Und nun saßen wir hier. Auf seinem Motorrad. Mitten in der Nacht fuhren wir durch die Stadt. Auf den Straßen war noch relativ viel los für diese späte Uhrzeit. Die Lichter der Hochhäuser, Autos, aber auch die der Straßenlaternen erhellten die Nacht. Ich war zwar noch nicht oft abends oder nachts unterwegs, aber ich liebte es. Es war einfach eine ganz andere Atmosphäre als tagsüber.
Wir fuhren eine Weile, bis wir etwas außerhalb unser Ziel erreichten. Die Ampeln waren aus und nur ein paar mickrige Beleuchtungen spendeten flackendes Licht. Durch das wenige Licht schienen die Sterne viel heller als in der Stadt.
Ein paar Meter vor uns konnte ich Gestalten ausmachen und Lichter von Motorrädern.
Adam drückte kurz die Bremse, rollte aber weiter, bremste wieder und immer wieder ab, sodass ich immer wieder gegen ihn stieß und kam schließlich neben den anderen zum Stehen. Lachend schlug ich ihm auf die Schulter.
Ich stieg ab, zog den Helm aus, richtete meine Haare und sah mich um. Im Augenwinkel nahm ich wahr, wie mein Bruder es mir gleich tat. Meinen Blick ließ ich über die Leute schweifen, um vielleicht ein bekanntes Gesicht zu finden. Viele kannte ich vom Sehen aus der Schule, die meisten waren aus den höheren Stufen, also hatte ich nicht wirklich etwas mit ihnen zu tun. Jetzt wünschte ich mir wirklich, dass meine beste Freundin hier wäre, die mir nicht von der Seite weichen würde.
Jungs mit ihren Motorrädern, halbnackte Bikerbabes, die die Maschinen oder sich selbst mehr oder weniger "präsentierten".
Da entdeckte ich sie.
Die Badboys.
Jayden und seine Gang standen auf der anderen Seite der Straße,lässig wie immer an ihre Motorräder gelehnt. Ich beobachtete sie eine Weile.
Kyle erzählte gerade etwas, woraufhin hin Jake und Jayden lachten und den Kopf schüttelten.
Anscheinend nahmen sie Kyle nicht ernst, denn dieser zog gespielt beleidigt einen Schmollmund. Er und Lexy würden so gut zusammen passen. Die beiden musste ich auch noch zusammen bringen. In Gedanken machte ich mir eine Notiz und kam dann wieder in der Realität an.
Und plötzlich fiel Jaydens Blick auf mich.
Ich schnappte wegen seinem intensiven Blick geschockt nach Luft.
Es war nicht so, dass er durch die Menge sah und mich erblickte. Nein.
Er fuhr sich durch seine fluffigen Haare, hob seinen Blick, der vorher auf den Boden gerichtet war, und sah direkt in meine Augen. Langsam glitt er mit meinen Körper ab, betrachtete jedes Detail von mir, was mir ziemlich unangenehm war und sich meine Wangen erhitzten. Als seine Augen wieder meine trafen, grinste er mich an und drehte sich dann immernoch grinsend seinen Freunden zu.Verdammt, ist es hier ganz plötzlich heißer geworden?
Schwitzen die anderen auch so wie ich?Hilfesuchend drehte ich mich zu meinem Bruder, der sich mit ein paar Jungs unterhielt, die wir aus der Schule kannten.
Ich suchte Schutz bei ihm, indem ich mich an seinen Arm klammerte, er jedoch diesen gleich um meine Schultern legt. Automatisch fühlte ich mich wohler und sicherer.
Vor mir erkannte ich Henry, einen Freund von meinem Bruder. Er stand auf mich und hatte mir das auch schon sehr oft sehr deutlich gestanden.*Flashback*
Es war spät abends und ich machte gerade meine Hausaufgaben, als ich etwas an meinem Fenster hörte.
Ich war allein zu Hause, schreckte deshalb bei dem leisesten Geräusch zusammen.
*peng*
Ein zweites mal.
Ich nahm mein Pfefferspray, was mal meine Mutter gekauft hatte, als sie immer joggen ging, und lief Richtung Fenster. Mit dem Spray bewaffnet, tapste ich leise zum Fenster, sah mich immer wieder um. Ich öffnete es langsam, doch es quietschte trotzdem. Ein kräftiger Ruck und das Teil war offen. Ich starrte hinaus. Und was ich da sah, verschlug mir die Sprache.
Henry. In meinem Garten. Mit einem Rosenstrauß. Um ihn herum Kerzen.
"HENRY!", schrie ich aufgebracht, "Was tust du da?"
Ich konnte es nicht glauben. Ich wusste schon lange, dass er auf auf mich stand, aber dass er es so weit kommen ließ, hätte ich mir nicht mal in meinen Träumen vorstellen können. Das war ja so kitschig. Eww.
"Oh Maddy,
Ich will nicht mehr leiden,
Möchte deine Nähe nicht mehr meiden.
Ich nenn dich "Mein",
Drum frag ich dich:
Willst du meine Freundin sein?"Das war definitiv das Absurdeste, was ich je in meinem Leben erlebt hatte.
*Flashback Ende*
"Hi Maddy.", begrüßte mich Henry und lächelte mich an. Er war echt ein netter Kerl, aber etwas eigen.
"Hi Henry.", entgegnete ich ihm.
"Wie geht es dir? "
"Gut und dir?"
"Auch gut."
Stille. Ich hasste diese Art von Smalltalk. Immer dasselbe. Niemand würde sagen, dass es einem schlecht geht, weil die anderen ja schon ein "Gut" erwarten.
Nach einem kurzen "Wir sehen uns" von meinem Bruder, schob er mich weg von Henry und ein bisschen an den Rand. Er kam meinem Gesicht näher und hob einen Zeigefinger, wie wenn man einem kleinen Kind sagt, dass es etwas nicht tun darf.
"Maddy, hör zu. Du bleibst die ganze Zeit bei mir, ja? Und wenn die Rennen sind, gehst du zu Henry und seiner Schwester.", er deutete zu Henry, neben dem ein Mädchen stand, das ich vorher gar nicht bemerkt hatte.
Ich nickte nur stumm.

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Badboy's Baby
ChickLit„Du gegen mich.", schlug Jayden vor. „Was kriegt der Gewinner?" „ Wenn ich gewinne, einen Kuss von deiner Schwester. Wenn du gewinnst, meine Maschine." Ich starrte meinen Bruder fassungslos an. „ Adam,-..." Er unterbrach mich. „Geht klar." Was? „...