Draco's Sicht:
Ich muss es ihr endlich sagen!, dachte ich mir, als sie den Willen von Harry wiederholte, dass wir uns endlich trennen sollten.
Aber ich wusste, dass die Tatsache, dass ich das alles nur aus Hass gegenüber Harry getan hatte, unsere Situation eskalieren lassen würde. Und das wollte ich nicht.
Es war mittlerweile anders.
Ich wusste nicht, ob ich in Amelia verliebt war, doch auf jeden Fall hatte ich starke Gefühle für sie. Die mich zu ihr anzogen, sie begehrenswert und unglaublich perfekt machten. Und mich total in den Wahnsinn trieben.
Deswegen schwieg ich.
Doch innerhalb der nächsten Sekunden passierte etwas, was noch nie vorher geschehen war: Amelia brachte mich fast zum weinen. Ich kann nicht sagen, warum ich auf einmal einen solch emotionalen Ausbruch nahestand, aber wahrscheinlich lag es an ihrer Art, mit mir umzugehen.
Sie gab mir ein Gefühl, dass ich schon lange nicht mehr gespürt hatte: Nämlich, jemanden wichtig zu sein.
„Draco?", holte mich ihre besorgte Stimme wieder zurück in das Hier und Jetzt.
„Hmm?", ich legte meinen Kopf zurück und blickte sie fragend an. Derweil versuchte ich mit einer Hand, meine Haare wieder in Ordnung zu bekommen.
„Oh mein Gott, Harry's erstes Spiel fängt gerade an!", rief sie auf einmal völlig aufgeregt, nachdem ihr Blick nachdenklich auf die Armbanduhr gefallen war.
Ich erstarrte zu einer lebendigen Eissäule: „Was?"
„Draco, ich muss da sofort hin!", stieß sie hervor und ihr Gesichtsausdruck verwandelte sich in eine angespannte Masse.
Ich nickte bedächtig und überlegte kurz: „Ich komme mit! Wir müssen in den Wald und da kennst du dich erst recht noch nicht aus, oder?"
Amelia blickte mich dankbar an, als sie antwortete: „Nein, ich war da noch nicht. Das ist doch verboten."
Ich nickte erneut und nahm ihre Hand. Sie war bereits von dem kurzen Stehen hier draußen kalt geworden.
Wir rannten durch das nun leere Schulgebäude und über die große Rasenfläche vor dem Eingang von Hogwarts. Wir hörten das erschrockene Schreien schon, als wir die Arena gerade erst erblickten. Ich spürte, wie Amelias Griff sich verkrampfte.
„Komm schon", versuchte ich sie ein wenig aufzumuntern, obwohl es mir verdammt schwer fiel, die folgenden Worte auszusprechen: „Wenn ich eins über deinen Bruder weiß, dann, dass er sich schon längst einen Plan überlegt hat, um mit diesen Monstern fertig zu werden!"
Sie presste die Lippen zu einem ängstlichen Strich zusammen.
Als wir an der riesigen Arena ankamen, die dem Quiddichtspielfeld ziemlich ähnlich sah und nur auf dem Boden gebaut war, lösten wir uns voneinander. Ich sah in ihrem Blick, dass es ihr schwerfiel, klein bei zu geben und meine Hand loszulassen.
„Kommst du mit?", bat sie mich und ich schaute sie erstaunt an.
Gerade, als ich antworten wollte, wurde ich von einer ziemlich wütenden Stimme unterbrochen.
„Amelia, was machst du da?", schnitt Hermines Stimme wie eine Rasierklinge durch die Luft, als sie mit großen Schritten auf uns zu kam.
Muggelblut strich ihren Umhang zurecht und stellte sich breitbeinig vor mich. Kurz darauf erschien auch der orangehaarige Weasley, allerdings stellte sein hochroter Kopf einen wilden Kontrast zu diesem dar.
„Hermine, hi...", murmelte Amelia wie ein kleines Kind, dass beim Klauen von Süßigkeiten erwischt wurde.
Mein Blick wandelte sich in eine eiserne Maske, als diese mich von oben bis unten musterte. Dann drehte sie sich mit einem Ruck wieder zu Ameila.
„Was machst du mit DEM da? Ich dachte, du hättest das alles mit Draco geklärt?", ich sah ihr an, dass sie sich stark beherrschen musste, mich nicht zu beleidigen.
Und ich dachte, du wolltest nie wieder mit ihr reden, nur, weil Amelia dir nicht sofort sagen konnte, was zwischen uns läuft!, dachte ich gehässig, vermied es jedoch, es auszusprechen. Ich musste die Sache ja nicht noch schlimmer machen, als sie ohnehin schon war.
„Ja..Nein...", stieß Amelia wie vor den Kopf gestoßen aus und zuckte hilflos mit den Schultern: „Harry und ich sind gestern noch nicht zu einer endgültigen Lösung gekommen..."
Hermine blickte sie nun leicht verwirrt an: „Nicht? Als wenn er dir nicht gesagt hat, dass du dich von diesem Scheusal von Ekelpaket trennen sollst!"
Lass es raus! Komm schon, war das etwa schon alles?, dachte ich mir ironisch.
„Dieser Abschaum hat es nicht verdient, mit dir zusammen zu sein!", fuhr sie ihre Tirade fort.
Na bitte, geht doch! Noch irgendwelche Beschimpfungen? Sie dürfen sie nur jetzt kostenlos loswerden!
„Komm schon!", Hermine verzog angeekelt das Gesicht.
„Was soll das denn?", rief Amelia völlig verzweifelt, „Warum redest du so über Draco. Du kennst ihn doch gar nicht!"
Es war wider meiner Natur, den Mund zu halten, wenn mich jemand derart beleidigte, doch ich spürte, dass es so besser war. Zumindest schien Hermine Einsicht zu gewinnen.
Sie nickte leicht, vermied es aber, mich dabei anzusehen.
Ein OHHH ging durch die Menge, die bisher gebannt den Atem angehalten hatte, und ein wildes Klatschen folgte. Plötzlich jedoch wurde es wieder still.
„Ja aber was macht er denn da, unser Harry Potter?", schrie der Stadionsprecher völlig ekstatisch.
Dann ging ein erschrockenes Kreischen durch die Arena.
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Mein Bruder Harry Potter #Draco Malfoy
FanficSchwarze Tage in Hogwarts. Der Kampf zwischen Gryffindor und Slytherin hat begonnen. Auf welcher Seite stehst du?~ Was, wenn Harry Potter eine Zwillingsschwester hat? Und genau diese die Geliebte seines Schulfeindes Draco Malfoy ist? Für wen wird si...