My One and Only

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Am Abend lag ich auf meinem Bett und hatte die Musik so laut wie nur irgendwie möglich aufgedreht. Alles war leer in mir. Am liebsten wollte ich die Zeit zurück drehen und alles dann rückgängig machen. Momentan interessierte mich einfach gar nichts mehr. Nichts war gut. Nichts war perfekt. Nichts hatte ich. Kein Herzschlag. Was sollte ich jetzt noch fühlen?

"Jake!" Plötzlich hörte ich einen Schrei. Seufzend stand ich auf und ging zur Tür. "Was ist?!" Meine Mum stand unten im Flur. "Jake? Hier ist jemand für dich am Telefon!", meinte sie und reichte es mir nach oben. Ohne das Mum reagieren konnte, riss ich es ihr aus der Hand und knallte die Tür zu. "Hallo?!", fragte ich ohne Freude. Meine Laune sank noch mehr, als ich die Stimme erkannte. "Hey Jake! Ist alles gut bei dir?" Mir wurde schwarz vor Augen. Wut stieg in mir auf. Langsam drückte ich den Hörer in der Hand zusammen. "Hey Jer. Mir geht es fabelhaft! Mir ging es noch nie besser!", sagte ich protzig. "Gut. Sehr gut..." Er machte eine Pause und durchs Telefon konnte ich ihn grinsen sehen. "Jake ich wollte dich etwas fragen", meinte er dann. Ich war so unglaublich wütend. So hätte ich ihn am liebsten durchs Telefon gezogen und ihm ein blaues Auge verschafft. Erst nahm dieser verdammte Mistkerl mir mein Mädchen und nun wollte er mich auch noch was fragen?! Was kam jetzt? Ob er sie vögeln durfte? Langsam schnürte sich meine Kehle zu. "Jake, Lilia hat mir erzählt, dass du Konzertkarten für die Artic Monkeys hast. Sie hat mich gefragt, ob wir da nicht zusammen hingehen wollen. Das würde sie sicher sehr freuen meinst du nicht?", schlug Jeremy vor. Natürlich würde sie das freuen. Nur mich nicht. "Ja bestimmt. Ich dachte du kannst die Band nicht leiden Jer?", warf ich ein und wunderte mich. Er hatte immer die Augen verdreht wenn wir von unserer Band sprachen. Ein Thema, wo er nicht mitreden konnte. Ein Thema von vielen..."Ach wenn sie die Band liebt, dann ist das wichtiger!" Da mir meine beste Freundin alles bedeutete, wollte ich sie nicht hängen lassen und entschied mich für das Vorhaben. 

Am Samstagabend fuhren wir getrennt zur Halle, wo das Konzert statt fand. Mit Dads Motorrad fuhr ich auf den Parkplatz. Während Jeremy in seinem geleasten BMW seine kleine Prinzessin kutschierte. So gut es meine guten Manieren zu ließen, hatte ich mir vorgenommen, ganz normal den beiden gegenüber zu stehen. Während Lilia und ich die Songs mit sangen und tanzten, stand Jeremy eher wie das dritte Rad am Wagen neben uns. Er wippte jedoch mit. Tat so, als ob er diese Musik gut finden würde. Ein paar Mal küsste er Lilia und ich versuchte mich zurück zu halten, was mir schwer gelang.

So sammelte sich meine Eifersucht damals an. Die ich bei Jers Party so richtig raus ließ...

Daraufhin sah mich Mum an. Wieder einmal hatte sie Tränen in den Augen. Unzählige Male hatte ich sie so gesehen. Nur heute war alles anders. Diesmal nahm sie mich fest in den Arm. "Das erklärt einiges, warum du dich verändert hast! Wenn in Zukunft...irgendetwas ist dann...sag mir sofort bescheid! Ich bin immer für dich da!", versprach sie mir. Dann fing auch ich an zu weinen und drückte sie an mich. Nie mehr wollte ich meine Mutter belügen oder verlassen! Niemals! "Ich wünsche dir und Lilia in Zukunft..." Mutter machte eine Pause und schaute leicht besorgt aus. "Ich wünsch euch beiden Alles Gute!" Eine Weile lagen wir uns in den Armen. Bis uns jemand dazwischen kam. "Jake?" Wir drehten uns um. Emma stand auf der Treppe. "Was gibt es Emma?", wollte ich wissen. "Unsere Gruppe...möchte etwas besprechen", sagte sie. Ich verabschiedete mich von Mutter. Direkt folgte ich Emma zu den anderen.

Keep Calm And Kill ZombiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt