„Also hast du Lust? Das war nämlich erstaunlich und ich würde dich auch bezahlen keine Sorge. Von mir aus kannst du auch bei uns leben. Wirklich alles kein Problem...", er steigerte sich immer mehr dort hinein und zählte noch unendliche Dinge auf.
Ein bisschen Geld würde mir schon nicht schaden.
„Ich mache es nicht.", unterbrach ich ihn und er sah mich verwirrt an. „Was? Das kann doch nicht sein.", stotterte er und ihm fiel der Mund offen. „Ich werde nicht dein Bodyguard werden.", sagte ich genauer.
„Aber...du...wie...wieso?", immer noch guckte er wie Auto. „Ich bin nicht an deinem Geld interessiert.", ich zuckte mit den Schultern.
In Wahrheit wollte ich eigentlich nur meinen Auftrag mehr im Auge behalten. Das war wichtiger. Wieso musste ich ihm das Leben retten? Wieso nicht Ed? Den Job hätte ich angenommen, da der Rest einfacher als sonst was für mich geworden wäre.
„Umso besser.", strahlte er und ich verdrehte die Augen. „Nein.", unterbrach ich ihn barsch, bevor er wieder anfing, etwas aufzuzählen. „Bitte, du musst unser Bodyguard werden. Schließlich habe ich indirekt noch etwas bei dir gut.", wurde erwähnt und verwirrt sah ich in die Runde, bis mein Schuhkäufer näher kam.
„Aber...", wollte ich abwehren, jedoch fiel mir kein Gegenargument ein. „Kein aber. Du wirst unser Bodyguard und fertig.", grinste er und ich gab mich geschlagen.
„Okay.", willigte ich ein. Ich fragte mich immer noch, wie genau er es geschafft hatte, dass ich so schnell nachgab. Vermutlich war das schlechte Gewissen wieder einmal hervorgekommen. „Gut, dann ist das jetzt geklärt.", grinste er, „Die Polizei ist hier und möchte mit dir sprechen."
Sofort spannte ich mich an, obwohl ich gerade nichts getan hatte. Ich unterdrückte meinen Impuls wegzulaufen, als die beiden Männer in der blauen Uniform sah. „Wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen Miss.", begrüßten sie mich und ich nickte einfach. In dem Gespräch versuchte ich so wenig wie möglich zu reden, damit ich mich ja nicht verplapperte.
„Nein. Nein, ich kannte diese Person nicht.", murmelte ich als Antwort für die letzte Frage und die beiden nickten.
Sie verschwanden und ließen mich alleine. Ich habe es einfach nicht über mein Herz gebracht ihn zu verpfeifen. Er hatte Recht. Ich könnte ihm nicht einmal ein Haar krümmen. „Soll ich dich nach Hause bringen?", wurde ich gefragt und direkt schüttelte ich den Kopf. „Aber..."
„Du hast doch gesehen, dass ich mich verteidigen kann.", motzte ich und im nächsten Moment tat es mir schon wieder leid. „Ja, ich dachte nur, dass es vielleicht schön wäre, wenn wir uns etwas unterhalten könnten?", unsicher sah er mich an.
„Ich bin doch ab jetzt dein Bodyguard. Wir werden schon noch genug Gelegenheiten bekommen.", seufzte ich, „Außerdem muss ich das von heute erst einmal verarbeiten. Alleine." „Okay das verstehe ich. Bitte melde dich, wenn du zu Hause angekommen bist.", lächelte er und ich nickte.
Vielleicht würde er es einfach so stehen lassen, dass ich seine Handy Nummer nicht- „Gibst du mir dein Handy, damit ich meine Nummer einspeichern kann?", fragend sah er mich an und zögernd holte ich es aus meiner Tasche. „Wie heißt du eigentlich?", wollte ich wissen, während er an meinem Handy beschäftigt war.
Schließlich musste ich wenigstens den Namen wissen, obwohl so viele Kontakte hatte ich jetzt nun sich wieder nicht. „Niall.", antwortete er und fragte mich auch nach meinem Namen. „Lisa.", ertönte von irgendwo und das konnte ja nur mein Schuhkäufer sein.
Keine zwei Sekunden später war er schon angetanzt. „Ich mache mich dann mal auf.", verabschiedete ich mich und ging weg. Ich drehte mich nicht noch einmal um, sondern verschwand einfach in der Dunkelheit und ging in ihr sozusagen über.
Bevor ich meinen Weg wirklich nach Hause antrat, brachten mich meine Beine schon alleine zu der Feuerleiter sowie den Dächern. Das war eigentlich für mich wie eine Heimat. Ich holte mein Handy heraus und schrieb dem Typen mit dem Essen, entschuldige Niall, dass ich zu Hause angekommen bin.
Auf irgendeine Art war ich das ja auch. Die Dächer sind mein zu Hause. Irgendwann blieb ich einfach stehen und legte mich hin. Ich starrte in den Himmel, wo lauter Sterne zu sehen waren und ließ meinen Gedanken freien Lauf.
Wegen ihm war ich in die ganze Szene hinein gerutscht, doch jetzt auszusteigen käme niemals in Frage. Ich musste das beenden, was ich angefangen hatte. Das war ich ihr schuldig. Wie lange ich dort noch lag, konnte ich nicht genau sagen, doch ich erinnerte mich, dass eine Sternschnuppe vorbei flog und ich mir schnell etwas heimlich wünschte.
Der Weg zu meiner Wohnung ging schnell und ich begegnete keiner anderen Person mehr. Die allgemeine Haustür war offen, weshalb ich einfach reingehen konnte. Es mag zwar gefährlich klingen, doch irgendwie vergaß jeder, sie abzuschließen. Deshalb blieb sie offen. Oder irgendein Idiot vergaß seine Schlüssel.
Bis jetzt wurde aber noch keine Oma geklaut, weshalb alles gut war. Als ich vor meiner Tür stand, griff ich in die Tasche. Da ich in der Ersten nichts fand, griff ich in die Zweite. Erfolglos. Auch meine Hosentaschen wurden geleert sowie jedes kleine Loch, wo mein Schlüssel stecken könnte.
Ich hatte wohl oder übel meinen Schlüssel verloren und habe mich selber zu einem Idioten gemacht. Wage erinnerte ich mich daran, dass er in meiner Tasche lag, welche wiederum noch dort lag, wo die Party war. Ich hatte sie ganz vergessen mitzunehmen, da ich nicht oft Taschen mit mir herum trage.
Seufzend fischte ich eine Haarnadel aus meiner Frisur und versuchte damit die Tür zu öffnen. Es war auf jeden Fall schwerer und aufwendiger, da meine Haustür robust und stabil war. Nach längerer Zeit klickte es einmal und die Tür sprang auf.
Erleichtert trat ich hinein und schloss sie wieder. Dafür war es mal wieder gut, dass ich gelernt hatte, Türen zu öffnen. Ich machte mich für mein Bett fertig und kuschelte mich in die Decke. Bevor ich jedoch endgültig meine Augen schloss, sah ich auf mein Handy, welches eine neue Nachricht meldete:
>Ich bin erleichtert, bin auch gut ohne deine Hilfe zu Hause angekommen, falls es dich interessiert :D Komm morgen zu der Adresse um 11 Uhr. Da wird alles Weitere geklärt. Schlaf gut. N :))<
Skypen mit Bæs :) ❤︎
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The Order (Adventskalender 2015)
Teen Fiction„Du wirst diesen Auftrag erfüllen, haben wir uns da verstanden?" Stumm nickte ich vorsichtig und atmete erleichtert auf, nachdem er das Messer von meinem Hals genommen hatte. Ich weiß, dass ich keine Angst zeigen sollte, doch das war nicht so einfac...