Keep Calm And Kill Zombies

Alive?

Bald wurde ihr zuhause mein zweites. Wir hingen auf einander rum, als wären wir schon längst zusammen. Immer mehr verliebte ich mich auch in sie. Jedoch dachte ich immer, dass sie mich nur als besten Freund wollte. Hätte ich mich nur getraut, dann wäre ich sicher aus der Friendzone raus gekommen. Zu schüchtern war ich gewesen. Irgendwann gab ich es dann auf. Verdrängte dann meine Gefühle vor ihr. Bis sie dann wegen einer Lehrerin sitzen blieb und sich für kurze Zeit in Jeremy Miles verliebt. Meine Schuld. Hätte ich mich eher offenbart, dann wäre sie schon meins gewesen. Als Johnny auf sie geschossen hatte, würde ich niemals ihr Gesicht vergessen, wie sie mich angeschaut hatte....so erschüttert....so erschrocken...so kalt...Im Kopf spielte ich nochmal alle schönen Ereignisse mit ihr durch. Ihr unverstehliches Lächeln...wie sie tanzte...wie sie ganz laut weinte und lachte....wie sie einfach sie war......nie die Hoffnung aufgab...sich selbst nicht aufgab....mich nicht aufgab....wie sie glücklich war, wenn sich mich küsst. Das war das schönste Gefühl, was ich sicher je in meinem Leben noch fühlen würde. Alles an ihrem Körper brachte mich zu kochen und ich stand ständig bei ihr unter Strom. Jeden Wunsch würde ich ihr von ihren hübschen Augen ablesen. Langsam und noch langsamer fielen mir die Augen zu. Alles verschwamm. Traurig dachte ich an den schönsten Moment zurück. Als wir zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten. Bei dieser Erinnerung hüpfte mein Herz und Tränen liefen mir die Wangen runter. Alles mit ihr war schön gewesen nur dieses erste Mal mit ihr war berauschend. Wie mein Körper über ihrem Körper brannte und zitterte. Die Wärme und Leidenschaft genoss ich sehr und würde am liebsten immer mit ihr wieder schlafen. Nun rang sie in ihrem hübschen Körper, um ihr Leben...mir fielen endgültig die Augen zu. 

Fünf Tage später. Seit frühem Morgen saßen wir schon vor der Tür des Zimmers. Man hatte uns gesagt, dass es heute endlich Erkenntnisse über Lilias Ergehen gab. Aufgeregt warteten wir also brav vor der Tür. Nervös rieb ich mir die Hände. Sie zitterten und schwitzten. Hatte alles nichts gebracht? War alles umsonst gewesen? Sein Blick war leer. Er zählte die Rillen im Boden. Traurig sah ich ihn an. Kaum zu glauben, dass ich Mitleid mit dieser kleinen Qualle hatte. Gerade wollte ich seinen Kopf streicheln, da ging die Tür auf. Mum stand im Flur. Mit Schweißperlen auf der Stirn kam sie näher. Ihre Gesichtsfarbe war bleich, wie ein Blattpapier. Noch weißer ging es wirklich nicht. Mein Herz rutschte in meine Hose. Wie von einer Biene gestochen, sprang der Kleine auf. "Was ist passiert!?", rief er und seine Augen funkelten. Mum schaute erst nachdenklich aus. "Nun...die OP", sie machte eine kleine Pause und sammelte sich dann wieder, "Die OP...verlief gut. Lilia Swan erholt sich hoffentlich schnell. Es war ein Streifschuss", sagte sie und sah immer noch besorgt aus. Irgendwas bewegte sie noch. "Kann ich denn jetzt zu ihr?!", wollte Johnny wissen und schaute an ihr vorbei zur Tür. "Es tut mir leid. Sie ist noch sehr schwach. Sie ist zwar wach, aber Besuch sollte sie erstmal nicht bekommen." Niedergeschlagen schaute Johnny sie an und fing an zu weinen. Sehr laut und bitterlich. Schnell nahm ich ihn in den Arm. "Wir werden warten bis es ihr wieder besser geht Mum", sprach ich für uns beide dann. So trottete Mum erstmal davon. Eigentlich musste ich noch mit ihr reden. Zuerst brachte ich Johnny zurück zu seinem kleinen Krankenzimmer, wo er schlief. Als ich wieder an ihrem Zimmer vorbei kam, stieß ich beinahe mit Emma zusammen. Sie kam gerade aus Lilias Zimmer. "He Emma!", rief ich und auch sie war blasser als ein Blattpapier. Sah Lil denn so schlimm gerade aus?! Am liebsten hätte ich sie zur Seite gerissen und dann ihr Zimmer betreten. Verwundert sah ich sie an. Als sie mich wahrnahm erschrak sie richtig. "JAKE!", sagte sie ganz laut. Ihre Augen aufgerissen. "Emma? Alles in Ordnung? Wie...wie...sieht sie denn so schlimm aus?!", fragte ich. Meinen Blicken wich sie aus und starte auf den Boden. "Es ist alles in Ordnung. Sie brauch nur Ruhe im Moment. Ich durfte gerade mit ihr sprechen. Ist aber sehr, sehr vertraulich gewesen!", meinte sie und ging dann an mir vorbei ohne noch was zu sagen. 

Nachdenklich starrte ich die Tür an. Warum verhielten sie sich komisch? Irgendetwas stimmte doch nicht mit Lilia. Sie sagten nur nichts. Zu niemandem...nicht einmal zu mir...