Chapter 43

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Ein Dutzend Paparazzo hatte sich vor dem Flughafen versammelt, um Fotos von mir und Harry zu schießen. Sie wussten, dass ich LA verlassen würde. Natürlich taten sie das, sie waren professionelle Stalker. Als ich einfach schockiert dastand und genauer in die Menge sah, entdeckte ich noch einige kreischende Fans. Tausend Fragen wurden mir auf einmal zugerufen. Das Blitzlicht hörte nicht auf in meinen Augen zu erleuchten. Ich versteckte mein Gesicht mit meinen Händen, drehte mich zum Auto um und stieg wieder ein. Für einen Moment lang dachte ich, ich würde gleich umfliegen.

"Shit.", murmelte ich und rubbelte meine Augen, in der Hoffnung, dass die Sternchen, die um mich herumschwirrten, verblassen würden.

"Emily, are you okay?" Harry sah mich mit großen Augen an und legte seine Hände an meine Wangen. Ich nickte und merkte, wie der Wagen wieder in Bewegung kam. Der Fahrer gab uns Bescheid, dass er uns zu dem Hintereingang bringen würde.

"Hurry.", flüsterte mir Harry zu, als mir die Tür geöffnet wurde und ich ausstieg. Vor dem Eingang standen genau drei Fotografen, die ihr Glück hier versuchten. Ich setzte meine Sonnenbrille auf und drehte mich um. Ich wartete, bis Harry aus dem Auto war und ging dann gemeinsam mit ihm Hand in Hand in Richtung Eingang.

"Harry, is that true that you have two girlfriends?"

"Is Kendall Jenner going to come with you to Australia?"

"Emily, did you argue with Kendall Jenner?"

Diese Menschen verfolgten uns und unser Leben auf Schritt und Tritt. Trotz der Security, die versuchte, uns Platz zu verschaffen, hörten die Fotografen nicht auf, uns Fragen zu stellen und uns zu bedrängen. Harry und ich hielten unsere Köpfe gesenkt und sein Arm war bereits beschützerisch auf meiner Schulter. Er zog mich mit jeder Fragen näher zu sich. Neben ihm fühlte ich mich wesentlich wohler. Wir ignorierten einfach die Paparazzo, die meinem Gefühl nach immer mehr wurden. Doch eine Frage ertönte wie ein Schuss in meinem Ohr.

"How does it feel to have to share your boyfriend with Kendall Jenner?"

Diese Frage gab mir den Rest. Sofort befreite ich mich aus Harrys Griff und blieb stehen. Ich sah den Mann, von dem diese Frage kam, an und würde ihn am liebsten in den Hintern treten.

"How does it feel?", wiederholte der dicke Glatzkopf grinsend und filmte die ganze Situation.

"Emily!", flüsterte mir Harry schreiend zu und nahm meine Hand, um mich wegzuziehen, doch ich blieb wie angewurzelt stehen. Ich hielt meine Hand vor die Videokamera.

"It's fun trying to bring people down, isn't it?" Die Wut machte sich in mir breit, doch ich ließ mir nichts anmerken.

Der Mann lachte. "It's fun sharing your boyfriend with another girl, isn't it?" Ich spürte, wie Harry versuchte, mich wegzuziehen. Dieses Mal ließ ich mich führen und sah trotzdem noch zu dem Mann. "A threesome with Harry Styles and Kendall Jenner must be an adventure!"

"You're fucking sick! You have issues!", schrie ihn Harry jetzt an. Er war wahrscheinlich genauso schockiert über seine Worte wie ich. Endlich erreichten wir den Flughafen, der Weg hierher schien sehr lang gewesen zu sein. Die Fotografen und Fans durften nicht herein, was mich etwas erleichterte. Ohne ein Wort zu sagen gingen wir zum Schalter und ich legte meinen Pass und meine Papiere vor. Als das ganze Papierzeug erledigt war, hatten wir noch eine halbe Stunde für uns Zeit. Jedoch waren wir nicht allein - Fans und Fotografen hatten sich draußen versammelt und versuchten immer noch Fotos von uns zu schießen. Ich ignorierte sie und versuchte mich auf Harry zu konzentrieren.

"Emily, your suitcases are already on the plane. Have a pleasant flight.", sagte mir der Chauffeur. Ich bedankte mich und lächelte leicht. "And Harry" Er wandte sich zu ihm. "I'm waiting outside. The security's gonna help you to get to the car." Harry nickte einfach und an seinem Gesichtsausdruck erkannte man, dass er immer noch wütend war.

"Harry, you didn't have to defend me. Simon will be mad at you if he finds out that we - I mean I had a fight with a pap." Ich versuchte die Wut in mir zu verstecken. "I'm sorry I didn't walked away when you told me to." Meine Stimme war jetzt ein einziges Murmeln. Ich fühlte mich schuldig.

"Shh. They went too far." Er legte seine Hände an meine Wangen und sah mir tief in die Augen. "Don't worry about that. Simon will understand."

"Okay" was alles, was ich im Moment aus meinem Mund bekam. Ich schlang meine Arme um ihn und umarmte ihn so, dass ich seinen Herzschlag an meiner Brust spüren konnte. Ich schloss meine Augen, um meine Tränen zurückhalten zu können. "I love you"

"I love you, Em." Er streichelte beruhigend über meinen Rücken.

Als der Flug nach London aufgerufen wurde, machte ich meine Augen auf und sah einige Passagiere, die Fotos von uns schossen. Wenn die uns fotografieren wollten, dann sollten sie es gefälligst unauffällig machen. Innerlich rollte ich meine Augen. Langsam lösten wir uns voneinander. Bevor ich es merken konnte, rollte eine Träne meine Backe runter. Harry wischte sie mit seinem Daumen trocken und sah mich traurig an.

"I love you.", flüsterte ich.

"Take care.", sagte er. Dann drückte er seine Lippen auf meine. Dieser Kuss war anders als die anderen. Er fühlte sich so an, als wäre er der letzte. Für immer. Als würde ich sie nie wieder auf meinem Mund spüren dürfen. Beim Verlust seiner Berührung fühlte ich mich leer, als hätte ich gerade einen Teil von mir verloren.

"Bye Harry." Im Unterton meiner Stimme konnte man den Schmerz hören. Harry winkte mir langsam zu und schluckte schwer, wobei sich der Adamsapfel in seiner Kehle bewegte.

"Bye" Seine Stimme war ein einziges Flüstern, das mir im Herzen weh tat. Ich hätte nie gedacht, dass mir der Abschied so schwer fallen würde. Ich nahm meine Tasche, drehte mich um und ging.

***

"How was the flight?", fragte Isaac mich. Er hatte mich vom Flughafen geholt und führte mich heim.

"Pretty good. I'm exhausted." Er nickte und hielt dann für einige Minuten inne.

"And Harry... I mean, did you enjoy the time with him?"

Ich nickte, merkte dann aber, dass er mich wahrscheinlich nicht gesehen hatte, da sein Blick stets auf den Verkehr gerichtet war und antwortete dann mit einem einfachen "Yea, it was amazing."

Nach einer Weile fragte er: "And how's your relationship going?" Er schien, als ob er Gerüchte gehört hätte. Natürlich hatte er das, sonst hätte er mich nicht so vorsichtig und unsicher über meine Beziehung gefragt.

"Good" Der Gedanke an Harry brachte beinahe Tränen an die Oberfläche. "I mean, we're doing great... I guess." Die letzte Nacht verwirrte mich immer noch. Was, wenn ich wirklich aufgewacht war? Wieso konnte ich mich nicht mehr an das erinnern? Und wieso ließ mir dieser Gedanke einfach keine Ruhe?

"I guess?" Er sah kurz zu mir, fokussierte seinen Blick dann wieder auf die Straße.

"Yea, sorry, I'm a bit jet lagged."

"You can sleep if you want to, I'll shut up now.", lächelte er. Er hatte recht. Ich war so verwirrt, ich konnte nicht mal einen normalen Satz bilden.

Das Auto kam zum Stillstand und ich sah mich trotz des Nickerchens immer noch müde um.

"Did you miss it?"

"Yea", log ich. Ich wäre am liebsten bei Harry. Ich stieg aus und eine kalte Luft schwappte mir entgegen. Es hatte vermutlich geregnet, die Wiese sah feucht aus. Ich stand vor meinem Haus und war erschöpft vom langen Flug. Isaac ging um das Auto und nahm meine Koffer vom Kofferraum, während ich mein Haus betrachtete. Es hatte sich nichts geändert, alles war wie früher. Der grüne Rasen war perfekt gemäht, die Statuen waren genau dort, wo sie vor zwei Wochen standen, in der Mitte der weißen Wände meines Hauses war eine riesige Glaswand, die vom Boden bis zum Flachdach hinaufragte. Ich ging den kurzen Weg mit Isaac hinauf und machte dann die Tür auf. Der Raum war dunkel, ich drehte das Licht auf und konnte meinen Augen nicht trauen.

"Welcome home!"

"Beste Freunde" [ hs.ff ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt