➰ 7. KAPITEL ➰

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Wer nicht neugierig ist,

erfährt nichts.

(Johann Wolfgang von Goethe)

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Leicht stütze ich mich mit den Ellbogen ab und schau mich flüchtig im Raum um. Louis steht lässig angelehnt an der Wand die Arme vor der Brust verschränkt und schaut zu mir herüber. In seinem rechten Mundwinkel hängt ein Zahnstocher, auf welchem er scheinbar herum kaut. Und obwohl ich sagen will, dass es total blöd aussieht, passt es irgendwie zu seiner verschrobenen Art. Mir wird leicht schwindelig, als ich mich aufsetze und sofort halte ich mit beiden Händen meinen Kopf fest, in der Hoffnung, das dieses Brummen aufhört.

Ich bemerke noch zwei andere junge Männer in dem Raum, die mich durchdringend von ihrer Ecke aus beäugen. Unsicher weiche ich ihren brennenden Blicken aus, da schaue ich lieber zu Louis. Dieser kommt näher und stellt sich neben dem Tisch auf dem ich liege. Warum zur Hölle, liege ich auf einen Tisch?

„Na Dornröschen, gut geschlafen?", witzelt er und der Zahnstocher wechselt zum anderen Mundwinkel. Ich sage nichts und versuche ihn einfach nur mit meinen Blicken zu killen. Aber mein Blick gleitet schnell zur Tür, die nicht weit von mir ist, der einzige mögliche Ausweg aus dem Raum. Louis sieht meinen verdächtigen Blick an ihm vorbei zur Tür und schüttelt nur den Kopf.

„Vergiss es", raunt er mit tiefer Stimme und kommt ein Schritt näher. Irgendwie habe ich das Gefühl, er will mich mit seinen Augen Hypnotisieren, denn das schafft er auf eine komische Art und Weise. Mein Körper versteift sich und ich rühre mich nicht von der Stelle. Die unausgesprochene Drohung kriecht durch meinen ganzen Körper und lässt mich erschaudern. Er hat recht, das kann ich vergessen. Ich habe keine Ahnung wo ich bin und was mich erwartet, wenn ich aus der Tür trete. Ich muss den richtigen Zeitpunkt abwarten.

„Weißt du was das lustige an der ganzen Sache ist?", wispert er mir ins Ohr, „Du wirst im Gefängnis gefangen gehalten. Also bist du theoretisch doppelt Gefangen" Er hat Recht. Und es klingt noch absurder, wenn man die Wörter auf sich wirken lässt.

„Total komisch", antworte ich ihm mit sarkastischem Unterton und rücke ein Stück von ihm weg. Er zuckt nur mit den Schultern und steckt seine Hände, mit seinen typischen Louisgrinsen, in die Hosentasche.

„Wenn ihr dann mal fertig seid mit eurem rumgeturtel", räuspert sich der eine tätowierte Glatzkopf unsicher aus der Ecke und kratzt sich verlegen am Hinterkopf, „Können wir doch weiter den Plan organisieren, oder?"

„Was ist denn nun euer Plan?", frage ich neugierig und gucke von ihm zu Louis und wieder zurück.

„Das ist jetzt erst mal unwichtig meine Liebe. Ich zeig dir jetzt vorerst, wo wir uns befinden", lenkt Louis vom Thema ab und winkt mich zu sich. Da ich im Moment nichts anderes wollte, als mehr über diesen Ort herauszufinden, welcher mein neues zu Hause sein würde, ließ ich es zu, dass er mich ablenkte. Sonst wäre ich hartnäckiger gewesen. Zögerlich gehe ich auf ihn zu und bleibe mit Sicherheitsabstand vor ihm stehen. Natürlich merkte er das und verdrehte beinahe genervt die Augen. Was hatte er denn erwartet? Hey Kumpel, danke das du mich bewusstlos geschlagen hast? Das wollte ich schon immer einmal sein. Dankeschön. Nein, mein Gedanke niemanden zu vertrauen bestätigte sich mit jeder Sekunde, die ich in Infierno verbrachte. Diesmal schwor ich mir, das ernst zu nehmen.

„Danke für den Schlag übrigens", informiere ich ihn trocken und starre ihn mit grimmiger Miene an, „Der hat mich echt wachgerüttelt"

„Keine Ursache", entgegnet Louis und verbeugt sich leicht. Nicht ohne ein Schmunzeln auf den Lippen, welches mich von Mal zu Mal mehr aufregt. In meinen Fingern kribbelt es und ich habe das dringende Gefühl, dass meine flache Hand Bekanntschaft mit seiner Wange macht.

Ohne noch weiter etwas zu sagen, öffnet er die Tür und tritt gefolgt von mir hinaus. Wir stehen in einen dunklen Flur, der nach einen auffallende modrige Geruch riecht und von dem links noch eine Besenkammer abgeteilt ist. Wortlos laufen wir an einigen Türen, die entweder zu oder sperrangelweit offen sind, vorbei. Manchmal kann ich sehen was in den Räumen ist, doch öfters liegt einfach nur viel Müll oder zerstörte Möbelstücke im Inneren.

„Okay, wir gehen jetzt darein" Louis deutet mit seinen Daumen hinter sich, auf eine nächste Tür, die uns noch im Weg steht, „Ich möchte das du den Mund hältst, kapiert?"

Damit bin ich in jeder Hinsicht einverstanden.

Das Gefühl, wenn du Handschellen um deine Hände hast, ist auf viele Weisen schrecklich.

Du merkst sie immer, kannst nicht vergessen, dass sie da sind. Du kannst fallen, ohne das man sich selber auffangen kann. Jemand anders kann dich dorthin dirigieren, wo du eigentlich gar nicht hinwillst. Dir wird einfach eine Macht genommen, von der du glaubst, das niemand im Stande dazu ist sie dir wegzunehmen.

Man ist gefangen und nur der eine wird dich von diesen kühlen Dingern befreien können. Derjenige der die Schlüssel hat! Und dieser bestimmte eine, macht einen Gesichtsausdruck, als ob er noch nicht mal darüber nachdenken würde, mir irgendwie zu helfen.

Seine Hände bohren sich tief in meine Oberarme und zerren mich in Richtung Gerichtssaal. Ich bin etwas verärgert das ich mir nicht eigenhändig, die Tränen wegwischen kann, welche wie ein endloser Fluss über meine Wange laufen.

Mein Hals ist ganz trocken von vielem Schlucken. Ich könnte schwören, das mein Herz in doppelte Geschwindigkeit gegen meinen Brustkorb hämmert. Nervös befeuchte ich meine Lippe, während mich der Wachmann durch eine Tür schubst, an der mit Großbuchstaben „Gerichtssaal" steht. Schon beim vorsichtigen eintreten, merke ich viele hundert Augenpaare auf mir. Besonders ein Augenpaar spüre ich sofort, und ab da an gestehe ich mir ein:

Ich bin verloren.

Es tut mir so Leid.

Ich bin in Italien und habe JETZT endlich Internet. Ich wollte nun so schnell wie möglich, euch mit einen neuen Kapite beglücken <3 Ich werde gleich kein Internet haben, wäre schön wenn ihr mich mit ein paar Kommentaren vesrorgen könntet :)

HAB EUCH ALLE LIEB, MEINE SÜßEN! :*

Dankeschön <3

- N

Prisoner | h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt