Ich stehe vor meinem Spiegel.
Unsere Hauselfen läuft um mich herum und glättet mein Kleid.
"Ihr seht wundervoll aus, Miss.", sagt sie liebevoll.
"Danke, Myrta.", antworte ich.
Sie beginnt die frisch gewaschene Wäsche in meinen Schrank einzuräumen und ich lasse mich auf mein Bett fallen. Ich bin hundemüde, weil ich am Abend zuvor noch so lange in meinen neuen Schulbüchern gelesen habe.Meine Mutter betritt den Raum. Sie begutachtet Myrtas Werk und bleibt an meiner Frisur hängen. Sie schreit Myrta an sie solle verschwinden, scheucht mich aus meinem Bett und beginnt meine Haare hochzustecken und bessert mein Make-Up nach.
Ich hasse es.
Sie behandelt mich immer wie ihr kleines Modepüppchen und mit meinen elf Jahren habe ich gefühlt bei jeder Feier so viel Schminke auf dem Gesicht wie ein Clown.
"Jetzt siehst du wundervoll aus.", sagt sie und lächelt stolz.
Ich erwidere gar nichts und gehe mit ihr die Treppe hinunter. Im Flur wartet mein Vater auf uns, eingekleidet in einen brandneuen Umhang.Natürlich liebe ich meine Eltern, aber manchmal würde ich am liebsten schreien.
Eine halbe Stunde später klingelt meine Mutter an der Tür der Blacks. Der Hauself öffnet die Tür und geleitet uns in den Salon. Mrs. Black kommt uns entgegen.
"Ich freue mich sehr, dass ihr kommen konntet. Wir haben schließlich ein besonderes Ereignis zu feiern. Die Aufnahme unserer jüngsten nach Hogwarts."
Sie wirft einen Blick zu ihrem Sohn Regulus und zu mir. Drei Tag zuvor bekam ich meine Einladung nach Hogwarts. Meine Familie war ebenso wie die der Blacks eine nur aus Reinblütern bestehende, sehr traditionelle Familie. Ausnahmslos waren alle Generationen zuvor in Slytherin und das gleiche wird nun von Regulus und mir erwartet.
Eine weitere Person betritt den Raum. Es ist Sirius. Seine Mutter wirft ihm einen wütenden Blick zu. Seit dem er vor zwei Jahren die Tradition der Familie gebrochen hat und nach Gryffindor ging und sich mit Muggelstämmigen und Halbblütern in einem Haus herumtrieb, war er für seine Eltern gestorben.
"Du bist zu spät", sagt sie kalt. Dieser zuckt nur die Schultern und lässt sich auf einen der Stühle am bereits eingedeckten Tisch fallen.
"Nun denn, ich denke wir sollten mit dem Essen beginnen", sagt Mrs. Black und bedeutet uns mit einer Handbewegung, dass wir Platz nehmen sollen. Der Hauself serviert uns ein dreigängiges Menü.Anschließend gehen mein Vater und Mr. Black eine Zigarre rauchen und meine Mutter und Mrs. Black unterhalten sich.
"Warst du schon in der Winkelgasse?", fragt Reglus.
"Ja gestern schon.", antworte ich.
"Wir waren letzte Woche dort.", sagt er daraufhin. "Ich freue mich schon auf mein zukünftiges Haus." Er wirft einen schnellen Blick zu seinem Bruder, der es sich auf seinem Stuhl bequem gemacht hat und wie es scheint hochkonzentriert seine Serviette zu einer Blume faltet.
"Du willst doch auch nach Slytherin, oder?", fragt Regulus mich.
Nun blickt auch Sirius von seiner Serviette hoch und schaut mich neugierig an.
"Natürlich", erwidere ich.
Sirius' Blick huscht zurück auf seine Serviette und Regulus lächelt mir verschwörerisch zu. Innerlich möchte ich schreien. Ich will nicht nach Slytherin, auf keinen Fall. Aber ich werde es tun, meiner Familie zu liebe.
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Charlotte Abernathy - Between dream and duty (Harry Potter Fanfiktion)
FanfictionCharlotte Abernathy lebt in einer reinblütigen und sehr traditionellen Familie. Sie liebt ihre Eltern über alles, auch wenn diese oft ihre Meinung nicht teilen. In der Schule steht sie ebenfalls zwischen ihren verschiedenen Freundeskreisen. Zum eine...