Unsere Teilnehmer

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Amelias Sicht:

„Wir müssen endlich alle mal den Kopf frei kriegen!", meinte Harry voller Inbrunst und wuschelte mir durch die Haare. Genervt schüttelte ich seine Hand weg. Ich war kein Kleinkind mehr.

Und das wusste er nur zu gut.

„Heute ist die Auslosung für das Trimagische Turnier, dass wisst ihr doch. Heute kommen die Schüler der Beauxbatons und des Durmstrang-Instituts. Das wird sicher spannend!", aus Hermines Stimme konnte man deutlich die Freude und Aufregung heraushören.

„Wenn du meinst.", knurrte Ron. Man merkte deutlich, dass er wegen dem Vorfall gestern noch sauer war.

„Ach komm schon, jetzt vergiss Draco doch für einen Moment mal!", Hermine schlug sofort einen nachgiebigen und verständnisvollen Ton auf. Ron schaute weiter mürrisch gerade aus.

„Sie kommen, draußen am See!", wurden wir von einem Erstklässler unterbrochen, der wild schnaubend vor uns anhielt. Als er merkte, mit wem er da redete, schien es, als wolle er sich verneigen, doch Harry hielt ihn am Kragen fest:

„Ist schon gut Kleiner, danke für die Information", er schaute dem Jungen belustigt hinterher, als der davon flitzte und allen anderen von seiner Botschaft berichtete.

Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken.

Schnell machten wir uns auf den Weg nach draußen. Doch als wir vor dem Schulgebäude auskamen, war bereits fast alles passiert. Enttäuscht sanken meine Schultern herunter.

Ich konnte eh nicht viel sehen, doch was ich sah, ließ mir den Atem stocken. Ein riesiges Schiff ankerte in unserem kleinen See! Unfassbar.

Viele dunkle Gestalten waren schon dabei auszusteigen und alle wirkten sie groß und unnahbar.

„Da ist Viktor Krum!", flüsterten einige Schüler vor uns aufgeregt. Die Menge wurde unruhig. Viktor Krum? Ich musste ein fragendes Gesicht gezogen haben, denn Harry klärte mich auf:

„Einer der bedeutendsten Quidditchspieler auf der ganzen Welt. Er spielt für die bulgarische Nationalmannschaft!"

„Oh", stieß ich nur hervor. Ich hatte in meiner kleinen Hütte im Wald, in der ich meine letzten vier Jahre verbracht hatte, nicht viel von der Außenwelt mitbekommen.

Und jetzt stand mir der Mund offen. Nationalmannschaft, dachte ich entzückt, wir hatten es hier mit einem Star zu tun! Ich streckte mich noch ein wenig mehr, da ich ihn unbedingt sehen wollte.

***

Am Abend war ebenfalls die anderen Mitglieder der Schule angetreten und es herrschte eine ausgelassene Stimmung im Speisesaal. Viktor Krum saß mit seinen Mitschülern am Tisch der Slytherin und er persönlich sogar neben Draco!

Einige älter Schüler warfen ihm zerknirschte Blicke zu. Sie gönnten ihm die Aufmerksamkeit nicht. Ich dagegen freute mich für ihn.

„Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten", fing Dumbeldore lächelnd an, „Der Feuerkelch wird jetzt die diesjährigen Teilnehmer des Trimagischen Turniers auslosen und ich bitte um Fairnis. Es geht alles mit rechten Dingen zu!" Damit hob er die Hand und wir Schüler brachen in Jubel aus.

Es ging alles recht schnell vonstatten, die Namen von Viktor Krum -wen wunderte es- so wie Fleur Delacour und Cedric Diggory für Hogwarts. Doch dann passierte etwas seltsames:

Der Kelch spuckte noch einen vierten Namen aus! Alle waren schon ihre Teilnehmer am feiern, doch plötzlich herrschte Totenstille. Alle hielten den Atem an und ich hatte auf einmal ein sehr, sehr ungutes Gefühl.

„Harry Potter!", las Dumbledore vor und seine Augen waren vor Schreck leicht geweitet, als er in unsere Richtung schaute. Ich umfasste automatisch die Hände von meinem Bruder.

„Nein! Ich meine, das geht doch nicht, oder Harry, dass geht doch nicht!", fing ich an zu stottern und schaute ihn flehend an.

Mittlerweile herrschte im Saal das reinste Chaos. Schüler waren empört aufgesprungen und die drei Schulleiter diskutierten wild, wie jetzt verfahren werden sollte.

„Harry, komm nach vorne, du bist auserwählt, nichts anderes zählt im Moment!", meinte Dumbledore mit leicht säuerlicher Miene und zeigte auf meinen Bruder.

Sanft schüttelte er meine Hände ab, die ihn wohl wie ein Schraubenstock umschlossen hielten. Ich wusste nicht viel über das Trimagische Turnier, doch genau so viel, als dass es sehr gefährlich war.

 Und wenn ein Schüler vom Kelch auserwählt wurde schloss er einen Vertrag, den er einhalten musste. Er selber war schließlich für seine Teilnahme verantwortlich, da er seinen Namen in den Kelch geworfen hatte.

Wie konnte das nur passieren? Ich hatte das schlechte Gefühl, als würde mir mein Bruder erneut weggenommen werden, und ich konnte nichts dagegen tun.


Mein Bruder Harry Potter #Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt