Jeder Moment kann der schönste sein, man muss nur wissen, mit wem man ihn teilen will.
(Christoph Trefz)
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Ich bin erschöpft, als ich Abends nach diesem anstrengenden Tag endlich die Haustür öffne und eintrete. Erleichtert atme ich auf. Ich höre die zarten Töne, des Klaviers das oben auf dem Dachboden steht. Mein Schlüssel packe ich wie gewohnt auf die Kommode, gleich neben der Tür und lausche währenddessen der süßen Melodie.
„Poppy!" Ich mache es nicht gerne, denn es ist schön, wenn sie spielt und das Haus endlich mal wieder lebt. Doch ich weiß, das sie auf mich gewartet hat. Und sie weiß, das ich es liebe wenn ich nach Hause komme und mich ihre Musik begrüßt.
„Poppy?", rufe ich abermals und die Töne verklingen gleich danach. Dann vernehme ich leichtfüßige Schritte und schon erscheint sie oben auf der Treppe. Ihr überdimensionales Strahlen ist die beste Medizin gegen Müdigkeit und schlechte Laune.
„Du bist endlich da", kreischt sie erfreut und hopst die Treppenstufen runter in meine Arme, mit einem glücklichen Lächeln umarme ich sie zurück und drücke sie fest an mich. Ja, das war ein anstrengender Tag.
...
Nein, ich nehme nicht seine Hand. Ich stelle mich zwar neben ihm, damit er weiß das ich ihn folgen werde, aber ich nehme nicht seine Hand. Louis Seitenblick spüre ich und sein Adamsapfel springt als er schluckt.
Er geht vor und ich folge ihm mit gesundem Abstand, an Harry vorbei der uns beide nicht aus den Augen lässt. Ich sehe sofort das seine Augen triefen vor Hass und es lodert ein Feuer darin. Ein Feuer der Wut! Mir ist bewusst, dass ich es verdient habe, so angeguckt zu werden. Ylvies Tränen sind schon längst getrocknet und ihre kleinen Augen huschen von mir zu Louis und wieder zurück.
Wir lassen Harry und Ylvie hinter uns und marschieren in das Hochhaus. Die Dunkelheit verschluckt uns und ich umklammere das Metallstück so fest, das es mir in die Haut ritzt und warmes Blut sich verteilt. Es tut weh, aber ich wage mich nicht loszulassen, es wäre jetzt zu gefährlich loszulassen und der Schmerz erinnert mich daran das ich hier bin. Ich darf anderen nicht vertrauen. Louis vertraue ich nicht, doch nach meiner Aktion mit Ylvie habe ich keine andere Wahl gehabt als ihm zu folgen.
„Louis?", frage ich in das schwarze Nichts und bekomme Panik. Wo ist er? Ich kann nichts sehen und höre nur den leichten Wind der durchs leere Haus fegt. Es ist ruhig.
„Keine Angst, Kleine", flüstert eine Stimme und dann durchflutet plötzlich ein helles Licht den Raum, in dem wir uns befinden. Mit der lodernden Fackel in der Hand grient er mich an und aus diesem Winkel sehe ich, dass ihm an dem linken Schneidezahn ein Stückchen fehlt. Vermutlich von einer Schlägerei? Es fällt nicht sofort auf. Erst beim genaueren hinschauen. In dem Licht, wie ich finde, sieht er aus wie der Teufel persönlich. Seine Narbe, das Feuer und sein ewig anhaltendes Schmunzeln ... es ist beängstigend das Louis auch mit, eigentlich einem netten Gesichtsausdruck, so gefühllos und monoton herüberkommen kann.
„Magst die Dunkelheit nicht so sehr, was?", meint Louis und bückt sich, „Dann wird dir das, was jetzt kommt, auch nicht gefallen"
Er öffnet eine Falltür mit einem fürchterlichen quietschen und ich riskiere einen Blick nach unten. Die Leiter scheint tief nach unten zu gehen und auch dort sehe ich kein Ende. Schnell schaue ich wieder zu Louis hoch, welcher mich vergnügt betrachtet.
„Echt jetzt?", harke ich misstrauisch nach.
„Echt jetzt", antwortet Louis und fängt an herunterzuklettern „Komm"
Ich schaue ihm nach bis ich ihn nicht mehr richtig sehe, nur noch die Fackel die er in der linken Hand hält. Das Licht wird immer und immer kleiner und ich kann nur ahnen das es gute fünfzig Meter runter geht.
Ich stecke schließlich mit einem tiefen Seufzen das Metallstück in meine Hosentasche und beginne ebenfalls die Stufen runter zu klettern. Ein Schritt nach den anderen. Irgendwann erreiche ich den Boden und springe die letzten beiden Stufen runter neben Louis. Warum sind wir eigentlich in ein Hochhaus gegangen um dann nach unten zu gehen?
„Wo sind wir jetzt genau?"
„In den unterirdischen Tunnelsystem von unserer hübschen Hölle" Louis sieht mich an, als wäre ich ein kleines dummes Kind, das streng genommen soetwas wissen müsste. Er wechselt die Hand mit der Fackel und geht voran in einen schmalen Gang. So laufen wir eine Weile schweigend und ich habe das dringende Gefühl mich immer umdrehen zu müssen.
Louis führt mich weiter in einen weiteren Tunnel, der von einem Schacht abzweigt und den ich – wäre ich alleine gewesen – übersehen hätte. Er sieht dem vorherigen zum Verwechseln ähnlich. Der Boden ist teilweise sehr uneben und ich muss aufpassen, nicht zu stolpern. Die Decke und die Wände befinden sich jetzt so eng, dass ich mich manchmal bücken muss, um durch den nächsten Tunnel zu kommen. Auch er hat es nicht einfach und ich bin froh, das er nicht hinter mir geht und sich meine Verrenkungen angucken muss.
Puh, das ein Gefängnis so anstrengend sein kann, hätte ich nicht gedacht.
Okay, jetzt sind die beiden wohl erstmal beschäftigt ... Wo werden sie hingehen?!
Es werden jetzt öfters solche Flashbacks kommen, die immer ein Stückchen aus Ebonys Vergangenheit erzählen werden ... Wie findet ihr das?
Dankeschön erstmal an @horansuniverse die auf meine Anfrage diese Grafik oben gemacht hat <3 Ich liebe es *-*
Auch danke ich an alle die jetzt im letzten Kapitel kommentiert haben, das wären: @Gummiwatte , @harrysay , @positive_minds , @tanktop , @abbeny ... DANKESCHÖN! <3
Übrigens schaut unbedingt mal bei @positive_minds vorbei und lest "Dark Forest" (falls ihr sie nicht kennt, was ziemlich unwahrscheinlich ist xD), ist für mich gerade die beste Geschichte auf Wattpad! Ich liebe die einfach soooo <3
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Prisoner | h.s.
Fanfic❝Du möchtest so gerne daran glauben, dass du ein schlechter Mensch bist Harry. Aber das bist du nicht, okay?❞ Nachdem sie von ihrem eigenen Vater verurteilt und ins Stadtgefängnis Infierno verbannt wird, muss sie ihre Einstellung gegenüber den Bewoh...