20. Dezember

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„Wo muss ich unterschreiben?", fragte ich und hielt einen Kugelschreiber in der Hand. 

„Einmal hier, hier und hier.", bekam ich als Antwort. Ich nickte und setzte meine Unterschrift darunter. Meine Unterschrift bestand einfach aus „Lisa.". Im Notfall konnten sie mich nicht zur Rechenschaft ziehen, da dies nicht mein Name war. Deshalb zählte der Vertrag rein theoretisch nicht. 

„Herzlich Willkommen als Bodyguard.", grinste Simon Cowell und ich nickte bloß. „Auf eine gute Zusammenarbeit.", er stand auf und gab mir die Hand. „Auf Wiedersehen.", verabschiedete ich mich und ging aus dem Raum. 

„Hast du den Job?", wurde ich direkt angebrüllt und sah in das Gesicht des blonden Typens. „Ja.", lautete meine Antwort und ich wurde fast zu Boden gerissen, da er mich so stark umarmte. „Ehm ja.", ich schüttelte ihn etwas von mir ab. Das war mir dann doch zu viel Körperkontakt. 

Die Stunde, die ich drinnen bei Mr. Cowell saß, kam mir viel länger vor. Er redete die ganze Zeit und ich hatte nicht mehr zugehört nach dem dritten rechtlichem Fall. Es interessierte mich eh die Bohne und ich habe mich dort nur unnötig gelangweilt. Am besten müsste ich eigentlich mit meinem eigentlichen Auftrag vorankommen. Der dauerte generell eh schon viel zu lange. 

„Wollen wir jetzt noch etwas unternehmen?", unterbrach Niall meine Gedanken und ich sah zu ihm hoch. „Mir egal.", ich zuckte mit den Schultern. „Gehst du gerne shoppen?", erkundigte er sich und ich machte einen neutralen Gesichtsausdruck, welcher aber eher auf ein „Nein" hinaus lief. Mit ihm shoppen zu gehen wäre nicht von Vorteil, da wir zu sehr in der Öffentlichkeit wären. 

„Kino?", wollte er wissen und zog eine Augenbraue hoch. Ich zuckte mit den Schultern und wir gingen zusammen in den Fahrstuhl hinein. „Schlittschuh fahren?", schlug er vor und ich seufzte, während sich die Fahrstuhltüren schlossen. „Du willst mich nicht auf Schlittschuhen erleben.", war meine einzige Aussage dazu. 

„Gut, du hast Recht. Ich bin auch grottenschlecht darin. Das ist aber das Einzige, was mir eingefallen ist.", rechtfertigte er sich und grinste, „Schlag du doch mal etwas vor." Wir gingen aus dem Fahrstuhl, nachdem dieser die Türen öffnete, und verließen das Gebäude. 

„Wie wärs mit Paintball?", machte ich den Vorschlag und er nickte begeistert. „Auf gehts.", freute er sich und zog mich mit, „Ich war lange schon nicht mehr da." Wir setzten uns in sein Auto und er fuhr los. Es herrschte Stille zwischen uns. Vermutlich aufgrund seiner Konzentration beim Auto fahren. 

„Wie lange machst du denn deinen Sport schon?", unterbrach er die Stille und schenkte mir einen kurzen Seitenblick. „Lange.", antwortete ich und sah aus dem Fenster. Der Stadtlärm wurde weniger und die Landschaft wurde mehr. Bäume und Felder flogen nur an mir so vorbei. „Willst du vielleicht auch etwas über mich wissen?", hakte er nach und nun war ich diejenige, die ihm einen Seitenblick zuwarf. 

„Werden dir nicht genug Fragen von fremden Leuten gestellt?", entgegnete ich und meine Mundwinkel zogen sich belustig nach oben. „Denen erzähle ich aber dann nicht unbedingt die Wahrheit.", konterte er und grinste auch. Wir bogen in eine Straße ein und waren urplötzlich von Häusern umgeben. „Eins zu Null.", sagte ich, „Ich kann so etwas nicht. Fang einfach an von dir zu erzählen." 

„Ehm okay.", wunderte er sich und seine Augenbrauen zogen sich zusammen, „Ich denke mal, dass ich dann jetzt anfange..." Niall erzählte mir eigentlich wenig über sich, jedoch schaffte er es, Geschichten so zu erzählen, dass man denkt, man hätte an ihnen teilgenommen und würde seine Bandkollegen schon länger kennen. Außerdem musste man einfach mitlachen, wenn er lachte, da seine Lache so außergewöhnlich war. 

„Ziehst du jetzt eigentlich noch bei uns ein? Du musst ja nicht unbedingt. Ich denke nur, dass es ganz cool werden könnte. Du musst unbedingt die Anderen kennen lernen.", fragte er mich auf einmal und ich stockte. Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht beziehungsweise habe ich es eher vergessen. 

„Nein.", lautete meine Antwort und ich sah aus dem Fenster, wobei die Landschaft nicht mehr so schnell vorbeiflog wie vorhin. „Schade.", meinte er und ich hörte aus seiner Stimme, dass er es wirklich ernst meinte. 

„Vielleicht kann ich ja so halb bei euch einziehen?", schlug ich vor, „Ich wäre dann nicht jede Nacht bei euch, sondern nur jede Zweite oder so. Wie wir halt Lust haben." „Das ist die Idee.", grinste Niall und das Auto hielt an. Wir stiegen aus, blieben jedoch vor dem Eingang stehen. Ich bereute nun mein Angebot, doch jetzt konnte ich es leider nicht zurücknehmen. 

„Bereit zu verlieren?", lenkte ich vom Thema ab und wir gingen hinein. „Nur wenn du zuerst verlierst.", hielt er dagegen und ich merkte, wie meine Mundwinkel zuckten. „Das werden wir ja sehen.", grinste ich nun ebenfalls und war über mich erstaunt. 

Lachend kamen wir Stunden später aus dem Paintball Zentrum hinaus. Es war schon dunkel, doch das störte uns herzlich wenig. „Hast du die Einen gesehen? Die, die noch schlechter waren als du?", lachte ich und wir beide stiegen in das Auto. 

„He, wir waren ein Team. Ich war nah dran so gut wie du zu sein. Außerdem waren wir ein Team.", wehrte Niall ab und hielt sich den Bauch, „Du hättest wirklich das Gesicht von dem Einen sehen müssen. Da hast du echt was verpasst." So ging das die ganze Fahrt über weiter. 

Wir erzählten uns gegenseitig noch mehr Sachen und teilten somit unsere Gedanken, die wir zu der Zeit hatten. Dabei kamen wir aus dem Lachen gar nicht mehr raus und ich wunderte mich, wie Niall es noch schaffte Auto zu fahren. „Danke für den lustigen Tag.", bedankte Niall sich plötzlich und das Auto hielt an. 

„Bitte.", murmelte ich peinlich berührt und wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Noch nie hatte sich jemand für etwas bei mir richtig bedankt. Für so etwas Normales

„Bereit meine halben Brüder kennenzulernen? Du kannst auch heute hier schlafen. Die Sachen für dich suchen wir schon irgendwie zusammen.", lächelte er, weshalb ich auch anfing zu lächeln. 

„Wieso nur halbe? Hast du sie einmal in der Mitte durchgeschnitten Niall?", scherzte ich und wir stiegen aus. „Du weißt, wie ich das meine.", gab er nur zurück und ich grinste. „Wir sind da.", rief Niall, nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte und wir eingetreten sind, „Kommt bitte runter. Ich muss euch jemanden vorstellen." 

Ich hörte Poltern auf der Treppe und schon waren drei weitere Gestalten vor uns. Den ersten kannte ich, da dies mein Schuhkäufer war, der mich fröhlich angrinste. 

Beim Zweiten entglitten mir meine Gesichtszüge und auch er sah nicht gerade so aus, als würde er sich freuen, mich zu sehen. Deshalb wandte ich meinen Blick schnell zu der letzten Person, damit es nicht so auffällt. 

Das Problem war nur, dass es das Ganze nicht besser machte, sondern eher schlimmer....

Morgen steht meine letzte Klausur für dieses Jahr an. Wünscht mir Glück. All the love. #WeAreAllHarry (btw haha mein Twitter explodiert)



The Order (Adventskalender 2015)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt