10. Kapitel

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Kapitel 10

Bellas POV

Erleichtert das der Schultag endlich zu Ende ist, laufe ich zu meinem Truck. Ich steckte meinen Schlüssel ins Schloss und betätigte die Zündung, doch kein Mucks kam aus dem Motor. Ich probierte es nochmal und nochmal, doch der Truck blieb still. "Komm schon, bitte spring an! Der Tag war schon schlimm genug, bitte!" Noch einmal probierte ich es und hoffte meine Stoßgebete wurden erhört, aber das wurden sie natürlich nicht, wie sollte es anders sein? Wütend stieg ich aus dem Wagen und knallte die Tür zu um danach zur Bushaltestelle zu laufen. Super, ich musste den Wagen abschleppen lassen und zu einer Werkstatt fahren! Wieso hatte ich immer nur so ein Pech? Ich war erleichtert als der alte Bus um die Ecke fuhr und ich endlich im inneren des Busses war. Denn ich wollte einfach nur noch nach Hause.


Als ich endlich Zuhause war, knallte ich genervt meine Tasche in eine Ecke und stampfte die Treppe hinauf. Mein Dad sah mich verwundert an. "Hey, Bella was ist los?" schrie er mir nach. "Mein Wagen ist an der Schule nicht angesprungen, ich muss ihn abschleppen lassen und in eine Werkstatt bringen lassen" ich wollte jetzt nicht noch einmal eine Diskussion wegen dem Truck, mir war mittlerweile kalt und ich wollte nur noch unter die Dusche. "Soll ich mich darum kümmern?" "Das wäre nett, Dad. Danke" antwortete ich. "Gut" hörte ich ihn noch sagen, ehe ich in meinem Zimmer war und mir neue Klamotten suchte. Ich war erleichtert, dass mein Dad sich dafür anbot. Als ich meine Klamotten zusammen gesucht hatte, ging ich unter die Dusche und ich seufzte erleichtert, als das warme Wasser meine angespannten Muskeln entkrampfte. Viel zu viel ging mir durch den Kopf. Seit Jake in mein Leben getreten ist, war es wie auf dem Kopf gestellt. Edward kam immer wieder zu mir und nervte mich. Dann Jakes Verhalten. Wieso war nur alles immer so kompliziert in meinem Leben? Zog ich alles schlechte magisch an? War ich dazu verdammt eine Lebenslange Pechsträhne zu haben? Ich stöhnte. Schluss jetzt mit den Gedanken! Um mich abzulenken, schamponierte ich meine Haare ein und der Duft nach meinem Lieblingsshampoo beruhigte mich etwas. Es war vertraut, einfach und normal. Nachdem ich geduscht hatte, rubbelte ich meine Haare mit einem Handtuch etwas trocken und zog mich dann an. Danach machte ich mich an meine Hausaufgaben, doch ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Genervt fuhr ich mir durch mein feuchtes Haar. Immer wieder schlich sich Jake in meine Gedanken. Mit einem wütenden Schrei knallte ich mein Buch zu und verfluchte meine Gedanken. Ich hatte beschlossen ihn und den Vorfall nach der Party zu vergessen! Das musste nur noch mein Gehirn verstehen.


Nervös lief ich auf und ab. Ich brauchte etwas zu tun. Nur was? Für ein Abendessen war es zu früh, für Hausaufgaben hatte ich keine Konzentration. Aber was dann? Ich beschloss mein Zimmer etwas aufzuräumen. Ich bezog mein Bett neu, wusch die Wäsche und räumte mein Bücherregal um. Als ich damit fertig war, ging ich runter zu meinem Dad. "Ich habe mich um das Problem mit deinem Truck gekümmert" sagte er mir, während er auf der Couch saß und ein Football Spiel ansah. "Okay, danke Dad. Ich mach uns dann mal was zu essen" antwortete ich. Es war noch immer viel zu früh, aber das war mir egal. Es würde eben etwas aufwendiger werden das Essen.


Ich holte Töpfe und Pfannen, es würde Steak mit selbstgemachten Kartoffelsalat geben. Es war zwar nicht wirklich aufwendig, aber mehr gab der Kühlschrank nicht her. Ich seufzte, Dad musste bald wieder einkaufen gehen. Ich rührte eine Soße an und pinselte dann, penibler als vielleicht nötig, das Fleisch ein. Danach ließ ich die Soße etwas einwirken, währen dessen ich die Zwiebeln schnitt, dadurch tränten meine Augen, weil sie so scharf waren und ich musste eine Pause machen. Ich stützte mich auf dem Küchentresen ab und zwinkerte, um die Schärfe zu vertreiben, doch es nützte nichts. Was sollte ich jetzt tun? Vielleicht sollte ich an die frische Luft. Schnell schnappte ich meine Jacke und lief in den Vorgarten, sofort fühlten sich meine Augen besser an. Aber rein gehen wollte ich nicht gleich wieder. Die mittlerweile eiskalte Luft belebte mich und vertrieb jeden Versuch wieder nachzudenken. Für Herbst war es selbst für Forks wieder sehr kalt. Ich begann etwas zu frösteln, doch dann sah ich das Laub.


Ich schnappte mir den Rächen und klaubte das Laub zusammen. Dabei schimpfte ich mich selbst. Ich nahm jede Möglichkeit in Kauf mich von meinen Gedanken abzulenken. Aber ich konnte nicht ewig davon rennen. Ich musste meinem Hirn klar machen, das Jake Geschichte war. Sicher würde er bald wieder eine neue haben und dann wäre es ganz vergessen. Ob wir noch Freunde sein konnten? Aber es würde wahrscheinlich nie wieder so sein wie es war, denn wir hatten miteinander geschlafen, das konnte man einfach nicht so einfach vergessen. Aber Jake war beliebt und brauchte wahrscheinlich nicht noch eine weitere Freundin, er hatte schließlich seine Gang. Ob die anderen Jungs auch so waren? Stopp, jetzt Bella! Du denkst schon wieder viel zu sehr nach! Kümmere dich lieber um deine jetzigen Probleme! Wie willst du morgen in die Schule kommen? Charlie muss dich wieder fahren. Falls er überhaupt kann, mit seiner Schicht. Ich seufzte. Wenn Dad mich nicht fahren konnte musste ich wieder in den völlig überfüllten Bus. Wen Dad wohl angerufen hatte wegen meinem Wagen? Wann ich ihn wieder haben konnte? Wurde der Schaden sehr teuer? Ich verdiente kein Vermögen im Kino. Ich presste die Lippen zusammen und merkte erst jetzt das es kein Laub mehr zum entfernen gab


Schnell lief ich wieder ins Haus und ein angenehmer Schauer durchzuckte meinen Körper von der Wärme. Jetzt konnte ich mich endlich weiter ans Essen machen und mich ablenken. "Ich hab nur das Laub zusammen geklaubt, Dad" informierte ich ihn. "Okay, Bella" murmelte er abwesend. Ich grinste, wenn mein Dad Football sah, war er vollkommen versunken. Schnell band ich mir meine Haare zu einem Zopf und sah dann nach den Steaks, sie hatten schön die Sauce aufgenommen. Zufrieden kochte ich die Kartoffeln und schälte sie anschließend. Dann schnitt ich sie klein und fügte noch Zwiebeln und Gewürze hinzu. Es roch angenehm und während ich den Kartoffelsalat kalt stellte, briet ich die Steaks an.


Als ich damit fertig war, ließ ich sie auf einem Teller abkühlen und deckte den Tisch. Danach häufte ich eine große Portion Kartoffelsalat und Steak auf unsere Teller. Auch wenn ich wusste das ich nicht einmal die Hälfte davon hinunter bringen würde. Ich hatte dank meinem Gefühlschaos keinen Appetit. "Dad, essen ist fertig" schrie ich ins Wohnzimmer. "Gut, Bella. Ich komme in zwei Minuten, dann ist das Spiel vorbei" "In Ordnung" sagte ich. Und setzte mich schon einmal. Ich sah auf mein Essen und schon jetzt hatte ich kaum Hunger, mein Magen fühlte sich an als ob ich Steine in ihm hätte. Ich schenkte mir ein Glas Wasser ein und trank es in einem Zug. Ich musste irgendetwas zu mir nehmen sonst würde ich wieder so dünn werden wie nach der Trennung mit Edward und das wollte ich nicht. Charlie hatte sich viel zu sehr Sorgen um mich gemacht. Und er musste sich wirklich nicht sorgen um seine Tochter machen nur weil sie ihr erstes Mal betrunken mit ihrem früheren besten Freund erlebt hatte. Und weil sie nicht wusste was er wirklich verbirgt. Oder wer er wirklich war. Ich war sicher viel zu unspektakulär, das er sich daran noch irgendwann erinnerte, oder? Ich meine er hatte sicher schon viel heißere Nächte als mit mir erlebt. Ich war schließlich bis dahin noch Jungfrau. Ich biss mir auf die Lippe. Verdammt, das musste aufhören! Ich hatte mit ihm geschlafen und fertig! Viele hatten One-Night -Stands und waren danach nicht einem halben Nervenzusammenbruch ausgeliefert. Aber eigentlich wollte niemand, das sein erstes Mal ein One-Night-Stand war, nicht wahr?


"Das duftet großartig, Bella" hörte ich die Stimme meines Vaters neben mir und ich lächelte mechanisch. "Danke, Dad. Ich wollte heute mal etwas aufwendigeres. Aber du musst bald einkaufen gehen, der Kühlschrank ist fast leer" Charlie nickte und setzte sich gegenüber von mir. "Das mache ich" Dann begann er zu essen und auch ich nahm einen Bissen. Noch immer schmeckte ich nicht wirklich etwas. "Schmeckt's dir, Dad?" fragte ich um die Stille zu brechen. "Ja, wirklich sehr lecker, Bella. Was würde ich nur ohne dich und deine Kochkünste tun?" Ich lächelte, diesmal ein echtes. "Dich von Dosenfutter ernähren, wie du es gemacht hast, bevor ich zu dir von meiner Mum kam" Auch mein Dad grinste. "Ja, das würde ich" Plötzlich klingelte es. Verwirrt sah ich zu meinem Dad. "Machst du die Tür auf?" Ich nickte. Mir kam diese Situation plötzlich sehr vertraut vor. Es war wie an meinem Geburtstag. Aber nein, diesmal würde kein Jake mit einem Truck vor meiner Tür stehen. Gespannt öffnete ich die Tür, doch mir blieb das Herz stehen und ich würde die Tür am liebsten gleich wieder zu knallen. Denn vor mir stand Jake.

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