Draco's Sicht:
Als ich die Augen wieder aufschlug schien kaum ein Augenblick vergangen zu sein. Doch der Mond hatte seinen Höhepunkt längst überschritten. Verärgert schaute ich mich aus dieser unliebsamen Position aus um. Völlig unerwartet (besser gesagt unverhofft) traf mich die nächste Welle Schmerz. Ich stöhnte auf und schloss wieder die Augen, bis es langsam abebbte. Ich zitterte noch und meine Sicht war ein wenig verschwommen. Nicht wegen Tränen!, versuchte ich mir einzureden, doch der Schmerz kam mir einfach unerträglich vor. Wie konnten sie mir nur so etwas antun? Ich hatte doch eigentlich nichts gemacht, oder? Na ja, nach den langen Jahren Provokation gegen den Liebling Dumbledore's, ja der halben Schule, Harry Potter, musste es irgendwann so weit kommen. Aber doch nicht so! Ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt.
„Ahh..AHH...", entfuhr mir erneut, als mich der Fluch des Zauberspruchs überrollte.
Ich kannte ihn, er würde erst nach 24 Stunden seine Wirkung verlieren. Ich konnte nur hoffen, dass bis dahin seine Wirkung nachlassen würde. Ansonsten würde ich den Tag nicht überleben. Nein, im Ernst, ich machte mir tatsächlich Sorgen über meine seelische und körperliche Verfassung. Doch eins wusste ich ganz sicher, ich würde mich rächen! Und das so gewaltig, dass es den Gryffindor-Gesindel für immer in Erinnerung bleiben würde.
Schnell schaute ich mich um und entdecke so meinen Zauberstab, der einige Meter weiter achtlos auf den Weg geworfen worden war. Waren sie denn wirklich so dumm? Außer dem Mädchen, sie hatte gewusst, dass der Fluch nicht auszuheben war, ganz gleich von wem. Aber ich musste mich von diesen bescheuerten Seilen befreien, sonst würden sich alle noch wundern, wo ich blieb. Doch ich beschloss hier und jetzt erst einmal Stillschweigen über den Vorfall zu bewahren, damit die Rache umso unerwarteter und heftiger kommen würde.
Die dummen Kinder würden denken, sie hätten mir solch eine Angst eingejagt, dass ich nichts mehr gegen sie unternehmen würde. Aber das hatten sie sich geschnitten! Ich versuchte zu meinem Stab zu robben und kam mir dabei so gedemütigt vor, dass ich einmal froh war, dass sich keiner hier blicken ließ.
Es war ja eh schon Nachtschicht. Auf der Hälfte der Strecke blieb ich schwer atmend liegen, als ich mich aufbäumte und versuchte, die Schmerzen in meinem Unterleib auszublenden, es schien, als würde er brennen. Als würde mein ganzer Körper bei lebendigen Leib verbrannt werden! Dieses Gefühl dauerte noch länger als die anderen an und ich dachte schon, ich würde wieder ohnmächtig werden, als es doch noch aufhörte. Als ich meinen Zauberstab in der Hand hielt murmelte ich erschöpft: „Relaschio!", und die Fesseln lösten sich wieder. Erleichtert atmete ich aus und genoss das Gefühl der Freiheit, auch wenn sie nur für meinen Körper galt, und das auch nur in diesem kleinen Moment. Als ich versuchte auszustehen, schaffte ich es erst nicht und sank geschwächt wieder auf meine Knie. Da brach der Zorn durch, der sich schon die ganze Zeit angestaut hatte und mit einem Ruck zog es mich auf die Beine.
Es schien fast, als wäre es jemand anderes gewesen, der mir geholfen hatte. Ich tat fünf Schritte, dann übergab ich mich im nächsten Busch. Diese Stellung, vorne über gebeugt, war gar nicht gut für mich und ich kippte fast in mein eigenes Erbrochenes. Was ich bloß für einen Anblick abgeben musste?! Ich wischte mir mit meinem zerschlissenen und blutbefleckten Hemd über den Mund und befühlte meine Rippen. Es schien, als wären mehrere Gebrochen. Rasch stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen einen Zauberspruch hervor, doch er schien nicht zu wirken. Ich konzentrierte mich noch einmal, dann schien es zu klappen. Auf jeden Fall 'eine' heilte wieder. Na toll, ich hatte noch nicht einmal genug Kraft, um mich selber zu heilen! Aber zum Krankenflügel konnte ich ja auch nicht...oder jemand anderen hier von erzählen, dafür war es noch zu früh.
Deshalb schleppte ich mich vorwärts, doch wie erwartet war die mächtige Tür von Hogwards verschlossen. Ich schien noch mehr in mich zusammen zu sacken. Deshalb, weil ich mich fühlte wie ein Mehlsack, und weil ich einfach nicht mehr konnte, legte ich mich unter das Gebüsch an der Seite und versuchte zu schlafen.
Tolle Idee.
Die nächsten fünf Stunden lag ich da und gefühlt alle zehn Minuten traf mich eine erneute Schmerzenswelle. Ich versuchte erst gar nicht, etwas dagegen zu unternehmen. Als die Sonne die Nacht endgültig beendete und sich die Türen öffneten, schlich ich mich so schnell es meine Verfassung zu ließ in den Keller.
Keiner war da, also frühstückten sie wohl. Oh je, wenn ich nur daran dachte. Doch erst einmal legte ich mich auf mein Bett und zog die Decke über den Kopf, während ich versuchte, so leise und gehärtet wie möglich die Schmerzen zu ertragen.
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Mein Bruder Harry Potter #Draco Malfoy
FanfictionSchwarze Tage in Hogwarts. Der Kampf zwischen Gryffindor und Slytherin hat begonnen. Auf welcher Seite stehst du?~ Was, wenn Harry Potter eine Zwillingsschwester hat? Und genau diese die Geliebte seines Schulfeindes Draco Malfoy ist? Für wen wird si...