Adam fuhr los. Er hängte den anderen Typen ab. Ich warf einen Blick über meine Schulter und entdeckte ihn hinter einem Auto, das hinter uns war. Das war dann wohl ein klarer Punkt an uns. Kurze Zeit später kamen wir an der Schule an. Der Ort des Grauens. Die Hölle.
„Madison, wir sind da.", mein Bruder fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. Wortlos stieg ich ab und befreite mich aus dem Helm, natürlich nicht ohne meine Haare hin und her zu schwingen. Mein Bruder schüttelte lachend den Kopf.
„Komm, du Model."
Doch in diesem Moment hielt das Motorrad, das wir unterwegs abgehängt hatten, neben uns an. Der Typ nahm seinen Helm ab, fuhr sich mehrmals durch seine braunen Haare und richtete dann seinen Blick auf uns.
Darf ich euch vorstellen: Jayden Parker, der beliebteste Junge und Badboy der Schule. Und leider verdammt gutaussehend.
Ich betrachtete seine dunkelbrauen Haare, die so fluffig und weich aussahen, dass ich sie am liebsten durchgewuschelt hätte, sein makelloses Gesicht, die feinen Gesichtszüge und die vollen Lippen.
„Jayden.", gab mein Bruder nur von sich, konnte aber ein überlegenes Grinsen nicht unterdrücken.
„Adam. Du hattest nur Glück, also bilde dir nichts darauf ein."
Ich hörte den beiden nicht weiter zu sondern scannte Jayden weiter ab. Seine schwarze Lederjacke, Hose und Boots standen ihm einfach perfekt. Er war perfekt. Diese Schönheit konnte nur von Gott geschaffen werden.
„Babe, mach doch gleich ein Foto."
Als ich realisierte, dass er mich meinte, blickte ich geschockt nach oben und erhielt dafür ein schiefes Grinsen und ein Zwinkern seinerseits. Meine Wangen erhitzten sich sofort.
Ich muss hier weg.
Schnell nahm ich meine Tasche, drückte mich an meinem Bruder vorbei, dessen Blick sich gerade verdunkelte, und lief auf den Schulhof.
Erst jetzt bemerkte ich die ganzen Schüler, die sich um den Parkplatz versammelt hatten und die Szene mitbeobachtet hatten.
Diese Gaffer. Können sie sich nicht um ihre eigenen Probleme kümmern?
Ich suchte den Schulhof nach einer ganz bestimmten Person ab, meiner besten Freundin Lexy, aber ich konnte sie nirgends sehen. Als ich so nach ihr Ausschau hielt, fielen mir wieder einmal die Gruppen auf, in die praktisch unsere ganze Schule eingeteilt war. Da waren die typischen, beliebten Mädchen, die alle wunderschön und Cheerleaderinnen waren. So gut wie jeder Junge und auch ein paar wenige Mädchen himmelten sie an, haben sie nach Dates gefragt, aber sie erteilten allen eine Abfuhr.
Dann waren da die Sportler, die sich 24/7 über Sport unterhielten und zu den Beliebten gehörten.
Die Unbeliebten waren Nerds, die man nur mit Büchern rumlaufen sah.
Es gab die Normalos, zu denen ich gehörte und zu guter Letzt:
Die Badboys. Sie ließen sich von niemanden etwas sagen, zogen ich eigenes Ding durch und waren einfach bad.
An meiner Schule gab es drei, Jayden ist einer von ihnen. Die anderen zwei waren seine besten Freunde Kyle und Jake.
Die drei sorgten immer für dramatische Auftritte, wenn sie alle auf ihren Motorrädern ankamen und in ihren Lederjacken durch die Gänge liefen. Die Mädchen sabberten ihnen förmlich hinterher.
„MADDY!"
Und da kam meine beste Freundin Lexy auf mich zugerannt. Ich lief ihr entgegen und wir fielen uns in die Arme, wankten ein bisschen hin und her und freuten uns einfach wieder vereint zu sein.
„Maddy, du hast abgenommen oder?", sie wackelte mit den Augenbrauen, „und wow, deine Zahnspange ist weg!"
Ich hatte mir immer vorgenommen, wenn ich die Zahnspange abkriege, würde ich ein komplettes Umstyling machen und das hatte ich wirklich gemacht. In den Ferien hatte ich mir einen schönen Style angelegt und abgenommen, in der Hoffnung, so selbstbewusster zu werden.
Wir erzählten uns, was wir alles in den Ferien erlebt hatten, bis wir merkten, dass niemand mehr auf dem Schulhof war.
„Scheiße, Lexy! Wir kommen zu spät!"
Sie schaute irritiert auf ihre Armbanduhr und ihre Augen weiteten sich. Ohne noch ein Wort zu sagen, sprinteten wir los, mussten uns dann aber trennen, weil sie in einem anderen Raum Unterricht hatte.
Gerade als ich die Tür zu meinem Raum öffnen wollte, hörte ich eine tiefe, rauchige Stimme, die mich inne halten ließ.
„Du siehst heiß aus, wenn du rennst Babe.", meinte Jayden, der lässig neben einem offenen Fenster stand und rauchte.
Ich verdrehte die Augen.
„Du rauchst in der Schule?", fragte ich. Erst als ich die Frage ausgesprochen hatte, fiel mir auf, wie schwachsinnig sie eigentlich war. Es ist doch wohl eindeutig.
„Sieht so aus oder?", er hielt seine Zigarette hoch.
Er nahm noch einen Zug und zog dabei die Augenbrauen zusammen, was echt sexy aussah und warf sie dann aus dem Fenster.
Verdammt, Madison, jetzt reiß dich zusammen. Warum steh ich eigentlich noch hier?
Verwirrt wandte ich mich der Tür wieder zu, um sie zu öffnen und mich aus dieser peinlichen Situation zu retten, da hielt mich Jayden an meinem Handgelenk fest und wirbelte mich herum. Er stand direkt vor mir, nur wenige Zentimeter von mir entfernt und wie es das Schicksal so wollte, war hinter mir die Wand.
Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und schaute zu ihm hoch, direkt in seine wunderschönen braunen Augen.
Wunderschön? Nein nicht wunderschön, ganz und gar nicht.
Meine Atmung beschleunigte sich, meine Hände platzierte ich auf seiner Brust, um ihn wegzuschubsen, doch er stand da wie ein Baum. Nicht einen Zentimeter bewegt.
„Willst du mich verarschen? Verpiss dich!", ich funkelte ihn wütend an. Er hingegen lachte nur.
„Wir sehen uns noch, Babe."
Und in dem Moment, wo er sich von der Wand abstieß, flog die Tür auf und traf direkt sein Gesicht.
DU LIEST GERADE
Badboy's Baby
ChickLit„Du gegen mich.", schlug Jayden vor. „Was kriegt der Gewinner?" „ Wenn ich gewinne, einen Kuss von deiner Schwester. Wenn du gewinnst, meine Maschine." Ich starrte meinen Bruder fassungslos an. „ Adam,-..." Er unterbrach mich. „Geht klar." Was? „...