Kapitel 49

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Adam und ich kamen nach Mitternacht zu Hause an. Ich war mit ihm nach Hause gefahren, da Lexy noch mit Kyle Zeit verbringen wollte und er sie dann nach Hause bringen würde. Hoffentlich.
Leise schlichen wir hoch, um unsere Eltern nicht zu wecken, Adam schubste mich in mein Zimmer und schloss mit einer letzten Grimasse die Tür. Ich konnte nur lachend den Kopf schütteln.
Da ich schrecklich nach Alkohol und Schweiß roch, beschloss ich, duschen wäre jetzt das Beste.
Und das war es auch.
Das warme Wasser entspannte mich und ich kriegte meinen Kopf frei von jeglichen dummen Gedanken. 
Frisch in einem Pyjama und Kuschelsocken an den Füßen tapste ich mucksmäuschenstill aus dem Badezimmer zurück in mein Zimmer und atmete erleichtert auf, als ich die Tür hinter mir schloss.

Ich drehte mich um und gerade als ich schreien wollte, wurden mir Hände auf meinen Mund gepresst.

"Madison, ich bin's.", raunte er mir ins Ohr.

Mein Herz raste wie verrückt, meine Brust hob und senkte sich unregelmäßig.
Sobald ich in seine vertrauten, braunen Augen sah, entspannte ich mich. Jedoch entfachten wieder all meine Gefühle, das warme Prickeln in meinem Bauch, weil er mir so nah war, meine Sehnsucht nach ihm, aber auch ein Stich in meinem Herzen.

Er ließ seine Hände sinken, meine lagen immernoch auf seiner Brust. Ich spürte seinen schnellen Herzschlag.
So sehr ich mich dagegen strebte, ihn von mir zu schieben, musste ich es tun, denn sonst könnte ich nicht klar denken.

"Spinnst du? Es ist mitten in der Nacht! Was willst du hier?", fragte ich, sobald ich zu mir kam und schaute über seine Schulter hinweg zu dem offenen Fenster, durch das er gekommen ist. Ich sah mal von der Tatsache ab, wie merkwürdig die Situation war. Er war einfach durch das Fenster geklettert. Das war gruselig.

"Wir müssen reden.", sagte er.

Da hatte er ausnahmsweise mal recht.

"Aha, und über was?", ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust.

Aber er wollte doch nicht jetzt, hier reden, oder?
Sein Blick fiel etwas, bevor er sich wieder aufrichtete und mir tief und fest in die Augen sah.

"Ich will dir etwas zeigen."

Mir fiel sofort das Gespräch mit meiner Mutter ein, wo sie mich auf den Ball angesprochen hat und dann gruselig grinste und meinte Er hat dir etwas gezeigt.

"Und was?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch.

"Dafür muss ich dich entführen.", grinste er und ich schwöre, ich hätte auf der Stelle umfallen können, weil ich dieses Grinsen so liebte.

Sollte ich mit ihm gehen?
Nach allem, was er mir angetan hatte?
Nachdem er mir mein Herz gebrochen hatte?

"Okay.", sagte ich, bevor ich es mir anders überlegen konnte.

"Komm.", er nahm meine Hand und führte mich zum Fenster, bevor er sich zögernd umdrehte und nach etwas suchte.
Er ging zurück zu meiner geschlossenen Tür, wo meine Jacke hing.

"Hier,", er hielt sie mir so hin, dass ich direkt hineinschlüpfen konnte, "es ist kalt draußen."

Mein sowieso schon überfordertes Herz schwoll noch mehr an bei seiner lieben Geste.

Aber er sollte nicht meinen, durch solche kleinen Gesten war wieder alles gut zwischen uns. Ich riss die Jacke aus seinen Händen und zog sie selbst an. Einen kurzen Moment erschien Enttäuschung auf seinem Gesicht, was er jedoch sofort versuchte zu verbergen.

Als wir zurück zum Fenster gingen, realisierte ich es.

"Warte mal,", ich blieb stehen, "willst du etwa aus dem Fenster springen?"

Badboy's BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt