Trotz des Schlages gab der Typ nicht auf, rappelte sich wieder auf und noch immer lag dieses widerwärtige, perverse Grinsen auf seinem hässlichen Gesicht. Während beide abgelenkt waren, ließ ich meine Hand unauffällig in meine Tasche wandern.
"Ich will sie mir doch nur kurz ausleihen. 10 min, dann kannst du sie haben. Komm mit Süße, wir werden jetzt ganz viel Spaß zusammen haben."
Er schnappte sich wieder mein Handgelenk, doch im selben Moment griff ich nach dem Pfefferspray und sprühte es dem Typen in die Augen.
Mein Fast-Vergewaltiger lockerte seinen Griff, schrie schmerzvoll auf und rieb sich über seine zusammengekniffenen Augen.
Ich sah zu Jayden, der wohl nicht fassen konnte, was gerade passiert war. Belustigung, Schock, aber auch Bewunderung lag in seinem Blick, als er schließlich anfing zu lachen. Ich blieb wie angewurzelt in meiner Position stehen, meine Blicke wanderten zwischen den beiden hin und her.
"Komm mit, ich fahre dich.", sagte Jayden nach einer Weile, als er sich ein wenig beruhigt hatte.
Ich warf meinem Pfefferspray-Opfer einen letzten Blick zu, den er aus feuerroten, tränenden Augen erwiderte, und folgte dann Jayden.Bei seinem Motorrad angekommen drehte er sich um und sah mich amüsiert an.
"Ich glaube es nicht. Einfach Pfefferspray."
Ungläubig schüttelte er seinen Kopf und senkte dabei seinen Blick, der augenblicklich ernster wurde.
Er nahm meine Hand.Jayden Parker hielt meine Hand.
Völlig hypnotisiert von der Tatsache, dass ein verdammt heißer Typ meine Hand hielt, bemerkte ich dennoch wie seine Augenbrauen zusammen fuhren.
Seinem Blick folgend entdeckte ich an meinem Handgelenk rote Spuren von dem Griff des Typens vorhin.
"Der Typ hatte einen festen Griff.", murmelte ich immernoch ein bisschen benebelt vor mich hin und war mir nicht sicher, ob Jayden es gehört hatte, weil er einfach weiter meine Hand betrachtete und mit dem Daumen ganz leicht darüber strich.
Eine leichte Gänsehaut machte sich breit, doch so schnell wie sie kam, war sie auch schon wieder weg.
Ich beobachtete ihn dabei, wie er so vertieft in seinen sanften Handlungen war und musste unwillkürlich dumm lächeln.Was er wohl gerade dachte?
Wahrscheinlich nichts.
Ich interpretiere da zu viel rein.
Ist ja nicht so, als hätten andere Jungs noch nie meine Hand berührt...
Doch, ist es.
Fuck.Seinen Blick hob er langsam und begegnete meinen Augen.
Ich schwöre euch, als er mir in die Augen schaute, war ich ihm sowas von verfallen. Mein Herz schlug doppelt so schnell als normal und ich verlor mich in seinen Augen. Sie zogen mich in ihren Bann und ließen mich nicht mehr los.
Nach einer gefühlten Ewigkeit unterbrach ich den Augenkontakt, der langsam zu intensiv wurde.Mit aufgesetztem Helm schwang ich mich hinter ihn auf sein Motorrad. Irgendwie war es mir unangenehm, mich so nah an ihm festzuhalten. Es war etwas anderes als bei Adam. Er war mein Bruder. An ihn konnte ich mich klammern wie ein Äffchen.
Aber bei Jayden.
Meine Arme schlangen sich um seinen Bauch, aber ich achtete noch darauf, dass ich ihm nicht ganz auf die Pelle rückte.
Anscheinend merkte er es, denn er packte meine Beine und zog mich näher an ihn ran. Ein erschrockener Laut entfloh meiner Kehle. Nun saßen wir so eng aneinander, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte.
"Besser.", hörte ich ihn sagen und konnte mir das schelmische Grinsen unter dem Helm schon vorstellen.
Und schon fuhr er los.Man denkt vielleicht, dass nachts nicht mehr so viel los ist auf den Straßen, dass die meisten Leute schlafen. Doch in einer Großstadt ist abends oder nachts manchmal sogar noch mehr los. Junge Leute, die Party machen unddurch die Straßen ziehen.
Oder einfach Kriminelle. Aus den verschiedensten Gründen sind nachts viele Leute unterwegs.Hier kannte ich mich wieder aus. An der Kreuzung, an der wir gerade standen, musste man nur links abbiegen und dann war man schon fast an meinem Zuhause. Doch zu meinem Entsetzen fuhr Jayden gerade aus. Ich klopfte ihm auf den Rücken, er jedoch ignorierte es.
Als wir an einer Ampel zum Stehen kamen, sagte ich:
"Du bist falsch gefahren. Wir hätten abbiegen müssen."
Er schüttelte den Kopf.
"Jayden, ich-"
Ich konnte nicht weiter sprechen, da die Ampel auf grün schaltete.
Deswegen ließ ich es einfach dabei und wartete, bis wir ankamen, wo auch immer er hin wollte.
Ein klitzekleines ungutes Gefühl stieg in mir auf und ich fragte mich, ob es vielleicht doch keine so gute Idee war, mit Jayden zu fahren. Aber er war der einzige dort, den ich noch kannte, obwohl ich ihn wiederum kaum kannte. Er hätte mich ja auch einfach mit diesem Vergewaltiger mitgehen lassen können, doch er hat mich vor ihm gerettet.
Hmm..
Bevor ich mich noch weiter mit meinen verwirrenden Gedanken beschäftigen konnte, hielten wir an. Ich blickte ihm über die breiten Schultern und entdeckte...
McDonalds"Nicht dein ernst.", meinte ich, als ich meinen Helm auszog und mir einmal durch die Haare fuhr.
Auch er befreite sich aus seinem und ließ seine rechte Hand durch seine fluffigen Haare gleiten.
Wie gebannt sah ich dabei zu, wie sie leicht zur Seite und nach hinten fielen. Einfach perfekt. Wie konnte man so ein Volumen haben?
Als er bemerkte, wie ich ihn dabei beobachtete, grinste er mich wieder an.
Der Typ grinst zu viel.
"Ich habe Hunger."
"Es ist 3 Uhr morgens."
"Du kannst ja gehen."
Herausfordernd zog er eine Augenbraue nach oben.
Es war 3 Uhr in der Nacht. Ich wollte nicht alleine unterwegs sein.
Nachdenklich kaute ich an meiner Unterlippe, als plötzlich mein Magen knurrte. Na toll.
Mein Magen schrie nach Essen und vor mir war McDonalds.
Welcher Magen wird da nicht schwach?
Ergeben seufzte ich und ging vor ihm rein.
An der Kasse angekommen suchte ich Jayden, der gerade durch die Tür auf mich zugelaufen kam.
"Hallo", hörte ich den Mitarbeiter hinter der Kasse mit einem indischen Akzent sagen. Er war nicht viel älter als ich.
"Hi, ich hätte gerne einen Big Mac und eine kleine Cola."
"Zum hier essen?"
Ich nickte.
Jayden war an einer anderen Kasse. Die Kassiererin flirtete so offensichtlich mit ihm, doch er blickte nur kalt und emotionlos auf das Menü über der Kasse.
Als sie sich nach einem Tablett bückte, blieb ihr Blick auf Jayden, sodass man eine perfekte Aussicht in ihren Ausschnitt hatte.
Er beachtete sie nicht, auch als sie arschwackelnd seinen Burger und sein Getränk holte und ihm dabei Blicke über ihre Schulter gab, die wahrscheinlich verführerisch sein sollten.
"Bitteschön."
So lenkte der Kassierer wieder meine Aufmerksamkeit auf ihn.
Lächelnd bedankte ich mich und nahm mein Tablett entgegen.
Jayden wurde gleichzeitig fertig und schweigend setzten wir uns an einen Tisch am Fenster.
Genüsslich aßen wir unsere Burger, ohne ein Wort zu wechseln.
Ich ließ meine Hand zu seinen Pommes wandern, stahl mir drei und bevor ich sie mir in den Mund steckte, sah ich zu Jayden.
Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an, die mich wohl davon abhalten sollten, die Pommes zu essen.
Doch nicht mit mir.
Wie in Zeitlupe führte ich die Pommes in meinen Mund, ohne meinen Blick von ihm abzuwenden.
Als ich sie runtergeschluckt hatte, wollte ich nach meiner Cola greifen, doch Jayden war schneller, griff nach meinem Becher und trank mehr als nur einen Schluck daraus.
Er gab ihn mir provozierend grinsend wieder. Angewidert verzog ich das Gesicht.
"Stimmt was nicht, Prinzessin?"
"Das war ein indirekter Kuss."
Verwirrt runzelte er die Stirn.
Seufzend begann ich zu erklären.
"Na vorher waren da meine Lippen dran. Dann hast du daraus getrunken und so waren deine Lippen da, wo meine vorher waren."
Er schien noch verwirrter zu sein.
"Wie wäre es jetzt mal mit einem direkten?"
Meine Augen weiteten sich.
"NEIN!", sagte ich wohl ein bisschen zu schnell und hysterisch.
Langsam fuhr seine Zunge über seine Unterlippe und anders als bei dem Perversling vorhin sah es bei Jayden verdammt sexy aus.
Meine Wangen erhitzten sich und mein Blick war immernoch starr auf seinen Lippen.
"Sicher?"
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Badboy's Baby
ChickLit„Du gegen mich.", schlug Jayden vor. „Was kriegt der Gewinner?" „ Wenn ich gewinne, einen Kuss von deiner Schwester. Wenn du gewinnst, meine Maschine." Ich starrte meinen Bruder fassungslos an. „ Adam,-..." Er unterbrach mich. „Geht klar." Was? „...