Kapitel 21
Bellas POV
Ich traute meinen Augen nicht, das war nicht möglich was ein paar Meter vor mir stand. Es war ein schlechter Witz oder gar ein Traum. Ich traute mich kaum zu atmen. Der riesen große rostbraune Wolf sah mich unschlüssig an. Die Welt schien einen Moment still zu stehen. Wie war das Möglich? Neben Vampiren gab es auch noch Werwölfe? Das war das Geheimnis der Cullens und von Jake? Ich machte keinen Mucks er würde mich garantiert gleich zerfetzten wie er es mit Edward getan hatte, nur das ich es nicht so leicht wegsteckte wie er. Und die anderen Wölfe, bei Emmett und Carlisle, ihre Blicke spürte ich, sie bohrten sich nahezu in mich. Oh Gott, das Rudel würde sich auf mich stürzen. Plötzlich machte der rostbraune Wolf eine Kopfbewegung Richtung Wald und das Wolfsrudel verschwand in diese Richtung. Ich biss mir nervös auf meine Lippe und trat einen Schritt weiter in das Haus, es würde sicher nicht viel nützen bei diesem Tier, aber ich fühlte mich sicherer. Eine Hand strich meinen Rücken entlang und ich zuckte zusammen. Als ich mich umdrehte, stand Alice neben mir. "Bella, das ist Jake, hab keine Angst vor ihm, er...er weiß was er tut" lächelte sie. "W-woher willst du das wissen?" Dann dämmerte es mir. "Deine Visionen" entschuldigend sah sie mich an. "Ich kann keine Visionen der Wölfe sehen oder wenn sich die Zukunft mit Menschen und Wölfen kreuzen, aber er weiß trotzdem was er tut" "A-aber er...er ist ein...Wolf" beendete ich meine Aussage stockend.
Sie lächelte noch einmal und gab dann den anderen ein Zeichen ins Haus zu kommen. Alle liefen hinein, auch Edward, der mich intensiv musterte. "Was wohin geht ihr?" fragte ich ängstlich, sie konnten mich doch nicht mit einem Wolf alleine lassen. "Ihr habt einiges zu klären, und...Jake mag uns nicht besonders, er liegt in seiner Natur, und wir haben ein Problem mit ihm, das liegt in unserer Natur, aber er wird es dir sicher alles erklären" lächelte Alice und schloss die Tür. Meine Knie wurden weich und ich sah wieder zu dem Wolf, der sich kein Stückchen bewegt hatte. Ich schluckte. Gleich würde er garantiert zum Sprung ansetzten und mich zerfleischen. Meine Nerven schienen zum zerbersten Gespannt, denn es passierte nichts. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, vielleicht Sekunden, Minuten oder auch Stunden. Wir sahen uns einfach nur an. Vor mir stand wirklich Jake, nur in Wolfsform, ich konnte seine dunklen braunen Augen sehen. Er regte sich nicht. Keinen Millimeter, auch er schien angespannt. Wusste er nicht wie er mich angreifen sollte? Ich wusste zwar das unter diesem Fell, Jake war, aber war er immer noch der gleiche? Verstand er mich? Sollte ich etwas sagen? Oder gab ich ihn dann einen Grund anzugreifen? Ich versuchte etwas zu sagen, denn die Stille dröhnte in meinen Ohren und ließ mich noch mehr zittern. "Jake?" flüsterte ich fast. Er bewegte sich noch immer nicht. War das nun gut oder schlecht? Ich versuchte es noch einmal. "Jake, ich...ich komme jetzt ganz langsam auf dich zu, okay? Greif mich bitte nicht an, ich tue dir nichts" Du meine Güte wo kam das denn her? Wo kam nur dieser Mut her?
Er bewegte sich noch immer, keine Regung, nichts. Er sah mich einfach nur an. Vorsichtig hob ich meine Hände, ich wusste nicht einmal wieso. Vielleicht um ihn zu zeigen, dass ich ihn nicht angriff. Mit zittrigen Beinen kam ich Schritt für Schritt auf ihn zu. Diese Distanz zwischen uns fühlte sich an wie hundert Meilen und nicht ein paar Schritte. Als ich ein paar Schritte vor ihm stand schluckte ich. Jake war wirklich riesen groß, viel größer als die anderen. Sein rostbraunes Fell schimmerte etwas im Sonnenuntergang und seine braunen Augen sahen mich noch immer abwartend an. Was sollte ich jetzt tun? Konnte ich ihn berühren? Meine Finger juckten danach ihn zu berühren, doch noch immer wusste ich nicht was er vorhatte. Er konnte mich jetzt angreifen und zerfleischen oder weiter regungslos und erstarrt dasitzen. "Jake, darf ich dich berühren?" Und plötzlich konnte ich leben in seinen Augen sehen, mein Herz raste automatisch einen ticken schneller, das konnte alles bedeuten. Tod oder wieder keine Regung. Er senkte plötzlich den Kopf ein kleines Stück. Ich atmete erschrocken aus. Doch wieder war er regungslos. Ich nahm seine Geste als eine Bestätigung und glitt zittrig über sein Fell. Ich keuchte. Sein Fell fühlte sich weich und gleichzeitig rau an. Es roch nach Wald, Laub und Erde. Er fühlte sich warm an. Als Jake nichts tat, wurde ich mutiger und meine Hände wanderten seinen Nacken hinunter und wieder zu seinem Kopf, ich kraulte ihn um die Ohren und fand es unglaublich wie weich und warm er sich anfühlte, und komischerweise auch vertraut.
Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich konnte nicht glauben das ich einen Wolf streichelte und meinen besten Freund. Plötzlich hörte ich ein brummen von ihm und ich erschrak leicht. Hatte ich etwas falsch gemacht? Doch dann hörte ich genauer hin und stellte fest, dass es sich fast wie ein schnurren anhörte. Ich lächelte noch mehr. "Gefällt dir das, Jake?" er hob plötzlich seinen Kopf und sah mich prüfend an. Dann sah er auf meine verletzte Hand. Carlisle hatte einen Verband darum gewickelt, ich musste sie die nächsten Tage schonen. Er deutete darauf. "Meine Hand? Ich muss sie schonen, aber sonst geht es ihr gut. Du greifst mich nicht an?" fragte ich dann unsicher. Konnte er mich überhaupt verstehen? Er öffnete leicht sein Maul und ich erschrak etwas, doch es sah aus wie ein Lächeln und dann schleckte er plötzlich mit seiner Zunge über mich und ich kreischte lachend auf und fiel hin. Ich wischte mit meiner Jacke über mein Gesicht. "Igitt Jake!" lachte ich und sah zu ihm. Er ragte über mir und sah mich an. Er sah gefährlich aus, stark, schnell und respekteinflößend, doch ich hatte plötzlich keine Angst mehr. "Das war also dein Geheimnis oder?" Er sah plötzlich zum Wald und auch mein Blick glitt dorthin. Dort stand Quil und hatte Klamotten in der Hand. Ich schluckte, er konnte sich auch in einen Wolf verwandeln. "Bella, ich bringe Jake nur Klamotten, keine Angst. Er ist nackt wenn er sich zurückverwandelt, seine Klamotten zerreißen bei der Verwandlung, aber das wird dir Jake alles erklären und hab keine Angst, Jake wird dir nichts tun, auch wenn er ein Wolf ist, er versteht dich. Er ist kein anderer, nur in einer anderen Form steht er hier" Ich nickte, unfähig zu sprechen. Quil legte die Klamotten auf den Boden und sagte dann. "Jake, ich glaube sie hat dich akzeptiert" und dann verschwand er. Verwirrt sah ich wieder zu Jake. "Was meint er damit?" Er stupste mir kurz gegen meine Hand und verschwand dann. Ich war immer noch sprachlos und langsam rappelte ich mich wieder von dem Boden auf. Kaum stand ich wieder auf den Beinen stand Jake wieder zwischen den Bäumen. Unsicher sah er mich an.
