Draco~Der größte Schmerz

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Dracos Sicht:

„Bereit?"

„Bereit! Ich spreche jetzt den Wahrheitszauber", Goyle signalisiert Brook mit einem Nicken, dass er bereit ist. Dieser reibt sich mit einem gehässigen Grinsen im Gesicht die Hände.

Jedoch kann ich auch bei ihm eine gewisse Anspannung bemerken.

Wütend zerre ich an meinen Hand- und Fußfesseln, die mir langsam das Blut abschnüren. Von dem Stuhl in der Ecke des Waschraumes kann ich alles genaustens beobachten.

In diesem Moment spricht Goyle den Zauber aus. Brooks Augen weiten sich überrascht, doch er hat sich schnell wieder unter Kontrolle. Dann nickt er seinem Komplizen auffordernd zu.

„Brooklyn McPatrai. Hast du Amelia Potter geküsst?"

Unwillkürlich halte ich den Atem an. Auch Goyle ist die Neugierde deutlich anzusehen. Seine Augen blitzen ihm flackernden Licht der Gaslampen interessiert auf.

Brook sucht meinen Blick und schaut mich mit eiskalter Gelassenheit an.

Sag nein! Sag einfach NEIN. Nein...

„Ja", formen seine Lippen und ich weiß, dass sie die Wahrheit sagen. Dieses verfluchte Wort muss wahr sein.

„Wann?", löchert Goyle weiter nach.

„Vor sechs Tagen!"

Ich halte Brooks Blick stand. Sechs Tage. Ein Sonntag. Es war der Tag, wo ich den mit den anderen Slytherin den Plan für die Falle gemacht habe. Machen musste.

Und da hat sie die Zeit genutzt und mit Brook rumgeknutscht? Ich will es einfach nicht glauben.

„Ich habe sie sogar davon abgehalten, aber sie hat weiter gemacht!", seine Worte sind wie Gift für mich.

„Hör auf!", brülle ich verzweifelt und fasse mir mit den zusammen gebundenen Händen an den Kopf. Schließe die Augen. Ich kann Brooks kalten Blick nicht ertragen.

Und ich weiß einfach nicht mehr, was ich glauben soll.

Mein Verstand sagt mir, dass er die Wahrheit sagen muss, aber mein Herz sagt mir, dass Amelia so etwas niemals tun würde.

Ich spüre, wie meine Augen glasig werden.

„Sie schmeckte gut."

„Ahhhhh! Verdammt....verdammt", meine Worte ersticken in wilden Schluchzen. Mein Herz rast wie verrückt, während ich innerlich zerbreche.

VERRÄTERIN!, brüllt mein Innerstes. Ich habe ihr vertraut. Habe mich ihr anvertraut.

„Es tut mir leid für dich, wirklich!", Brooks Stimme kling nicht mehr so gehässig, sondern warm und sanft. Mitfühlend.

Aber ich will sein verdammtes Mitleid nicht. Ich will einfach nur alleine sein. So wie ich es immer sein werde.

Ich habe dich geliebt, denke ich völlig verbittert und Galle steigt in mir hoch. Hilflos kämpfe ich nicht gegen den Würgreiz an, der in mir anschwillt, sondern lasse ihn geschehen.

Liebe dich immer noch...

Die kleinen Häppchen vom Tanzabend kommen wieder hoch, gemischt mit dem Alkohol und der Bohle. Zusammen mit der Erinnerung an die Tänze, die wir hatten. Sie in meinen Armen.

Das alles muss ausgelöscht werden.

Verräterin.

Ich. Muss. Es. Loswerden.

Sie hat Brook geküsst. Sie wollte es. SIE WOLLTE ES!

Und sie ist dafür verantwortlich, dass ich mir hier die Seele aus dem Leib kotze. Allein sie.

Verräterin.

Lügnerin.

Dieses Gefühl, jemanden zu haben, den ich vertrauen kann. Nach all den Jahren der Einsamkeit. Ich werde es nie wieder spüren. Das verspreche ich mir in diesem Moment.

Denn jetzt hier zu Knien, in meiner eigenen Kotze, mit einem gebrochenen Herzen, ist das schlimmste, was ich je erlebt habe. Und ich will es nie wieder erleben.

Ich fühle mich so schwach. Kraftlos. Von allen Lebensgeistern verlassen.

Denn einzig Amelia hat dafür gesorgt, dass sie aufrecht blieben. War ihre Stütze. Und mit ihr ist nun die ganze Brücke eingestürzt, die ich zu dieser Welt hatte.

Niemand liebt mich. Hat SIE mich je geliebt? Oder war das etwa auch alles nur gespielt?

Die Welt ist falsch. So falsch. Ich bin falsch. Und ich muss falsch sein. Um zu überleben.

Verräterin, zischt mein Inneres.

Nie wieder. Nie, nie wieder.

Ich hasse diese Welt. Ich hasse sie. Amelia. Harry. Alle. Mich. Einfach jeden.

Brook lügt nicht. Er kann nicht lügen. Sie aber schon. Und sie hat mich so sehr belogen, wie ich es nie geglaubt hätte.

Verdammt. Ich hatte es ihr sagen wollen! Ich hatte ICH LIEBE DICH sagen wollen!

Mein Körper zitterte immer noch, unsicher lehnte ich an den kalten Fliesen. Es schien, als wären sie mein letztes Halt.

„Es tut mir leid, aber es musste sein", Brooks Stimme durchschnitt die kalte Luft, in der es stark nach Erbrochenem roch.

Ganz langsam versiegten meine Tränen. Still wartete er darauf, dass ich aufhörte zu weinen.

„Glaubst du mir jetzt?", er trat einen Schritt auf mich zu und schnitt mit einer schnellen Bewegung die Fesseln an meinen Händen durch.

„Du gehörst zu uns, nicht zu DENEN. Du bist ein Slytherin, genau so wie dein Vater und deine Mutter. Genau so wie wir. Amelia hat dich weich gemacht. Das war ihr einziges Ziel. Dich auszuschalten, damit die Gryffindor freie Bahn hatten."

Verräterin.

Mir war so kalt. Und es tat so schrecklich weh. Würde es je aufhören?

„Es tut mir leid!", wiederholte Brook nun schon zum dritten mal und ging neben mir in die Hocke. Dann trennte er meine Fußfesseln.

Seine Hand strich mir beruhigend über den Rücken, wie bei einem kleinen Kind.

Wütend über mich selbst starrte ich gegen die Wand.

„Wir werden es ihr heimzahlen, dass verspreche ich dir!", Brook drehte meinen Kopf ganz langsam zu sich und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen.

Mittlerweile war mir klar geworden, dass mich niemand je retten würde. Und ich wieder der sein musste, der ich schon immer gewesen war. Falsch. Und böse.

Mit gebrochenen Herzen und Gift in den Adern gelang es mir, meine kalte, unberechenbare Miene wieder auf zu setzten, die ich nun schon so lange abgelegt hatte.

Grimmig erwiderte ich Brooks Blick.

Er versprach mir Rache? Nach ihr dürstete es mich vom ganzen Herzen.

„Ich will sie leiden sehen. Alle!", meine Stimme fand schneller ihre altgewöhnte Stärke wieder, als ich vermutet hatte.

Ein breites Lächeln breitete sich auf Brooks Gesicht aus: „Aber sicher doch."

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Ich würde mich sehr über Kommentare freuen, da ich mir wirklich viel Mühe mit diesem Kapitel gegeben habe! Was denkt ihr?

LG Jackaroo23

Mein Bruder Harry Potter #Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt