"Beste Freunde" [ hs.ff ]

Chapter 57

"I-", fing ich an und atmete tief durch. "I still love him, of course I do... I mean. I always will. And I-" Ich schüttelte meinen Kopf langsam und lächelte sanft bei dem Gedanken an Harry. "I can't just forget him. He is-" Ich besserte mich schnell aus. "-I mean, he was a big part of my life and I really do love him so much and it hurts that it's all over now. He's just... not there anymore..."

"Emily-", fing Anne an, doch ich schüttelte meinen Kopf.

"Don't." Ich lächelte sie an und wollte nicht bemitleidet werden. "I will be okay. I promise. I just need time."

Anne nahm mich in ihre Arme und ich war ihr dankbar dafür. Es fühlte sich so gut an zu wissen, dass sie bei mir war. Und ich schämte mich kein bisschen für die Tränen, die ich auf ihrem Schoß vergoss.

"Oh Emily, what are you doing to yourself...", lachte sie sarkastisch und schüttelte ihren Kopf.

"I'm telling you: Never fall in love.", lachte ich jetzt auch und sprang aus dem Bett. "I'll leave you alone now, you look tired. Sleep tight."

"Thank you.", sagte sie etwas leiser.

Ich verließ ich den Raum und beschloss, Jacob und Ashton zu besuchen. Nachdem ich drei Mal an ihrer Tür klopfte und sie mir keine Antwort gaben, machte ich die Tür auf. Und ich bereute es sofort.

"Oh my god, I'm so sorry.", kam es aus mir blitzschnell, als beide mich ansahen. "I'm so sorry." Doch bevor ich die Tür zumachen konnte, rannte Ashton zu mir und bat mich rein.

"We um-", er sah hilflos zu Jacob während er mir die Tür aufhielt.

"We've got to tell you something.", sagte Jacob ruhig und wollte, dass ich mich zu ihm aufs Bett setzte, was ich dann auch tat.

"I'm so so sorry, I didn't want to-", fing ich hektisch an, doch Jacob unterbrach mich.

"No, no it's okay. We wanted to tell you but we thought it wasn't a good time to tell you because of - yea, whatever..." Er sah nun Ashton an.

"We really didn't want you to find out this way but...", Ashton wartete kurz bevor er weitersprach. "We're - we're homosexual and we-"

"We love each other.", sagte Jacob ungeduldig.

Ich wartete einen Moment, um das verarbeiten zu können. "Guys, I-I don't know what to say because I'm so embarrassed and sorry that I just came into your room like that and..." Ich sah beide nun lächelnd an. "Oh my god, that's totally okay!"

"What?", fragte Ashton unsicher.

"I never thought that you guys actually had a thing and I totally support you!", lachte ich sanft und legte meine Arme rechts und links jeweils um deren Schultern. "Wow... Why didn't you tell me before?"

"We were scared that you might not accept us...", gab Ashton zu und ich schüttelte meinen Kopf.

"Hell no, why wouldn't I accept your love? I mean, you know I love you guys and I would never judge you for anything!"

"You're the best.", lächelte Jacob sanft und gab mir einen Kuss auf die Wange.

"Does Anne know?"

"Yea, she found out about a week ago."
Ich nickte.

Ich klatschte in die Hände und stand auf. "I'll leave you guys alone.", grinste ich und ging zur Tür. "Hey, are you hungry?" Ich blieb stehen und drehte mich um.

"Yea kind of.", sagte Ash und Jacob stimmte zu.

"Go get changed, we're going to my favourite restaurant!"

Ich ging auch zu Anne und sagte ihr, dass wir bald essen gehen würden und natürlich war sie einverstanden damit.

***

Nachdem wir zu Mittag aßen, fuhren wir wieder in mein Elternhaus. Obwohl wir beim Essen nicht unbemerkt blieben und einige Male fotografiert wurden, genossen alle das Zusammensein am letzten Tag des Jahres. Wir hatten Spaß und lachten, bis unsere Augen anfingen zu tränen. In Momenten wie diesen wuchs meine Liebe zu meinen Freunden immer mehr und mehr. Ich konnte das Gefühl nicht beschreiben, aber es tat einfach so gut, Freunde wie Anne, Ashton und Jacob zu haben. Bei diesen Gedanken lächelte ich wie eine Wahnsinnige vor mich hin.

Wir saßen alle im großen Wohnzimmer meiner Eltern und schmiedeten Pläne für heute Abend. Einige Vorschläge wurden eingebracht, doch wir konnten uns für keinen von diesen entscheiden. Wir wussten nicht, ob wir zu Hause oder irgendwo anders ins neue Jahr rutschen sollten.

"You know what? Let's just cook dinner at home or order in or something and then we'll see if we go out or stay at home. Let's decide spontaneously!", brachte Jacob ein.

"Sounds great!", grinste Anne.

"Can we please cook at home? I don't know why but I actually feel like cooking right now.", lachte Ashton.

"Sure, why not?", grinste ich und freute mich auf die gemeinsamen Kochstunden mit meinen Freunden.

Anne bereitete die Vorspeise und die Nachspeise vor. Jacob und ich kümmerten uns um den Truthahn und Ashton backte mit Hilfe von einigen YouTube-Tutorials einen Schokoladenkuchen.

Während Anne und Ashton zu Hause den Tisch deckten, führten Jacob und ich die Hunde aus. Wir setzten uns an den Sandstrand und die Hunde tobten sich aus. Als ich für einige Minuten einfach ins Leere sah, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.

"Hey, you okay?", fragte mich Jacob.

Ich schüttelte meinen Kopf, um wieder zu mir zu kommen. "Yea, I'm just so glad you guys are here with me.", lächelte ich sanft. Doch ich selbst wusste, dass mit mir etwas nicht stimme - seit Tagen, gar seit Wochen nicht. Ich konnte die Vergangenheit einfach nicht loslassen und in einer komischen Art und Weise hasste ich mich dafür.

Jacob hielt einen Moment inne, dann sprach er. "I don't know what you're going through but I know it must be very, very hard. Especially for you. You are such an amazing person and you don't deserve to be in such a hell. I just-" Er zog mich näher an sich. "I'm here for you no matter what. I will always support you and respect your decisions. I just want you to be happy." Er gab mir einen sanften Kuss am Haaransatz. "Love you, buddy."

Ich lächelte dankbar und erwiderte seine Umarmung. Nach einer Weile ließen wir voneinander ab und standen auf. Wir gingen den kurzen Weg Heim und nahmen einen unwiderstehlich guten Geruch unseres Essens wahr.

"Heeey!", Anne begrüßte uns mit zwei Gläsern Rotwein. Wir folgten ihr in die Küche, wo wir auf uns anstießen.

"Cheers!", jubelten alle im Chor und tranken den ersten Schluck vom köstlichen Wein.

Die Nacht, die allen Freude und mir gemischte Gefühle bereiten werden würde, konnte beginnen.

Auf eine unvergessliche Nacht...