich ihr klar. „Gib es auf! Die Lehrer sind alle..." „Musst du immer so negativ sein!? Bestimmt... leben noch einige", beharrte sie. „Aber Lil! Ich will das ja auch glauben aber... es... es ist sehr unwahrscheinlich, findest du nicht? Das ist die bittere Wahrheit! Wir sind jetzt auf uns alleine gestellt", machte ich ihr klar und schwenkte mit meinem Schläger in der Luft herum. Sie glaubte immer noch, dass uns die Lehrer helfen könnten, da sie ja Respektpersonen waren, aber ich wusste, Lehrer waren auch nur Menschen und in einer Notlage würden sie auch nur sich selbst retten. „Bitte! Lass es uns doch wenigstens versuchen! Du hast doch gesagt, dass wir nach Überlebenden suchen!", erinnerte sie mich an mein Ziel. Seufzend wollte ich ihr widersprechen doch da schaute ich sie mir genau an. Wie sie da stand, wie ein kleines trotziges Kleinkind, das sich seiner Sache ganz sicher war. Lilia hatte eben einen Dickschädel genau wie... wie ich! Erneut seufzte ich und sagte: „Also gut. Dann komm schon! Das Lehrerzimmer ist nicht weit von hier." Nun strahlte sie kurz und wir blieben am Ende des Treppenhauses stehen. Vorsichtig, sahen wir um die Ecke. Das Lehrerzimmer befand sich ganz am Ende des Ganges, die rechte Tür. „Und? Was... was siehst du?", fragte Lilia angespannt. Ich wurde etwas rot im Gesicht, denn sie presste ihren schlanken Körper ganz eng an meinen. „Ähm... äh... also da stehen insgesamt drei Zombies und die Tür vom Lehrerzimmer steht sperrangelweit offen", berichtete ich leise und hielt meine Waffe bereit. „Gut! Dann los!", gab sie das Startsignal, doch ich packte sie am Arm und sah ihr tief in die Augen. „Warte! Ich... ich denke da drin sind auch Zombies! Bitte... mach dir nicht all so viel Hoffnung, ja? Ich will... nicht, dass du..." Sie riss ihren Arm weg und versicherte mir: „Jake! Schon gut! Ich kriege das schon hin! Mach dir keine Sorgen um mich!" Dann gaben wir uns zu erkennen und rannten auf die drei Zombies zu. Lilia nahm sich den einen vor und ich schlug den anderen zwei die Köpfe ab. Das Blut spritzte gnadenlos gegen die Wände und auf meine Kleidung. Den einen erledigte sie auch schnell und wir stellten uns neben die Tür, um ganz vorsichtig ins Zimmer zu schauen. Mir lief es kalt den Rücken runter. Unmittelbar vor mir stand ein stöhnender Zombie, dessen Beine gebrochen waren und ganz grau ausschauten. Fast musste ich bei diesem Anblick kotzen doch ich riss mich zusammen. Erstarrt schluckte ich, denn im Raum waren noch zwei weitere. „Jake?!", fragte sie laut, aber schnell hielt ich ihr meinen Finger vor den Mund und zeigte ihr die Anzahl der Gegner mit einer Hand. Sie verstand sofort, hielt ihren Schläger fest in den Händen, atmete tief durch und rannte ins Lehrerzimmer. „Haaaa!!! Haaa!", brüllte sie laut. Die Zombies drehten sich in ihre Richtung. Anscheinend reagierten sie nur auf laute Geräusche. Dann streckte sie kalt alle nieder. Auf einmal packte sie der eine am Rock, und sie wurde ganz rot und sah sich erschrocken um. Seufzend kam ich auch heraus und tötete den Zombie. „He! Jake!", rief sie und ich sah sie lachend an. „Alles gut?" Zwei kopflose Monster lagen zu ihren Füßen und auf ihrem weißen Rock klebte erschreckend viel Blut. Wir sahen einander tief in die Augen und ich wollte ihre Wange berühren. „Halt! Keine... keine Bewegung!! Ich... oder... ich schieße! Halt!!"Erstarrt und ängstlich sahen wir uns um. Fast konnte ich nicht glauben, wer da vor uns im Lehrerzimmer auf dem Boden hockte. „Keine Bewegung! Ich erschieße... euch!" Auf dem Boden, neben dem Schreibtisch hockte eine junge Frau, eine junge Lehrerin. Durch das Fenster kam das grelle Sonnenlicht und eine Pistolenspitze funkelte im Licht. Ihre dunkelbraunen Haare glänzten und ihre haselnussbraunen Augen starrten uns scharf an. Ihre dünnen Finger zitterten am Abzug. Sie schien verwirrt und ängstlich zu sein, wie wir. Auf ihrer dunkelblauen Jeanshose, sowie auf ihrer grauen Bluse befanden sich Blutspritzer und ich bezweifelte, dass sie mit ihren roten Pumps sich richtig verteidigen konnte. Langsam kam Lilia ihr näher. „Hallo Miss..." „Nein!! Kommt nicht näher ich... ich... ich schieße!", brüllte sie panisch und richtete die Waffe auf Lils Kopf. Schockiert blieb Lilia stehen und bekam Tränen in die Augen. „Aber..." „He stell dich neben mich!", sagte ich, nahm ihre Hand und zog sie zu mir, dann versuchte ich es. „Hören Sie mal Miss... wir sind... keine von diesen... Monstern! Wir sind Schüler... dieser High School", versuchte ich ihr klar zu machen und wurde immer nervöser, wegen der Pistole. „Nein! Das ist doch unmöglich! Alle... alle... alle Schüler sind... sind... zu diesen... Monstern mutiert!", sagte sie sicher und hielt die Waffe unsicher in den Händen. „Wenn wir Zombies wären dann... hätten wir Sie doch schon angegriffen oder? Also können wir doch keine sein", wollte ich ihr klar machen und kniete mich langsam runter zu ihr. „Außerdem... können wir richtig... sprechen und gehen! Glauben Sie uns doch bitte! Wir sind Schüler!", rief Lilia und wollte auch näher kommen. „Kommen Sie schon, Miss", sagte ich und reichte ihr meine Hand. Mit großen Augen musterte sie mich und Lilia genau, atmete tief ein, legte die Waffe auf den mit Blut befleckten Schreibtisch und stand alleine auf. „Sehen Sie. Wir sind ganz... normale Schüler", sagte ich und seufzte erleichtert. „Das... das... verstehe ich nicht. Ich... ich dachte wirklich, dass... alle... Schüler... oh Gott ist das grausam!", stammelte sie und hielt sich die Hände vor den Mund. „Wie habt ihr es... geschafft nicht von diesen kranken Monstern... gebissen zu werden!?", wollte sie wissen. Lilia kam näher und schaute traurig zu Boden. „Das... ist etwas schwierig zu... erzählen. Wer sind Sie? Welche Fächer unterrichten Sie?!", fragte sie neugierig. Sie zupfte an ihrer grauen Bluse und antwortete erhaben: „Ich bin... Miss Emma Young, die Klassenlehrerin und Biolehrerin der Klasse 7c... na ja ich... ich war. Und was ist mit euch, Kinder?"
DU LIEST GERADE
Keep Calm And Kill Zombies
FantasyDer siebzehnjährige Jake Johnson ist eigentlich ein ganz normaler Teenager und führt ein ganz stinknormales Leben in Arizona. Doch als seine Jugendliebe und beste Freundin mit seinem besten Freund zusammen kommt, bricht für ihn eine Welt zusammen. ...