First night

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Der Laden hieß "Mike's Candys", in dem wir uns verbarrikadiert hatten. Er war groß und die Regale vor der Tür versprachen etwas Sicherheit. Für eine Nacht würde es ausreichen. In einem der fünf Regale fand ich ein paar Teelichter und sogar ein Feuerzeug. Dann brauchte man nicht die ganze Nacht das Licht an lassen. Hier gab es viele Süßigkeiten und anderen Krimskrams. Ich zündete die Lichter an und verteilte sie im ganzen Kiosk. Wo wohl der Besitzer geblieben war? Selbst die Kasse war noch voll mit Geld. Tausendsechshundert Dollar waren noch drin, die ich natürlich sofort einsteckte. Klar war das Klauen aber wen interessierte das jetzt noch? Wir mussten überleben und brauchten sicher noch jeden Cent! "Du Jake? Glaubst du unsere Freunde sind okay?", fragte Lilia und breitete die Wolldecke auf dem Boden aus. "Ja sicher", sagte ich ohne groß nach zu denken. "Denk doch mal was für starke Kämpfer sie sind. Morgen treffen wir sie in der Stadt. Dann sehen wir weiter." Die Kerzen erhellten den Kiosk und sorgten gleichzeitig auch für etwas Romantik! Mit gesenktem Kopf saß sie auf der Decke und mummelte sich in die Zweite, die wir hinter der Theke gefunden hatten. Lilia schaute sehr traurig aus. Heute war ja auch sehr viel passiert. Nachdem ich mir etwas zu essen aus einem Regal geholt hatte, setzte ich mich zu ihr. "Jake.. ich... ich habe... solche Angst!", murmelte sie und brach auf einmal in Tränen aus. Schnell nahm ich sie ihn den Arm. "Hey... Lil bitte wein doch nicht. Hab keine Angst! Ich bin doch bei dir und passe auf dich auf!", wollte ich sie beruhigen. "Es tut mir leid. Es wird nie wieder alles wie früher. Die Welt von früher existiert nicht mehr", murmelte ich leise und traurig. "Seh doch nicht alles so negativ! Du bist immer negativ eingestellt! Ich hasse das! Immer mit dem Kopf durch die Wand! Denkst du denn nie nach?!", keifte sie mich an und ihre blauen Augen funkelten. "Wach endlich auf Lil! Das hier ist die Wahrheit! Die Realität! Tut mir leid, wenn du noch an eine bessere Welt glaubst! Wir werden zusammen überleben! Als Team. Alleine haben wir keine Chance. So viele sind schon..." "Ja es sind schon viele gestorben und zu diesen Monstern geworden, aber ich denke es wird alles besser! Jeremy hat nie alles schlecht gesehen so wie du! Er war immer bedacht und hat alles von einer anderen Seite gesehen!", fiel sie mir ins Wort und fing wieder mit dem Musterschüler Jeremy an. "Hör doch mal auf! Jeremy ist nicht hier! Er ist tot! Ich... hab ihn umgebracht! Ja ja er war ein ganz toller Mensch! Ist klar! Ich kanns nicht mehr hören!", rief ich ganz laut und hatte jetzt ebenfalls Tränen in den Augen. "Jake ich... ich..." "Ach sei doch still!" Sie kam näher und sah mir in die Augen. "Jer war dein bester Freund! Dein bester Freund!", winselte sie erbärmlich. "Er war einmal mein bester Freund! Er war es... bis vor... drei Monaten. Dir wäre es doch lieber, wenn ich jetzt tot wäre und er jetzt neben dir hier sitzen würde", sagte ich leise und war unendlich traurig. "Wahrscheinlich hätte ich draufgehen sollen und nicht der tolle Jeremy Miles." Einige Tränen liefen mir die Wangen runter doch ich heulte nicht richtig. Aus Jeremy wäre sicher mehr geworden als aus mir. Er wollte Jura studieren und dann Anwalt werden. Was wollte ich werden? Kein Plan. Ich war immer ein Rebell gewesen, der nicht wusste, was er aus seinem Leben machen sollte. Jer war der perfekte Freund für sie. In allem war dieser Streber besser gewesen als ich! Er bekam super Noten und er hatte das Mädchen bekommen, was ich liebte! "Jake!!"  Lil zog mich fest an sich und zitterte. "Sag sowas nicht! Ich bin froh... dass du hier bei mir bist! Du bist mein allerbester Freund, seit ich denken kann!! Ich... ich... ich brauche dich doch!!" Dann fing sie richtig an zu weinen. "Ich werde dich niemals alleine lassen Lil. Versprochen!", versprach ich ihr und fuhr mit meinen Fingern durch ihr Haar. "Wenn du... gestorben wärst... dann... hätte ich... auch sterben wollen! Ohne dich kann ich nicht leben Jake!! Bitte bleib bei mir!", schrie sie und Tränen kamen nur so geflossen. "Lil? Warum sagst du sowas? Ich hab doch deinen Freund umgebracht?!", sagte ich. "Jake weil ich... dich... du... bist mir wichtig! Ich will jetzt schlafen. Morgen sehen wir weiter und rufen Grace an, ja?", wich sie schnell der Wahrheit aus. Sie legte sich hin und schloss die Augen. Sanft streichelte ich ihr über die Wange und deckte sie zu. "Schlaf schön Lil." Damit ihr nicht kalt wurde, legte ich noch meine Jacke über sie. Ich wollte noch nicht schlafen und hielt Wache über meine Liebste. Wäre sie da oben auf dem Dach gestorben, dann hätte gar nichts mehr für mich Sinn gemacht. Dann wäre Jeremy jetzt bei mir und wir würden uns sicher nur streiten. Einst, war er mein bester Freund gewesen, aber als er mit Lilia zusammen kam, fing ich an ihn zu hassen. Ja ich hasste ihn aus tiefstem Herzen! Keinen klaren Gedanken konnte ich mehr ohne sie fassen. Lilia sah süß aus wenn sie schlief. So passte ich die ganze Nacht auf uns auf, während draußen sich die Zombies gierig nach lebendem Fleisch auf die Suche machten. Hier drin waren wir sicher vor ihnen.


Keep Calm And Kill ZombiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt