Charlotte Abernathy - Between dream and duty (Harry Potter Fanfiktion)

Kapitel 32

"Das bedeutet deine Eltern haben sich den Todessern angeschlossen und deshalb alles tolerieren, damit du ihnen nicht so böse bist", fasst Sirius zusammen.
Ich nicke stumm. In eine dicke Decke eingekuschelt sitze ich vor dem Kamin und realisiere gerade erst, was all das für Konsequenzen haben wird. Meine Eltern schweben in Lebensgefahr. Wenn sie sich wiedersetzten würden, dann würden sie getötet werden. Im Gegenzug müssten sie Unschuldige ermorden und könnten dabei ebenfalls umgebracht werden.
"Es war eine gute Entscheidung von dir wegzufliegen", sagt Sirius. "Ich werde es nie bereuen, dass ich meine grauenhaften Eltern verlassen habe."
"Das kannst du überhaupt nicht vergleichen!", sage ich wütend. 
Er hat seine Eltern nie geliebt. Was weiß er schon davon. Meine Eltern sind immer für mich da gewesen, seine Eltern haben ihn gehasst, aber das beruhte immer auf Gegenseitigkeit.
"Natürlich kann ich das vergleichen", erwidert Sirius sauer.
"Leute, jetzt beruhigt euch mal", sagt James. "Eure Beziehungskrisen könnt ihr gerne ohne mich klären."
"Ich gehe schlafen", sage ich und stehe auf.
"Den Flur runter, das letzte Zimmer links", ruft James mir hinterher als ich den Raum verlasse.
Ich lasse mich auf das Bett im Gästezimmer fallen und starre die Decke an.

Wieso kann Sirius nach all den Jahren, die wir uns schon kennen nicht verstehen, dass die Beziehung zwischen mir und meinen Eltern ganz anders als die zwischen ihm und seinen Eltern ist. Vor einem Jahr dachte ich er würde es endlich nachvollziehen können. Aber scheinbar gehören sie für ihn alle in die gleiche Schublade von reinblütigen Zauberern, die überzeugt vom Haus Slytherin und den Ansichten Voldemorts sind. 
Bewundernswert, dass er es mit mir aushält, wo ich doch genau von diesen Leuten eigentlich immer umgeben bin und meine Eltern und Regulus trotz allem mag. 

Auf einmal beginne ich zu zweifeln. Daran, ob unsere Beziehung wirklich das richtige für mich ist. Für ihn scheint der wahre Charakter der Menschen nicht so eine große Rolle zu spielen wie für mich, sondern in welchen Kreisen sich derjenige aufhält. Hat es etwas damit zu tun welche Ansichten jemand zu einem Thema hat wenn man diesen Menschen mag?  Regulus zum Beispiel ist unglaublich nett zu mir und genau deshalb mag ich ihn und auch genau deshalb komme ich damit klar, dass wir öfter nicht einer Meinung sind. Das ist doch der Kern wahrer Freundschaft. Den Menschen so zu akzeptieren wie er ist, oder nicht?
Das Thema beschäftigt mich noch eine Weile und irgendwann schlafe ich einfach ein und träume, dass ich auf einer riesigen Eule über das Land fliege.