Kapitel 19 Neuanfang

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Ally und ich hatten am Freitag noch die ganze Nacht die beiden Stücke angehört und ich muss sagen das beide mehr als gelungen waren und ich Josh unbedingt nochchmals danken musste. Der erste Mix, welchen Josh wohl für mich privat gemacht hatte, gefiel mir schon mehr als  gut. Als wir dann aber das Duett anhörten, welches er kreiert hatte,  war ich einfach hin und weg. Wie hatte das Josh nur hinbekommen?  Ich hatte alleine  ja singen müssen und er hatte meine stümperhaften Gesangsversuche zu einem wunderschönen Duett verwandelt. Wer das jedoch den männlichen Part des Duetts sang wusste ich nicht. Josh war es sicher nicht, ich wusste das er nicht singen konnte, aber wer dann?

Am Dienstag machte ich mich in der Früh wie gewohnt auf den Weg zum Tanzraum, da wieder ein Doppeltraining mit Justin bei Ramon anstand. Für normal war ich Dienstagsmorgen immer fröhlich gewesen, da ich das Einzeltraining bei Ramon geliebt habe aber seit Justin und ich dieses gemeinsam hatten fand ich es einfach nur schrecklich. Alles was ich wollte war das die Stunde immer nur wie im Flug verging, was jedoch leider nie der Fall war.

Ich betrat also total unmotiviert den Tanzraum und war total in meine Musik vertieft, um wenigstens etwas positives am heutigen Tag zu gewinnen und achtete nicht wirklich auf die Umgebung, da ich sowieso immer die erste war. Ich lief also schnurstracks zur Bank und wollte gerade meine Sachen ablegen, als mir meine Kopfhörer von hinten heruntergezogen wurden und ich mich mit voller Wucht umdrehte, da ich nicht wirklich jemanden erwartet hatte.

Leider drehte ich mich so erschrocken um, dass meine Sporttasche, welche ich immer noch in der Hand hielt, total gegen Justin knallte. Dieser hatte ein strahlendes Gesicht gehabt, welches dann eher einem leicht schmerzverzerrtem glich. 

"Auch schön dich zusehen Kathy.", murmelte dieser nur sarkastisch, da ich ihn wirklichmit meiner Tasche erwischt hatte.

"Sorry ich war so vertieft, dass ich gar nicht gemerkt habe das du schon da bist. Und das mit der Tasche, sorry."

„Na ja okay, ich bin ja selber schuld." Ich wartete noch kurz da ich wirklich noch irgendeinen miesen Kommentar von Ihm erwartete, doch es kam nichts. Statt jedoch das hinzunehmen und meine Klappe zu halten musste ich natürlich sofort nachfragen. 

"Was?  Kommt jetzt kein Spruch darüber, dass ich denn ach so tollen Justin übersehen habe." Wieso hatte ich bei Ihm eigentlich diesen Drang zum Provozieren, so kenne ich mich gar nicht.

"Ach man. Nein KATHY!" Man konnte sehen, dass Ihn das ganze mehr als wütendgemacht hatte. Jedoch wusste ich nicht warum.

"Warum so gereizt Justin? Du verhältst dich doch immer wie der größte Arsch hier. Kommst du etwa nicht damit zu Recht das man das schon von dir erwartet?"

"Kathy ich wollte doch nur nett sein und dann gehst du mich so an. Ich finde nämlich wir sollten nochmal neu anfangen, da wir in nächster Zeit wohl mehr miteinander zu tun haben werden, tut mir leid dass ich immer so mies war."

Wait a second. That did not just happen? Hatte sich Justin gerade wirklich bei mir entschuldigt? Wollte er wirklich 'neu anfangen'? Ich meine es wäre super, denn ein bisschen nervte mich dieses Gezicke schon. Wir machten uns die Zusammenarbeit eigentlich schwerer als sie überhaupt sein müsste. Da ich dem Ganzen ja auch ein Ende setzten wollte stimmte ich seinem Vorschlag zu. Was gab es schon zu verlieren?

„Also sind wir jetzt Freunde?"

„Ja, das könnte man so sagen."

Okay, das Ganze mit dem neu anfangen hatte ich Ihm ja wirklich geglaubt, aber auch noch Freunde. Erst verhält er sich wie ein Obermacho und nun das. Eigentlich müsste das Ganze wirklich nur fake sein, aber irgendwie sagte mir seine Ausstrahlung das es nicht so war. Die Zeit würde schon zeigen ob es fake war oder nicht. Ich sollte also trotzdem etwas vorsichtig sein aber hatte nicht jeder eine Chance verdient.

Nachdem ich dann jedoch bestätigt hatte, dass wir nun 'Freunde' waren, erhellte sich sein Gesicht was mich glücklich machte. Nun würde alles nämlich viel, viel einfacher werden. Das steigerte dann auch sofort meine Motivation für das anstehende Training und ich zog Justin in eine kurze Umarmung was er erwiderte und somit war es beschlossen. Keine Feinde mehr, Freunde. Danach kam dann auch Ramon und wir begannen sofort mit dem Training, welches heute doch etwas entspannter über die Bühne lief. Nach der Stunde als ich gerade dabei war meine Jacke anzuziehen, kam Justin nochmals auf mich zu mich zu fragen ob ich mir schon Gedanken wegen unserem Projekt gemacht hätte und ob wir nicht einfach mal damit anfangen sollten.

„Klar gerne. Je früher desto besser.", kam es enthusiastisch von mir. Warte ich und enthusiastisch, wenn es um Justin geht. Daran musste ich mich sicher noch gewöhnen.

„Passt dir heute um 8?"

„Klar, dann bis um 8.", verabschiedete ich mich und ging meines Weges zur nächsten Unterrichtsstunde, da ich etwas spät dran war.

Nun musste ich also nur noch den Rest des heutigen Tages bestehen bis ich etwas entspannen könnte. Am besten könnte ich das wen ich schon vor 8 zum Tanzraum gehen würde um für mich dort etwas zu tanzen



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