Home sweet Home

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Zuvor trat ich die Hintertür des Shoppingcenters ein. Nun konnten unsere Freunde später entkommen. Sie nahm meine Hand und stieg auf mein Motorrad. Für dieses unglaubliche Mädchen würde ich mit Abstand alles tun. Mein Verstand schaltete bei ihr komplett aus. Nichts anderes zählte mehr. So gab ich Gas und fuhr auf die nahe gelegene Schnellstraße. In Richtung Phoenix- West. Auf der Straße standen unzählige verlassene Autos. Im Vorbeifahren sah ich auch einen kleinen roten Porsche. Ein schickes Auto. Am liebsten wäre ich angehalten, wenn das Motorrad nicht noch genügend Sprit gehabt hätte. Einfach um ihn zu fahren. Dann fuhren wir nach paar Kilometern links ab. Durch die letzten Ausläufer der Stadt. Die Wohnsiedlung, wo sie wohnte war nicht mehr weit entfernt. Meine Hände begannen stark zu zittern, als wir auf die Straße gelangten. Die Wohnsiedlung war leer. Wie leergefegt. Einsam lagen die Häuser vor uns. Keine Menschenseele. Totenstille. Wie erstarrt blieb ich auf der Straße stehen und schluckte. An einigen Autos klebte Blut. Lilia hielt sich die Hand vor den Mund. So schockiert und traurig war sie. Die einst belebte Straße existierte nicht mehr. Noch vor fast vier Wochen spielten noch Kinder auf dem Gehweg und malten mit Kreide. Hier hatten wir beide als Kinder mit den Nachbarn gespielt und ich hatte Fußballtricks mit ihnen geteilt. Mir wurde schlecht. Was war wenn keiner mehr...
Meine Hände zitterten immer mehr. Ihr Haus befand sich am Ende der Straße. Dann stiegen wir kurz vor dem Haus ab. Keiner war hier. Kein Lebenszeichen. Keiner. "Lil...bitte...bitte stell dich darauf ein, dass...du hier...ein schreckliches Bild vorfinden...könntest", warnte ich sie leise vor. "Ich...ich weiß. Ich geb die Hoffnung nicht auf!" Ihre blauen Augen funkelten. Villeicht war sie hoffnungsvoll aber die Situation vor Ort zerstörte sie fast. Nach fünf Minuten standen wir vor ihrem Zuhause. Das Haus war immer groß gewesen. Es hatte rote Dachziegel, weiße Wände und eine rote Eingangstür. "Auch wenn hier keiner ist, müssen wir trotzdem wachsam sein", flüsterte ich. Die Zombies würden alles mit bekommen. Lilia stand vor der Tür und versuchte sie zu öffnen. Das Schloss sprang auf. Wir sahen ängstlich hinein. Ängstlich klammerte sie sich an meinem Arm fest und hielt sich mit der anderen Hand den Mund zu. Tränen schossen in ihre Augen. Mit einem Kuss auf die Stirn zeigte ich ihr, dass ich da war für sie. Alles sah sauber aus. Zum Schutz ging ich zuerst rein. "Ich schaue unten nach, du oben!", sagte ich leise, ließ langsam ihre Hand los und lief mit meinem Schwert ins Wohnzimmer. Hier hatten wir auf dem Teppich gespielt. Ein bisschen Blut befand sich am weißen Teppich. War eingetrocknet. Das Haus war eigentlich viel zu groß für ihren Dad, ihren kleinen Bruder und sie alleine. Als ich auf sah, wurde ich von den vielen Familienbildern erschlagen. Eins worauf Lilia gerade mit mir eingeschult wurde, eins mit ihrer Mutter und der ganzen Familie. Dann ein Bild. Eine Frau mit blondem Haar war darauf zu sehen. Ihre blauen Augen stachen mir entgegen. Ihre Mutter. Die Möbel in diesem Raum schauten unberührt aus. Nur etwas Staub war darauf. Bewohnt war es nicht mehr...

Mit einem Mal hörte ich sie laut weinen. Ich wirbelte herum. "Lilia?!", rief ich besorgt, nahm mein Schwert und lief die Treppe im Flur hoch. Ihr Weinen wurde immer lauter, je näher ich kam. Lilia hatte ihr Zimmer ganz oben im Haus. Es hatte ein großes Bett, weiße Wände und leicht rosane Streifen. Als ich das Zimmer betrat, lag sie weinend auf ihrer Tagesdecke mit den roten Punkten. "Es...es ist...keiner hier...", wimmerte sie am Boden zerstört. "Es ist alles so...wie ich...wie ich...es verlassen hatte...an dem...Morgen", sagte sie unter Tränen. Ohne nachzudenken legte ich mich zu ihr auf Bett. "Möglicherweise...versteckt sich hier drin noch jemand", meinte ich. "Ich glaube eher nicht. Ich frage mich, wo Dad und mein Bruder hin sind. Was ist hier passiert, als ich nicht da war?!", wollte sie wissen und fiel in meine Arme. "Wir werden es raus finden. Ich gehe nochmal nachsehen, ob hier nicht noch jemand ist okay?" Ich wollte dann doch nicht die Hoffnung aufgeben für sie und suchte weiter. Mein Schwert ließ ich bei ihr. Sie blieb auf dem Bett liegen und ich ließ ihr ein paar Minuten für sich. Neben ihrem Zimmer lag das Elternschlafzimmer. Das Bett bestand aus Mahagoni. Ein edles Holz und das Bett ein großes Wasserbett. Das Sonnenlicht fiel auf die rote Bettdecke. Mir fiel auf dass das Bett nicht gemacht war. Villeicht hatte man es so gelassen, als man schnell verschwinden musste. So dachte ich mir nichts dabei. Neugierig begutachtete ich den Inhalt der Schubladen im Zimmer. Dort fand ich etwas Kleines. Da schoss mir eine Erinnerung urplötzlich in den Kopf und ich setzte mich aufs Bett. Mein Kopf drehte sich. 

Keep Calm And Kill ZombiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt