16. Kapitel

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Kapitel 16
Bellas POV

Als ich wütend und durchgefroren zu Hause angekommen war, rannte ich nach oben und knallte meine Bücher auf mein Bett. Sie waren zum Glück nicht nass geworden. Ich zog mich aus und trat in die Dusche, das warme Wasser war eine Wohltat. Ich war froh das Charlie in der Arbeit war und erst wieder morgen kommen würde. Ich hätte das ihm mit Jake nicht erklären können. Ich presste die Lippen zusammen während mir das Wasser über den Körper floss. Jake, da war er wieder. Spätestens jetzt musste ich die Schwärmerei vergessen. Er spielte mit mir ein Spiel und fiel auf Jessica, wie viele Jungs, vor ihm herein. Ich ignorierte den Schmerz, den ich fühlte, wenn ich an die Szene bei der Tankstelle dachte. Nachdem mir wieder warm war, zog ich mich an und ging zu meinen Büchern. Das Philosophen Buch steckte ich in meine Schultasche, damit würde ich sicher noch ewige Stunden in der Schule verbringen müssen. Innerlich seufzte ich.

Dann wandte ich mich meinen anderen zwei Büchern zu. Ich beschloss "Die Faust" zu lesen und "Das Parfum" mir für danach aufzuheben. Gemütlich kuschelte ich mich in mein Bett und fing an zu lesen. Ich war vollkommen versunken, als plötzlich die Tür klingelte. Ich schrak auf und sah mich um. Es war bereits schon dunkel, doch es hatte aufgehört zu Regnen. Es klingelte nochmal. Wer konnte das sein? Charlie hatte einen Schlüssel und Angela hätte bei mir angerufen. Und dann traf es mich, Jake. Ich würde es einfach überhören. Doch es klingelte wieder und wieder. Genervt sprang ich auf und öffnete mein Fenster. Nur schemenhaft konnte ich die Gestalt unten sehen, aber von der Statur passte es zu Jake. "Verschwinde" schrie ich. Ruckartig sah die Person zu mir. Mir wurde leicht mulmig, was ist wenn es doch nicht Jake war? "Bella, lass mich rein und lass es mich erklären" erklang Jakes Stimme und ich war etwas erleichtert, das dort unten kein anderer stand. "Nein" damit wollte ich mein Fenster wieder schließen, doch plötzlich hangelte sich Jake den Baum vor meinem Fenster hinauf. "Jake, was tust du da? Lass es!" schrie ich ihn an. Ich wollte nicht sehen wie er sich das Genick bricht. Auf Augenhöhe meines Fensters angekommen sagte er. "Mach mal Platz" "Was?" murmelte ich ging aber einen Schritt zurück. Schwungvoll sprang er durch mein Fenster. Mir klappte der Mund auf. "Das ist Einbruch" sagte ich. Er lächelte. "Du hast mich rein gelassen" "Jake, verschwinde! Ich will keine Erklärungen von dir!" schrie ich ihn dann an, weil ich auf seinen Quatsch keine Lust mehr hatte. Musste er nicht zu Jessica und sich durchvögeln?


Er sah mich ernst an. "Nein, Bella. Lass es mich erklären, bitte" "Oh, der Herr möchte einmal was erklären? Wo er sonst immer solche Geheimnisse um alles macht, weswegen konntest du mich denn nicht abholen? Weißt du Jake, wenn du darauf keine Lust hattest, dann hättest du das sagen können, du hast dich schließlich mir fast aufgedrängt das du mich abholen kannst und dann bist du nicht da. So funktioniert das alles nicht und diese Geheimnisse sind auch nicht förderlich, ich soll dir immer alles erzählen, aber du mir nicht. Aber ich weiß schon warum ich dir alles sagen soll" kreischte ich, weil ich so wütend war. "Weswegen glaubst du denn sollst du mir alles erzählen?" kam es dann auch gefährlich leise von Jake. "Das du schön alles deiner Schlampe von Jessica erzählen kannst und dich schön mit ihr über mich lustig machen kannst. Schließlich bin es ja nur ich, der Volltrottel der ganzen Schule! Weißt du Jake, du musst mich nicht mehr anlügen, ich habe euch doch gesehen" Mit offenem Mund sah er mich an. "Was?" murmelte er. Ich grinste. "Ja, damit hast du wohl nicht gerechnet das ich deinen Plan durchschaue, weißt du Jake ich begann dir zu vertrauen und ich dachte das du nicht so bist wie die anderen, die immer nur alle auf mir rumhacken, aber ich habe mich wohl getäuscht" Plötzlich war ich den Tränen nahe und ich hatte auch einen Kloß im Hals. Schnell schluckte ich ihn herunter, ich wollte garantiert nicht vor Jake in Tränen ausbrechen. Er kam einen Schritt auf mich zu und zog mich zu sich, ich wollte mich wehren, aber er war zu stark. Unsicher sah ich ihn an, wohingegen er mich mit einer Entschlossenheit, die mir Angst machte, ansah. Es sah so aus, als ob das Lamm den Löwen ansah, kurz bevor er sie umbrachte. Ich schluckte. "Nicht" flüsterte ich. "Egal, was du da redest, Bella. Ich würde dir nie weh tun und das habe ich dir gesagt. Wieso kannst du mir nicht vertrauen?" Ich keuchte und sah auf seine Brust. "Die Szene war eindeutig" Er ließ meinen einen Arm los und hob mit seinem Finger mein Kinn an. Er sah mich mit viel zu intensiven Blick an. "Das du mit Jessica etwas hast, das du wie alle anderen Jungs auf sie hereinfallen" Plötzlich und ohne Vorwarnung begann Jake zu lachen und ich riss mich los.


"Schön das ich dich zum Lachen gebracht habe" "Bella, ich habe nichts mit Jessica und werde nie etwas mit dieser Schlampe haben. Ich habe es dir doch schon auf der Party gesagt, ich stehe nicht auf Schlampen" Ich biss mir auf die Lippe. "A-aber ihr saht so vertraut aus" Wieder lachte er. "Wo?" "Bei der Tankstelle" Er verstummte und sah mich an. "Du bist also wirklich nach Hause gelaufen, bei diesem Wetter? Weißt du das man sich davon den Tod holen kann?" "Du warst ja nicht da" Jetzt sah mich Jake verletzt an. "Ja und das tut mir leid, aber ich will es dir erklären" Ich schnaubte und trat einen Schritt zurück, musste Abstand zwischen uns bringen. "Ach ja? Wirklich, du willst mir etwas erklären, das ist schön und da bin ich wirklich gespannt. Aber ich nehme an das du mir nur das weswegen du mich nicht abholen konntest, erzählen willst, den Rest nicht oder?" "Ja, Bella. Aber ich habe dir gesagt das ich es dir bald erklären kann, du musst mir vertrauen" "Vertrauen, ja das muss man sich verdienen, Jacob Black und deine Taten die du manchmal machst sind nicht gerade förderlich dafür, erst bringst du einen dazu dir zu vertrauen und dann zerstörst du es. Gefällt dir das?" Jake schnaubte. "Bella, es tut mir wirklich unendlich leid, aber bitte hör mir zu" Ich seufzte, denn dieser Streit war anstrengend, mein Verstand schrie mir zu das ich ihm endlich zuhören sollte und wir nicht streiten sollten, denn es tat innerlich auch weh. Aber ich ignorierte es, diese Schwärmerei für Jake war mehr als ungesund für mich und meine Gefühle und mein angekratztes Selbstbewusstsein. "Na gut, Jake. Dann erklär es mir mal" Und dann begann Jake zu erzählen.


Aus irgendeinem Grund glaubte ich ihm das mit Jessica, denn in Jakes Augen lag ein verzweifelter fast flehender Ausdruck. Doch das mit Edward glaubte ich ihm nicht. "Jake, hör auf das mit Edward glaube ich dir nicht. Er liebt mich nicht, das weiß ich. Und er würde nie einen Streit so mit dir anfangen, er kann dich nicht leiden und er würde sich nicht die Mühe machen mit dir einen Streit anzufangen" Er schnappte nach Luft. "Du glaubst ich Lüge dich an?" "Ich hab doch den Hass in deinen Augen gesehen, Jake. Aber schön das du mir wenigstens einen Teil der Geschichte erzählt hast, deine restlichen Geheimnisse werde ich auch irgendwann erfahren, aber weißt du das eine Freundschaft auf Lügen und Geheimnisse nicht funktionieren kann?" Mit einem verzweifelten Ausdruck sah er mich an. "Was heißt das?" Das was ich jetzt sagen würde würde mir zwar am Anfang weh tun, aber es ging nicht anders. "Wir sollten unsere Freundschaft beenden, mit den ganzen Geheimnissen hat es keinen Sinn mehr, Jake" Jake riss seine Augen auf und packte mich wieder an den Armen, vor Schreck schrie ich auf, es tat nicht weh, aber sein Blick war angsteinflößend. Er sah entschlossen aus. Für was wusste ich nicht. "Nein, Bella. Nein. Bitte glaub mir, Edward und ich haben gestritten und er hat angefangen, er hat mir erzählt das er dich liebt, bitte Bella. Tu das nicht, ich habe dir gesagt das ich dir alles erzählen werde, bitte hab noch ein wenig Geduld und vertraue mir. Bitte, Bella, Bitte" Ich schluckte, er flehte mich an. Und gleichzeitig sah er verletzt aus. Ich war überfordert. Ich wollte auch mit ihm befreundet sein, aber was half es mir wenn er mir nie etwas sagte? "Jake ich..." "Bitte, Bella" unterbrach er mich. Ich biss mir auf die Lippe und nickte. "Ich werde darüber nachdenken" als ich die Worte aussprach fühlte es sich richtig an. Ich wusste nicht wieso.

Jake sah etwas erleichterter aus. "Tu das Bella, ich werde dir beweisen das es sich lohnt, Bella" er küsste mich auf den Scheitel was mich rot werden ließ und ließ mich dann los. Ich spürte sofort seine fehlende Wärme, doch fing mich schnell wieder. "Ich bin müde, Jake. Du solltest jetzt gehen" flüsterte ich. Er lächelte leicht. "Natürlich, soll ich dich morgen wieder abholen?" Ich erstarrte. Was sollte ich darauf sagen? Ich wolle nachdenken, war es dann gut mit ihm zu fahren? "Jake, bitte sei mir nicht böse, aber ich muss wirklich nachdenken" Er sah etwas traurig aus lächelte dann aber. "Natürlich, Bella" Dann wandte er sich ans Fenster. "Jake, geh doch bitte durch die Tür" doch er sprang schon hinunter und mein Herz setzte einen Schlag lang aus, schnell rannte ich zum Fenster. Zu meinem Erstaunen stand er dort unten unversehrt und grinste mich an. "Gute Nacht, Bella" "Gute Nacht, Jake" lächelte ich und schloss dann das Fenster. Jetzt hieß es nachdenken und abschätzen zwischen den Gefühlen von Misstrauen und Vertrauen.





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