"Bella?" fragte er vorsichtig. "Jake, du...das war also dein Geheimnis?" Er lächelte leicht. "Ja, ich wollte es dir anders sagen aber, der Blutsauger...Edward...ich konnte mich nicht beherrschen, er hatte dich und das durfte er nicht...schließlich bist du..." er beendete seinen Satz nicht und kam stattdessen langsam auf mich zu. "Ich bin deine was?" flüsterte ich. "Die eine. Du bist meine Seelenverwandte. Meine Geprägte, die für die man alles sein würde, Bruder, bester Freund, Freund. Irgendwann findet jeder Wolf seine Geprägte, sie machen uns vollständig" Meine Kinnlade klappte hinunter und plötzlich verstand ich all seine Mühe mit mir. "D-du bist also in mich verliebt?" fragte ich unsicher. Er lächelte leicht. "Verliebt ist vielleicht ein zu schwacher Ausdruck, aber ja, nennen wir es verliebt" Ich blinzelte mehr Mals, Jacob Black war in mich verliebt. Der halbe Gott und auch...der Wolf. "Was meinte Quil vorhin?" "Er glaubt du hast mich und meinen Wolf akzeptiert, das ist für die Quilete und unser Rudel wichtig, denn nur dann sind wir wirklich vollständig und können auch unsere Seelenverwandte richtig beschützen, denn dann gibt es keine Geheimnisse mehr" "Es gibt noch mehr?" keuchte ich. Jake lachte. "Nein, nur wie es uns gab, was es mit der Feindschaft zwischen Vampiren und Wölfen auf sich hat, aber das muss ein Stammesmitlglied erzählen, wir können es dieses Wochenende bei einem Lagerfeuer tun" Ich nickte. Er hob mein Kinn an. "Weißt du wie glücklich ich bin?" "Nein" hauchte ich. "Ich bin so glücklich, das du es jetzt weißt, ich kann gar nicht beschrieben wie" Ich schluckte. "Es war dir sehr wichtig, oder?" "Ja, aber eines solltest du noch wissen" "Es gibt Reviere zwischen uns, einen Vertrag zwischen den Cullens und den Wölfen und bitte, halte dich nie in diesem Bereich der Cullens auf, denn dort kann ich dich nicht beschützen, ich konnte hier nur heute eindringen weil Edward mir dich, meine Seelenverwandte, vorenthalten und vielleicht auch auf eine andere Art und Weise entführt hat. Ich kann dich nur im Reservat und in Forks beschützen, verstanden?" "Ja, ich habe verstanden, aber welcher Vertrag?" "In diesem Vertrag geht es um Dinge, wie das die Cullens keine Tiere in unserem Revier jagen dürfen, sie nicht auf unser Territorium kommen und wir nicht auf ihres, natürlich mit ein paar Ausnahmen wie diese und sie dürfen keine Menschen töten, egal wo" "Das klingt...fair" Jake nickte. "Und noch etwas solltest du wissen" Du meine Güte was kam jetzt noch? "Sicher ist dir schon aufgefallen, wieso ich größer als die anderen bin, das liegt daran das ich der Alpha des Rudels bin und somit der Anführer. Und da du meine Geprägte bist, bist du das Alpha Weibchen und hast auch zu bestimmen, auch wenn du kein Wolf bist, die anderen müssen auf dich und deine Anweisungen hören" Ich schnappte nach Luft. Was? War das sein ernst. Ich sollte eine Alpha sein?
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Secret, Lies and other Problems
FanfictionBellas Leben ist perfekt. Sie ist mit Edward nun beinahe ein Jahr zusammen. Doch dann geschieht das, wovor sie sich schon immer gefürchtet hatte. Edward verlässt Sie. Ihre Welt gerät vollkommen aus den Fugen. Denn Edward, der immer liebevoll zu ihr...