The Beginning

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Als ich die Klasse betrat schauten mich alle spottend an, als wäre ich der totale Loser. Das dachten sie auch vermutlich ja schon. „Ach Mister Johnson! Schön, dass Sie auch zum Unterricht erscheinen! So eine Ehre!", sagte Mr. Conway und rückte seine Brille zurecht. Gehorsam setzte ich mich auf meinen Platz und starrte auf die Tischplatte. Sein Sarkasmus war ihm deutlich anzuhören. Wortlos saß ich da. „Wo warst du denn Jake?", flüsterte sie plötzlich und unterbrach extra ihre Matheaufgaben für mich. Ihre Augen funkelten mich immer noch wütend und verwirrt an und Jeremy, der neben ihr saß, schaute kopfschüttelnd zu mir rüber. Ich versuchte sie auf keinen Fall anzuschauen und antwortete nicht. Auf keinen Fall wollte ich in ihre unendlich hellblauen Augen sehen und mich schlechter als schlecht fühlen! Alleine nur vom sie Ansehen, wurde mir ganz komisch und ich hasste mich selber. Dabei wollte ich mich gar nicht hassen. Dies sollte ich aber. Mein Kopf lag auf meinem Matheheft und meine Augen wollten jeden Moment zu fallen. Mit einem Auge sah ich, wie Jeremy heimlich ihre Hand unter dem Tisch nahm. Dann schaute ich schnell weg, um nicht als Spanner rüber zu kommen. Einfach ein perfektes Paar die beiden. Am liebsten wollte ich mir die Galle aus dem Hals spucken!

In diesem Moment ging die Tür auf, alle sahen verwundert nach hinten. Jedoch war es keiner von Bedeutung. Es war dieser schmächtige Streber aus meiner Parallelklasse, der keuchend und mit aufgerissenen Augen da stand. Seine Beine zitterten, wie Äste im Wind. Wobei sie auch wenigstens genau so dünn waren und sein Atem ging schnell, seine braunen Haare zerzaust. An seiner Art kam mir etwas komisch vor, er war anders als sonst. „Leute!! Schnell!! Wir... wir... wir müssen hier weg!! Ahhhh! Da draußen... da draußen sind... Zom... Zombies!! Die Leute sind durchgeknallt! Lauft!", brüllte er laut und seine dünne Stimme bebte. Sofort fingen alle meine Klassenkameraden an über ihn zu lachen. Sie lachten lauter über ihn als sonst und verspotteten ihn. „Ey du Freak! Du spinnst wohl! Zu viel Actionfilme gesehen was?!", lachten die Sportler. Gut der Streber hatte sie nie alle gehabt doch heute war er anders gewesen. „Glaubt mir!! Seht aus dem Fenster!! Ah! Glaubt mir doch! Alle bringen sich gegenseitig um!", versuchte er sich durchzusetzen, aber gegen die anderen hatte er keine Chance. Ich verdrehte die Augen und schaute gelangweilt aus dem Fenster. Skeptisch klebte ich mich als erster ans Fenster. Nun äußerte sich Mr. Conway: „Mr. Lennard beruhigen Sie sich doch! Was soll denn das? So eine geschmacklose Störung!" Die Sonne schien auf den Schulhof und viele Schüler waren dort zusehen. Alles in Ordnung... keine Zombies. Seufzend beobachtete ich die Schüler und begann genauer hinzusehen. Einige rannten schneller und wieder einige taumelten über den Hof. Ein Junge hatte sich ein Mädchen geschnappt, hielt sie fest und dann sah es so aus, als ob er sie am Hals küsste. Rotes Blut spritzte auf den Asphalt. Meine Augen wurden immer größer und ich glaubte für einen Moment zu träumen. Der Junge hatte das Mädchen gebissen! Ihr lebloser Körper fiel auf den Hof und bewegte sich nicht mehr. Alle Schüler taumelten und streckten die Arme nach vorne aus. Sie näherten sich unserem Eingang... „Oh... oh mein...Gott!", stammelte ich leise vor mich hin und sah zurück in die Klasse, die immer noch den armen Benjamin auslachte. „Mister... Mister... Mister Conway! Sehen... sehen Sie doch...mal!", wies ich ihn auf, aus dem Fenster zusehen. Der Lehrer drehte sich mit seinem Mathematikbuch zum Fenster und machte ebenfalls große Augen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Plötzlich war ein Knirschen aus dem Lautsprecher an der Wand zu hören. Eigentlich konnte nur der Direktor ihn benutzen. „Schüler! Ver...verlassen Sie jetzt bitte alle... die Schule! Das ist keine Übung! Ah! Das ist keine Üb... ah! Nein!", schrie er und ein Knacken war zuhören. Danach war es für einen Moment still und alle schluckten. Aus dem Lautsprecher hörte man jetzt ein gruseliges Gestöhne. Die ganzen Mädchen fingen zuerst an zu schreien und sprangen alle von ihren Stühlen auf. Jetzt begriff ich, dass wir in Gefahr waren. Mr. Conway schien wie erstarrt zu sein. Wie eine Salzsäule stand er vor seinem Pult und atmete schnell. „Wir... wir...müssen hier raus! Alle geordnet rausgehen!", gab er Anweisungen, öffnete die Tür und die ersten stürmten ins Freie auf den Flur. Da war nichts mehr mit Ordnung und Disziplin. Schnell sprang ich auf und griff geistesgegenwärtig ihre zarte kleine Hand. „Los! Wir müssen hier raus!", befahl ich und zog an ihr. „Hey! Lass mich los Jake! Das... das... ist doch nur... eine... große Verarsche!", meinte sie überzeugt, stand aber auf. Ihre andere Hand wollte den roten Füller nicht liegen lassen. „Los! Wir müssen hier raus!", befahl ich und zog an ihr. „Nein! Da sind wieder irgendwelche Spinner draußen und wollen Angst verbreiten", meinte sie überzeugt.  Sie kapierte mal wieder gar nichts! Wie ein kleines naives Kind! Ich konnte das verstehen, da ich die Untoten unten vorm Gebäude gesehen hatte. Mir war es sehr ernst und ich wollte sie nicht zurücklassen. Klar hätte ich jetzt einfach ohne sie rauslaufen können, aber sie bedeutete mir immer noch alles! Also wurde ich sauer und hob die andere Hand. „Los!Komm mit!", wiederholte ich zornig und zog sie eng zu mir. Dabei fiel sie zu Boden und stieß sich am Arm. „Jake! Jake du..." Fast hätte sie angefangen zu weinen doch da schob sich Jeremy zwischen uns. „Jake! Reiß in Gegenwart einer jungen Dame zusammen!", sprach er wie ein großer Mann und want sich dann an sie. "Er hat Recht Süße! Lass uns hier raus!",stimmte er mir zu und natürlich würde sie auf ihn hören. Wenigstens verstand der schlaue Jeremy es. Wir waren nur noch die einzigen in der Klasse mit Mr. Conway, der immer noch bewegungslos vor der Tafel stand und dem soeben die Lage bewusst wurde. Er legte das Mathebuch weg und starrte uns drei an. „Mr. Conway! Kommen Sie!",forderte Jeremy den jungen Lehrer zur Flucht auf. Er nickte ohne jede Emotion und dann rannten wir auch aus dem Klassenraum. Doch als wir auf dem Flur standen bot sich uns ein schreckliches Bild. An den Fensterwänden klebte Blut,Schüler lagen blutend auf dem Boden und andere bissen in ihre Körper. Schreie waren von überall zu hören. Mein Herz blieb fast stehen und ich war fassungslos. Für einen Moment blieb auch ich wie versteinert stehen. Ängstlich griff sie nach Jeremys Hand. „Was... was ist das?!", flüsterte Jeremy hörbar. Da war es auch schon zu spät. Zwei stöhnende Schüler packten sich unseren Mathematiklehrer und zerrten ihn zu Boden. Sie bissen ihm in den Hals und er schrie laut auf. Meine beste Freundin hielt sich die Hand vor den Mund und Mr. Conway war verloren. Jeremy schubste mich nach vorne. „Lauf!Jake!" Beinahe hätte ich ihn nicht gehört, weil das Stöhnen der Zombies unmittelbar hinter uns so laut war doch aus Panik begannen sie schon fast von alleine zu rennen. Die blanke Angst durchfuhr mich. Die Schule war nun kein Ort der Geborgenheit und Sicherheit mehr, eher ähnelte sie jetzt einem Drehort für einen Horrorfilm. „Die Treppe runter schnell!", lozte Jeremy uns, der die Rettungsaktion anzuführen schien aber diesem Triumph wollte ich ihm nicht gönnen und fügte schnell hinzu:„Auf das Dach!" Unten am Eingang konnte man sicher nicht mehr durch und ich wollte auch nicht so einem Zombie begegnen! Wir sprinteten die andere Treppe hoch und gingen durch die Glastür in einen weiteren Flur. „Stopp Jake!", rief Jeremy und zog mich am Arm zurück. „Was ist denn?!", fragte ich und keuchte. Erdeutete dann auf einen Raum direkt neben uns, wo auf dem grauen kleinen Schild stand „Kleiner Sportraum". Rasch schob er uns hinein und sah sich um. „Was machen wir hier, Jer? Willst du Sport machen? Findest du nicht, dass das ein falscher Zeitpunkt ist?!", lachte ich. „Jer?", fragte sie und er kramte in einer Holzkiste. Hier! Für euch!", rief er dann und warf uns jedem einen Baseballschläger zu. „Die können wir gegen diese... Dinger verwenden", erklärte er und ich las die rote Inschrift auf dem Schläger: Phoenix High School. „Na los jetzt lasst uns hier raus!", drängte er, verließen den Raum und rannten den breiten Fluren entlang. Durch die Tür am Ende des Ganges liefen wir ins freie, auf dem Weg ins Freie. Doch dort lauerte bereits die nächste Überraschung!

Keep Calm And Kill ZombiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt