Brooks Geschichte

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Amelias Sicht:

„Was passiert jetzt?", stieß ich wild atmend aus und strich mir mit dem Ärmel meines Mantels über die schweißnasse Stirn.

Brook neben mir wirkte ebenfalls etwas außer Atem, seine Wangen hatten sich in ein zartes rot verfärbt. Auf meine Frage hin zuckte er mit den Schultern.

„Keine Ahnung", er blickte schnell den Gang hinunter, bevor er die altmodische Tür blitzschnell aufschloss und mich mit sich in den dunklen Raum zerrte.

„Keine Ahnung?", wiederholte ich ihn verwirrt, während er mit seinem Zauberstab Licht machte. Sein Gesicht wirkte in keinster Weise ängstlich oder gehetzt. Doch sein immer noch schneller Atem vom Rennen verriet, dass auch bei ihm nicht alles nach Plan lief.

Ich sah mich um. Man konnte unseren Aufenthalt nicht wirklich RAUM nennen, eher glich es einer Abstellkammer. Ein geschlossener Schrank stand vor der ganzen hinteren Wand und links von uns waren verschiedene Besen aufgereiht.

„Muss ich immer einen Plan haben?", murmelte der Blondhaarige und warf mir einen stechenden Blick zu. Seine Augen musterten mich, scannten meinen Körper ab.

„Ja", antwortete ich voller Überzeugung, „du bist Brook. Du weißt immer, was du willst."

Ich wusste, dass er mich anlog. Er wollte seinen Plan nur nicht mit mir teilen, misstrauisch wie er war. Innerlich stöhnte ich vor Anspannung auf.

Alles in mir schrie nach Angriff, als er meinte: „Du erinnerst mich an etwas. Wo waren wir noch gleich stehen geblieben, bevor dieser Malfoy uns unterbrochen hat?"

Automatisch senkte ich die Augen, als er einen Schritt näher kam. Verdammt. Dieser Junge hatte es voll und ganz auf mich abgesehen und ich war auch noch freiwillig mit ihm gekommen?

Komm schon, dachte ich mir, du musst einfach auf den passenden Moment warten. Geduld.

Wenn das mal so einfach wäre. Ich schluckte, als Brooks Gesicht immer näher kam und wenige Zentimeter von meinem entfernt auf mich hinunter sah.

„Du erinnerst mich an jemanden, weißt du?", fing er auf einmal an zu erzählen, während seine grünen Augen mich starr ansahen.

„Sie hieß Maja und war unglaublich hübsch. Hübscher als du; als jede. Graziös und anmutig wie eine Elfe, und verdammt schlau. Sie hatte immer einen spitzen Spruch auf Lager-"

„Aber ich dachte, Durmstrang wäre ein Jungeninternat?", unterbrach ich ihn verwirrt. Auf einmal war sein Zeigefinger hart gegen meine Lippen gepresst.

„Schhh, Kleine! Zerstör' es nicht", seine Stimme glich fast schon einem Flüstern.

„Jeder wollte sie", fuhr er fort, den Finger keinen Millimeter bewegt, „aber ich hatte sie. Ja, du hast Recht. Es ist ein Jungeninternat, aber Dravonsted liegt nicht weit weg."

Ich spürte, dass Brook immer noch nicht ganz mit der Wahrheit raus rückte. Etwas an seiner Geschichte störte mich.

Es gab nur diese eine Zauberschule in Osteuropa, war also dieser Ort, wie hieß er noch gleich, Dravonsted, nicht ein Muggeldorf? Schließlich hatte ich noch nie von ihm gehört.

„Aber sie stand auf der falschen Seite", seine Augen schlossen sich für einen winzigen Moment, aber ich war zu langsam, um darauf zu reagieren. „Genau wie du."

Er hielt in seiner Erzählung inne und musste sichtlich mit sich kämpfen, weiter zu reden. Warum erzählte er mir das überhaupt? Was hatte es für einen Zweck?

„Was ist passiert?", fragte ich mit echtem Interesse und versuchte, mich nicht zu bewegen. Sein Zeigefinger rutschte langsam von meinen Lippen.

„Sie...sie machte das, was du mit Draco gemacht hast. Nur bei ihr war es irgendwie viel ... schlimmer. Hässlicher. Verstehst du? Sie machte es aus Liebe, nicht aus reinem Egoismus wie du. Aber das machte alles nur noch schlimmer."

Brook schloss erneut die Augen und sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, als ihn die Bilder einholten. Ich wusste, dass ihm seine Vorstellungen gerade tausende Messer ins Herz stachen.

„Sie verließ mich. Für meinen besten Freund. Shak."

Wie er die letzten Worte flüsternd aussprach, als wären sie aus der Bibel selbst, rammte ich ihm mein Knie mit aller Kraft dahin, wo es wehtut, während ich gleichzeitig mit der Hand nach seinem Zauberstab griff, den er in der geballten linken Faust zwischen uns hielt, um Licht zu machen.

Dann geschah alles gleichzeitig. Mit einem Knack zerbrach der Zauberstab und Brook krümmte sich laut stöhnend zusammen. Gleichzeitig wich ich so weit wie möglich zurück und zückte meinen Zauberstab.

Aber ich war nicht schnell genug. Ich hatte ich gerade mal auf ihn gerichtet, da sprang er mich auch schon an wie eine wilde Katze. Sein ganzer Körper strahlte unbändige Wut aus.

„Incarcerus", brüllte ich und schloss voller Panik die Augen, während er auf mich zuflog und schließlich mit ganzen Gewicht gegen mich krachte.

Das letzte, was ich hörte, war das Knack meines eigenen Zauberstab, bevor mein Kopf mit voller Wucht gegen die Wand hinter mir knallte.

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An meine fleißigen Leser,

entschuldigt  bitte, dass das Update länger als gewohnt gebraucht hat, ich habe gerade und in nächster Zeit nicht so viel Zeit. :( Ich hoffe, ihr versteht das.

Aber es gibt noch einen Grund, um mich bei euch zu bedanken, denn wir haben zusammen die 100k geknackt!!!  Unglaublich, was aus diesem Projekt geworden ist! Danke, danke, danke! Ohne euch hätte ich das nie geschafft. <3

Jetzt wünsche ich euch noch ein schönes Wochenende :), LG Jackaroo23

Mein Bruder Harry Potter #Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt