Sleepover at her House

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Mit einem Mal erschütterte mich ein lauter Schrei. Schnell kam ich wieder ins Hier und Jetzt. Mich überkam eine Gänsehaut und ich stürmte aus dem Elternschlafzimmer. "Jake!!" Als ich mich umdrehte, kniete Lilia in ihrem kleinen Badezimmer, neben ihrem Zimmer,  auf dem Boden. Schockiert deutete sie auf das Waschbecken. Mein Magen drehte sich um, und ich schluckte. "Da...da....da ist...", stammelte sie und zitterte am ganzen Körper. Mutig ging ich näher zum Waschbecken und sah hinein. Das Becken war voller Blut. Sonst war darin nichts anders...nur Blut. "Was...was ist hier passiert!? Ich will es wissen!", schrie Lilia und fing an laut zu weinen. Schnell kniete ich mich neben sie und küsste sie auf die Stirn. "Ich bin da Lil! Weine nicht....es gibt eine Erklärung!", versuchte ich die völlig Verschreckte zu beruhigen, was mir nur sehr schwer gelang. Das Blut war noch frisch gewesen. "Lilia!? Reiß dich zusammen!", rief ich und nahm ihre Hand. Dann stand ich mit ihr auf und sah mir das Waschbecken erneut an. "Das Blut...es ist noch frisch! Hier war bestimmt noch jemand...vor einigen Stunden. Vielleicht kommt die Person wieder!", vermutete ich. Lilia starrte mich geschockt an. Wo waren nur ihr Dad und ihr kleiner Bruder? "Wo sind sie nur?", murmelte sie traurig vor sich hin. "Nun dein Dad ist bei den anderen Police Officers. Sicher ganz vorne an der Front dabei, um die Stadt abzuriegeln. Und dein Bruder....er ist sicher bei anderen Überlebenden!", sagte ich und wollte ihr Hoffnung machen. Sie sah mich an und lächelte langsam. 

Die Sonne senkte sich langsam. Wir waren schon fast den ganzen Tag in ihrem Haus gewesen. Seit heute Morgen schon. Bald würde es dunkel werden und dann hatten wir keine Chance noch unverletzt wieder zurück zu kommen. Wie würden die anderen nur über uns denken? 

Lilia lag auf ihrem Bett in die Decke gekuschelt und schloss die Augen. Ich hatte mich ans Fenster gestellt und beobachtete die taumelnden Zombies draußen. Es waren nur zwei. Seufzend setzte ich mich neben ihr auf ihr Bett. Vorsichtig streichelte ich ihre Wange. "Lil? Wir müssen aufbrechen, sonst kommt die Dunkelheit und....wir haben keine Chance dann gegen die..." "Können wir für eine Nacht hier bleiben und morgen zurück fahren?", fragte sie dann ganz leise und ließ mich nicht ausreden. Eigentlich konnte ich nichts dagegen sagen. Jedoch wollte ich zurück zu Trevor und ihm die Situation erklären. Hier ganz alleine im Haus mit ihr. Das war auf jeden Fall verlockend. "Okay. Aber nur für heute Nacht", stimmte ich zu und legte mich neben sie. Da fing sie an zu lächeln und schloss wieder die Augen. Ihren Plan hatte ich schon längst durchschaut. Nur hier bleiben bis jemand sich dem Haus näherte. Hoffentlich sogar ihr Dad oder Bruder oder beide Personen. Für meine Eltern würde ich genau dasselbe tun. So dachte ich neben ihr auch an meine Eltern. Meinem Dad ging es vermutlich gut, genau so wie Stephan im Sudan. Über meine Mum wusste ich nichts. Plötzlich stand Lilia auf. Mit einem Schritt stand sie vorm Kleiderschrank und öffnete ihn. Darin waren viele Jeanshosen, Kleider und T-Shirts. Schnell schnappte sie sich eine Jogginhose und ein T-Shirt zum Schlafen. Ich wurde ganz rot als sie sich vor mir umzog. Ihr Körper war so dünn aber perfekt. Dann band sie sich ihre Haare zu einem hohen Zopf zusammen. Legte sich dann wieder neben mich und ich grinste. "Was denn?", fragte sie und guckte mich verdutzt an. "Ist...ist schon gut. Es ist alles gut. Es tut mir leid...dass wir heute niemanden hier...", wollte ich mich entschuldigen doch sie fiel mir ins Wort: "Jake. Es ist schon gut. Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn wir hier noch jemand lebend gefunden hätten. Egal wen." Man sah ihr an, wie traurig sie war. Langsam rückte ich näher zu ihr und umschloss sie mit meinen Armen. "Vermisst du deine Mum nicht auch? Willst du sie nicht auch unbedingt wiedersehen?", fragte sie und küsste dann meine Stirn. "Natürlich. Ich will sie auch wiedersehen. Aber ich denke, dass es ihr...gut gehen muss. Sie war zu dem Zeitpunkt am Arbeiten, im Hospital." Da schaute sie verträumt an die Decke. "Ich mochte deine Mutter immer sehr gerne. Mein Dad mochte sie auch. Immer wenn ich deine Mutter sah dann...dann dachte ich immer an meine Mutter!" Als sie ihre Mutter ansprach wurde mir ganz flau im Magen. Lilias Mum war damals gestorben als sie zehn Jahre alt war. 

Keep Calm And Kill ZombiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt