Mein Bruder Harry Potter #Draco Malfoy

Draco~ Du musst mir gehorchen!

Dracos Sicht:

„Ahh, da bist du endlich! Komm her...", rief Snape mir zu, während ich noch die Treppe hinunter ging.

„Du wolltest mich sprechen?!", fragte ich ihn argwöhnisch. Es war ungewöhnlich, dass er mich mitten in der Woche zu sich bestellte.

„Es passieren Dinge hier, die einiges ins Rollen bringen. Und wir müssen schauen, dass unsere Standpunkte hier in Hogwarts bestehen bleiben."

Er schaute mir tief in die Augen, doch ich blieb stumm. Was hatte das alles mit mir zu tun?

„Wie du selber wissen müsstest, gefährdest du deinen Platz hier mit deinem Verhalten und deinen schlechten Benehmen. Ich kann die Lehrer bald nicht länger im Zaun halten. Deshalb habe ich dafür gesorgt, dass du erst einmal wieder aufatmen kannst!"

„Was soll das heißen?", hakte ich verwirrt nach. Wer wollte schon wissen, was Snape da wieder ausgebrütet hatte.

Okay, er hatte recht. In den letzten Wochen hatte mich in manchen Momenten die Wut übermannt und ich hatte deswegen schon viele Konsequenzen tragen müssen.

Snape schüttete einen Trunk in eine von ihm selbst gemachte Mischung und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen: „Du bist zu wichtig, als dass wir dich hier verlieren könnten, sei dir dessen im klaren. Deine Zeit wird noch kommen. Ist dir das klar?"

Sein kalter Blick durchbohrte mich fast. Schnell nickte ich. Schließlich war ich nicht doof. Ich hatte schon seit langen gelernt, mich und mein Leben zu schützen.

Zufrieden lehnte sich Snape zurück. Doch ich entspannte mich keineswegs. Er wartete förmlich, bis ich frage: „Und was habt ihr geregelt?"

Meine Stimme klang absichtlich unterwürfig. Dabei konnte ich ihn noch nicht mal gut leiden. Aber er war besser, als dieser andere Abschaum auf dieser Schule.

„Na ja, ich habe mit deinen Fähigkeiten in dem Fach Zaubertränke angepriesen. Und es gibt einige Schüler, die damit, sehr zu meinem Unwillen, erheblich Probleme haben.

Und da konnten es sich die anderen Lehrer nicht leisten, mir zu widersprechen, dass du dein Image durch soziale Mitarbeit aufbessern kannst! Du wirst einem Schüler Nachhilfe im Fach Zaubertränke geben!"

Was? Das konnte doch nicht sein ernst sein? Ich sollte meine kostbare Zeit dazu verwenden, anderen Nachhilfe zu geben?! Niemals.

Und was, wenn dieser jemand auch noch Muggelblut besaß? Das konnte er mir nicht antun! Innerlich war ich total aufgelöst, doch äußerlich gab ich mich gefasst.

Ganz so, wie es von mir verlangt wurde:„ Wenn du denkst, das hilft mir..."

Snape nickte zufrieden: „Genau das tue ich! Geh jetzt. Du wirst schon früh genug erfahren, mit wem du es zu tun bekommst!"

Ich nickte knapp und zwang mich zu einem Lächeln. Dann trat ich den Rückzug an. Auf Snapes Gesicht erschien ein zufriedenes Grinsen. Ob er wohl wusste, was er mir da antat?

Als ich die Treppe hoch lief gingen mir einige Gedanken durch den Kopf. Ich wollte nicht an einen Vertrag gebunden werden, und als so einen betrachtete ich das Ganze.

Er band mich an die Schule, an diesen einen Schüler und...und an Snape.

Denn nun konnte er von mir jederzeit einen Gefallen einfordern. Davon ging er zumindest aus. Seiner Meinung nach hatte er mir einen Gefallen getan und nun musste ich ihm das zurückzahlen.

Haha. Wenn er sich da mal nicht geirrt hatte. Doch seine Miene, die er an den Tag gelegt hatte, sprach Bände. Er was siegessicher.

Ich wollte nicht wissen, für welchen fiesen Auftrag er mich vorhergesehen hatte, das konnte er sich schenken. Doch wenn ich wieder Harry drangsalieren sollte, bitte. Damit hatte ich kein Problem mehr.

Ich war einmal so weit gewesen, mit ihm befreundet zu werden, doch diese Zeit war schon lange vorbei. Er hatte es sich selbst verbaut. Sein Pech. Dafür würde er bezahlen.

Doch nun schlich sich ein neuer Gedanke in meinen Kopf, der mir grauste. Wenn ich ihn traf, traf ich damit auch Amelia. Und sie würde mich ebenfalls hassen; wenn sie das nicht bereits tat.

Harry hatte ihr bestimmt schon so viele Lügengeschichten über mich erzählt, da hatte ich keine Chance mehr, bei ihr eine reine Weste zu haben. Warum sie nicht sofort abstoßend reagiert hatte, wie alle von diesem nach Mist stinkenden Haufen, war verwunderlich.

Aber das würde sich auch bald legen, da war ich mir sicher. So sicher, wie ich es mir immer war.

Doch plötzlich kam mir ein noch unheimlicher Gedanke, der mir bisher nicht eingefallen war und mich zaudern ließ, im Schatten der Gänge, wo sonst keiner war: Snape hatte gesagt, ich sei zu wichtig, nun fragte ich mich:

Was hat er damit gemeint?