Wenn ich mein Geheimnis verschweige, ist es mein Gefangener.
Lasse ich es entschlüpfen, bin ich sein Gefangener.
(Aus Arabien)
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„Nächster"
Die Stimme halt durch den Raum und erfüllt mich mit Angst. Obwohl sich alles in mir dagegen sträubt, stehe ich auf und streiche meinen dunkelblauen Overall glatt, den sie mir zum anziehen gegeben haben. Es ist grausam, wie ruhig hier alle sind, keiner sagt ein Wort oder gibt einen Ton von sich. Alle gehen nacheinander in die Stadt, in das Gefängnis. Ich spüre ihre unberührten Blicke auf mir, sie wissen, dass sie mich sowieso wiedersehen werden. Die haben kein Mitleid und werden es auch nie haben. Solche Leute die in dieses Gefängnis kommen sind schlimme Menschen, Menschen die es eigentlich verdient haben ihr Leben lang mit ihres gleichen in einer Stadt zu wohnen. Aber ich bin nicht hier, weil ich es verdient habe. Ich habe es getan um jemanden zu schützen, der mir sehr wichtig ist.
Ich schlängle mich durch die Stuhlreihen mit gesenkten Blick und zitternden Händen. Ich werde alleine sein und niemanden vertrauen können. Das steht fest, denke ich mir bei dem Blick eines glatzköpfigen, bulligen Mannes, der mich mich gehässigen Grinsen vorbeilässt.
Mein Blick heftet sich an die in grau gekleidete Frau hinter der Glasscheibe, ihre stechenden blauen Augen schauen über ihre strenge Brille hinweg und mustern mich abschätzen. Mir ist klar, das sie nachdenkt, was ich wohl angestellt haben muss, um die schlimmste Strafe vom Gericht zu bekommen. Wir beide wissen, dass der Richter bei jüngeren meist erbarmen zeigt, doch mein Vater hatte es dieses mal nicht getan.
„Bitte geben sie mir ihre Hand", meint sie, hebt dabei ihre Nase in die Luft und wirkt noch herablassender. Zögernd strecke ich ihr meinen rechten Arm entgegen und die Glaswand wird einen Spalt geöffnet. Die zwei Männer, die zu ihrer Sicherheit links und rechts von mir stehen, haben ihre Hände an den Waffen. Während der zwei Stunden haben sich einige Häftlinge gedacht, es würde sich etwas ändern, wenn sie die Dame beim Einscannen ausschalten, deshalb sind sie jetzt besonders vorsichtig. Ihre kühlen, mit Handschuh bedeckten, Hände greifen grob nach meinem Arm und drehen meine Handfläche nach oben. Sie nimmt ein kleines Gerät, das aussieht wie ein Rasierer und hält es an meine Hand.
Es piept, ein kurzer Schmerz brennt über meine Handfläche und ich verziehe das Gesicht. Als ich meine Hand zurückziehe, sehe ich das nun die Zahl 642 in meine Haut eingebrannt ist.
Die Frau schreibt etwas auf ein Papier und nickt dann den zwei Bodyguards zu, die mich daraufhin jeweils an meinen Oberarm festhalten und aus den Raum heraus befördern. Die schmalen Gänge entlang und durch gefühlte hundert Türen laufen wir, bis wir stehen bleiben und der eine von beiden, mir einen kleinen Schubs nach vorne gibt. Dann schließt sich hinter mir eine Gittertür und ich stehe inzwischen Kisten voller Vorräte, die für die Stadt gedacht sind. Nun weiß ich, das ich nicht wie die anderen, an dem Rand reingelassen werde, sondern mit der neuen Fracht von Lebensmitteln in die Stadtmitte katapultiert werde.
Mitten innerhalb gefährlichen Menschen, die mich alle sehen werden. Das fängt ja super an. Ruhelos laufe ich von einer Ecke des Raums zur anderen und kaue ungeduldig auf meiner Unterlippe rum. Ich warte darauf das endlich etwas passiert, doch noch immer blinkt die rote Lampe über mir, fröhlich an und aus. Wie aus heiterem Himmel ertönt nach wenigen Minuten eine Alarmsirene, wegen der ich mir die Ohren zu halten muss. Blinzelnd sehe ich wie sich vor mir, die Wand nach oben hebt, und gleißendes Sonnenlicht mich blendet. Ich spüre ein bedrohliches Schaudern in meiner Brust, als ob mir mein Herz herausspringen will.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen!
ᶠʳᵒᵐ ᶰᵉˡˡʸ
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Jaa, das ist schon mal der Prolog. Ich weiß das jetzt viele Fragen offen sind, aber die werden sich von Kapitel zu Kapitel beantworten.
So, was denkt ihr was wird als nächstes passieren? :)
Ich hoffe es hat euch gefallen, freue mich über jeden Vote und Kommentar,
ηєℓℓу єυєя υηι¢σяη.
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Prisoner | h.s.
Fanfiction❝Du möchtest so gerne daran glauben, dass du ein schlechter Mensch bist Harry. Aber das bist du nicht, okay?❞ Nachdem sie von ihrem eigenen Vater verurteilt und ins Stadtgefängnis Infierno verbannt wird, muss sie ihre Einstellung gegenüber den Bewoh...