Mein Bruder Harry Potter #Draco Malfoy

Es ist nun mal meine Pflicht

Amelias Sicht:

„Und?", meine Stimme klang noch hoffnungsvoll. Mein Bruder saß vor mir im Sessel und schaute mich müde an.

Die Party war zu ende und erst jetzt fand ich Gelegenheit, mit ihm zu reden. Ich hatte mich vor ihm auf dem Boden niedergelassen, das Feuer im Kamin brannte aus und nur noch wir beide waren wach.

„Amelia...", Harrys Blick war glasig und es schien mir, als schaue er mich gar nicht richtig an. Was hatte er noch einmal gesagt, als ich ihm seit langem endlich wieder begegnet war?

'Es passieren einige Verrückte Dinge hier in Hogwarts. Aber nicht erst jetzt, generell eigentlich jedes Jahr, indem ich hier war'...

Jetzt erst bekam ich eines dieser Dinge mit und langsam fing ich an, ihn zu verstehen. Damals hatte ich ihn gefragt, warum er nicht von hier weg ging und er hatte geantwortet, dass das nicht so einfach wäre.

Und ich verstand auf einmal. Ich könnte hier jetzt auch nicht weg, wo meine ganzen Freunde hier waren.

Doch ich wollte einfach nicht hinnehmen, dass Harry sich der Gefahr des Trimagischen Turnier stellen musste!

„Du bist doch erst fünfzehn, dass kann doch nicht!", jammerte ich herum, doch mein Bruder verzog  das Gesicht lediglich zu einer leicht bekümmerten Miene.

„Möchte denn nicht jeder eigentlich daran teilnehmen?", fragte er mich herausfordernd und ich zuckte mit den Schultern. Ja, er hatte recht. Aber das war noch lange kein Grund...

„Moment, warte mal, soll das heißen, dass du teilnehmen WILLST?", ich verzog meine Augenlider zu Schlitzen und starrte ihn schockiert an. Er blieb starr sitzen, doch seine Stimme verriet etwas anderes:

„Hier bietet sich für mich eine einmalige Chance und wie stände ich da, wo ich es nicht einmal versuchen würde?"

„Aber..", versuchte ich ihn umzustimmen. Ich sackte immer mehr in mich zusammen.

„Kein aber, es ist so. Ich weiß nicht, was da schief gelaufen ist und möchte auch gar nicht wissen, was oder wer da hinter steckt, doch ich habe jetzt lange mit Dumbledore und den anderen geredet und es scheint, als müsse ich antreten. Du weißt doch, wer seinen Namen in den Kelch schmeißt, der hat quasi einen Vertrag unterschrieben..."

„Aber du hast deinen Namen da nicht rein geworfen, oder?" Meine Augen weiteten sich unwillkürlich, als ich mir die Szene vorstellte.

Doch Gott sei dank schüttelte er den Kopf. Ich entspannte mich ein wenig.

„Hast du denn keine Angst?", fragte ich ihn ganz unverblühmt und es schien, als hätte ich einen wunden Punkt getroffen. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er ballte die Fäuste.

„NATÜRLICH habe ich Angst! Was denkst du denn?", wurde er unwillkürlich lauter und ich zuckte zusammen.

Als er merkte, dass er mich erschreckt hatte, wurden seine Züge wieder sanfter und er meinte:

„Sorry, aber das ist wirklich ein langer Tag gewesen, lass uns schlafen gehen!"

Ich nicke zustimmend und wir machten uns auf zu den Schlafsälen. Er in die eine, ich in die andere Richtung.

***

„Weißt du, was die Durmstrangs heute machen?", fragte ich Hermine mit vollem Mund. Wir waren gerade beim Frühstück, doch es war immer noch ziemlich früh.

So früh, dass kaum einer hier war.

Ich hatte heute nicht mehr schlafen können und war dankbar gewesen, als ich gesehen hatte, wie Hermine aufstand. Sie hatte wie immer ein Buch in der Hand.

„Hmm, ich glaube sie besuchen mit den Unterricht, aber frag mich nicht welchen...", sie schaute mich lächelnd an. Ich lächelte scheu zurück:

„Die ganze Zeit über, wo sie hier sind?"

„Ja, aber Amelia, warum interessiert dich das denn? Hast du etwa einen im Auge? Einen Durmstrang?", sie fragte mich das ganz offen und schaute mich so freundlich an, dass es mir in diesem Moment so vorkam, als sei sie meine Schwester.

„Ich...", gluckste ich herum, nicht ganz sicher, was ich sagen sollte.

Ich kannte Brook erst seit wenigen Stunden und nur ganz flüchtig, da konnte ich noch kein richtiges Urteil fällen. Zudem war da immer noch Draco...

Aber sie fand das anscheinend nicht schlimm und plötzlich lachte sie. Erst grinste ich nur, doch dann ließ ich mich anstecken. Und für einen Moment war alles in Ordnung.