Kapitel 29

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Am Samstagmorgen bin ich als erstes in der Umkleide und ziehe mir meinen Quidditchumhang an. 
Um 11 Uhr stehen wir auf dem Feld. Sirius winkt mir noch kurz zu. Als Madame Hooch den Startpfiff gibt, spüre ich noch den Blick von Almond im Nacken, doch dann stoßen wir uns vom Boden ab und 15 Besen steigen in die Höhe.
"Preston greift sich sofort den Quaffel und ist auf dem Weg zum Tor. Clancy ist ihr dicht auf den Fersen. Sie weicht einem Klatscher aus, gespielt von Prentiss, und sie setzt zum Wurf an uuund .. TOR FÜR GRYFFINDOR NACH BEREITS 20 SEKUNDEN!!!!"
Während von der Tribüne Jubelrufe und Applaus über das Spielfeld hallen, bin ich bereits mit dem Quaffel unter dem Arm auf dem Weg zu den Torringen. Ich darf mein Team nicht enttäuschen, sage ich mir und konzentriere mich genau auf meine Umgebung. Geradeso weiche ich einem Klatscher aus, der wenige Zentimeter neben meinem Ohr vorbeizischt.
".. Abernathy ist kurz vor dem Tor, sie setzt zum Wurf an ... doch Barrymore kann den Quaffel in letzter Sekunde noch stoppen und passt ihn zu Potter, der weiter zu Black .... und wieder zurück zu Potter..."
Die nächste halbe Stunde ist schrecklich für unser Team. Gryffindor macht ein Tor nach dem anderen und ziemlich schnell steht es 90:20. Für einen Sieg mit 250 Punkten haben wir momentan noch einiges zu tun und inzwischen habe ich irgendwie meinen optimistischen Glauben an den Sieg größtenteils verloren. Selbst wenn Regulus demnächst den Schnatz fangen würde, für den Pokal würde es nicht mehr reichen.
".. Connors stürzt in die Tiefe und Black hinterher. Sie scheinen den Schnatz gesichtet zu haben.."
Die beiden liefern sich eine wilde Verfolgungsjagd und selbst alle anderen Spieler verfolgen das Geschehen. Ich sehe schon Regulus Hand am Schnatz, als Lara Connors ihm den Ellenbogen in die Seite rammt und ihn aus der Bahn stößt. Zwei Sekunden später umschließt ihre Hand den Schnatz.
"GRYFFINDOR GEWINNT MIT 240:20 UND GEWINNT DEN QUIDDITCHPOKAL!!"
Sirius und James feiern mit den Gryffindors und auch vielen Hufflepuffs und Ravenclaws auf dem Spielfeld, während wir uns in die Umkleideräume verziehen und die anderen Slytherins zurück zum Schloss gehen.
Almond brüllt uns in der Umkleide alle an und erzählt irgendetwas von wir hätten seinen Traum zerstört mit unserem grauenhaften Spiel, doch ich blende ihn einfach aus und suche in aller ruhe meine Sachen zusammen und verlasse als er fertig ist sofort mit Regulus die Umkleideräume.
"Brian war wirklich wütend", sagt er ein wenig zerstreut. "Wäre ich nur ein wenig schneller gewesen, hätte ich den Schnatz noch bekommen, dann hätten wir das Spiel jedenfalls noch gewonnen."
"Jetzt gib dir doch nicht die Schuld dafür", sage ich und seufze. "Wir haben heute alle grauenhaft gespielt. Immerhin hat Almond nur zwei Tore geworfen und Clancy und ich gar keins. Dafür kann Grace Preston jetzt jedenfalls ihr letztes Schuljahr mit ihrem letzten Quidditchpokal abschließen."
Innerlich bin ich allerdings ziemlich geknickt. Ich habe mir so gewünscht, dass wir gewinnen um meinem Team wirklich zu zeigen, dass sie mir wichtig sind und Sirius mich nicht beeinflusst, aber jetzt habe ich vermutlich alles noch schlimmer gemacht.

Charlotte Abernathy - Between dream and duty (Harry Potter Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt