Amelia's Sicht:
Diese Nacht konnte ich kaum schlafen. Der vergangen Tag holte mich ein. Wie hatte das alles bloß geschehen können, fragte ich mich immer wieder. Ich hatte mir solch Hoffnungen gemacht, als ich den scheren Weg nach Hogwards aufgenommen hatte. Und nun? Verzweiflung hatte sich in mir breit gemacht, doch am nächsten Morgen war ich brav aufgestanden und hatte nicht darüber nachdenken wollen, was nun folgen würde.
Als ich in den Gemeinschaftsraum hinuntergekommen war, hatte mich Harry direkt an sich gezogen um mir zu zeigen, dass er für mich da war. Ich hatte Hoffnungsvoll in seine leuchtenden Augen geschaut und mich zum Frühstück ziehen lassen. Ich hatte es eigentlich ausfallen lassen wollen, doch da ich gestern schon so viele Mahlzeiten verpasst hatte, war dies für Harry nicht in Frage gekommen:
„Du musst ihnen zeigen, wie stark du bist, und du musst darüber hinwegkommen, sonst wird es nie aufhören. Komm jetzt, und halt den Kopf oben!", hatte er mir mit liebevollen, dennoch warmen Blick gesagt. Und ich hatte genickt, denn er hatte recht. Ich musste das selber in die Hand nehmen. Als wir alle, eine geschlossene Gruppe von Ron, Hermine, den beiden Zwillingen Fred und George und Harry mit mir, in den Speisesaal traten, schien es, als würden alle den Atme anzuhalten. Auf jedem Fall tat ich das. Doch außer ein paar bösen Blicken der Slytherin und -etwas wenig zu der Situation passenden- triumphierenden Blicken mancher Gryffindor's blieb alles ruhig.
Gott sei dank! Ich spürte, wie ich wieder ausatmete. Automatisch sah ich mich um, doch diese dunklen, grauen Augen entdeckte ich nicht. Ich wusste nicht, ob mich das beruhigen sollte oder warum ich überhaupt nach Draco Ausschau hielt. Das passte nicht zu mir...und dennoch. Doch als ich daran dachte, dass ich heute Abend wieder mit ihm Nachhilfe haben würde, wurde mir heiß und kalt gleichzeitig. Wie würde unser Treffen wohl ablaufen? Was würde er sagen oder würde er überhaupt kommen? Musste er wohl, oder?
„...nicht wahr?", wurde ich von einer reizenden Stimme aus meinen Gedanken gerufen.
„Hmmm...?", ich bedauerte nicht aufgepasst zu haben. Schnell schaute ich von meinem Müsli hoch – direkt in das sommersprossige Gesicht einer Gryffindor.
„Ich habe gesagt, dass es Draco gut tun würde, mal wieder eins auf die Mütze zu bekommen, wenn du verstehst, was ich meine!", wiederholte sie gerade lächelnd in meine Richtung. Ich schaute verwirrt drein. Was sollte das denn jetzt heißen?
„Jaaa...", antwortete ich dennoch zögerlich, weil es mir schien, als würde es von mir erwartet.
Das Mädchen nickte heftig und ihre Zöpfe wippten stark.
„Aber wer weiß, vielleicht hat das ja schon längst einer gemacht...", sie schaute verschwörerisch in die Runde.
Und was sollte DAS? Ich kam nicht mehr mit. Wollte sie mir etwas gerade weiß machen, dass sie es gern hätte, wenn Draco verprügelt werden würde? Ich war noch nicht so lange hier, um mir eine ernste Meinung über ihn zu bilden, doch das fand ich nun doch ein wenig übertrieben! Wo kamen wir denn hin, wenn sich jeder hier, nur weil er ihn nicht mochte, mit jemanden prügelte? Ich schluckte heftig.
Ich war eindeutig zu schlecht informiert. War er wirklich so schrecklich, wie Harry es mir die ganze Zeit weiszumachen versuchte? So einen Eindruck hatte er auf mich nicht gemacht. Gut, er war schon ziemlich harsch gewesen, aber wahrscheinlich hatte er einfach keine Lust auf diese Nachhilfestunde gehabt. Aber als ich in die hasserfüllten Augen in der Runde schaute, war ich mir da nicht mehr ganz so sicher. Was war hier bloß vorgefallen. Meine Schultern sackten nach unten, doch ich bemühte mich krampfhaft, Haltung zu wahren. Ich musste stark wirken!
Als die anderen sich erhoben tat ich es ihnen gleich und folgte ihnen die Schulsachen holen. Die ersten Stunden waren Geschichte und ich versuchte sehr, nicht einzuschlafen. Der fehlende Schlaf von heute Nacht machte sich bemerkbar und das ich den Stoff schon kannte, den sie hier gerade behandelten, gab das übrige dazu. Mehr schlafend denn wach schleppte ich mich (Okay, ein wenig dramatisch ausgedrückt) in den Keller. Aber als Snape an mir vorbeiging, durchlief mich ein kalter Schauer und ich war wie verwandelt. Hier musste ich aufpassen, dass wusste ich.
Eilig lief ich zu Hermine. „Du siehst nicht gut aus..", bemerkte diese mit hochgezogener Augenbrauen.
Ich zuckte mit den Schultern. Im Gedanken war ich in der Stunde, bei meinem Sitz neben Vincent. Es schüttelte mich. Doch als wir uns alle setzten, war einer noch immer nicht da. Snapes kalte Augen durchschnitten den Raum:
„Wo ist Malfoy?", sprach er die Frage aus, die in meinem Kopf geisterte.
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Mein Bruder Harry Potter #Draco Malfoy
FanfictionSchwarze Tage in Hogwarts. Der Kampf zwischen Gryffindor und Slytherin hat begonnen. Auf welcher Seite stehst du?~ Was, wenn Harry Potter eine Zwillingsschwester hat? Und genau diese die Geliebte seines Schulfeindes Draco Malfoy ist? Für wen wird si...