➰ 12. KAPITEL ➰

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Ich bin nicht sicher,

mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird,

aber im vierten Weltkrieg werden sie

mit Stöcken und Steinen kämpfen.

(Albert Einstein)

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Jetzt weiß ich, was das für ein Gefühl ist, das Messer bei sich zu haben. Es gibt mir ein wenig Mut bei dem Anblick der verärgerten Masse von Sträflingen, die nur mir und Louis gegenüberstehen. Ihre Waffen pressen sie sich an die Brust, sie scheinen uns nicht zu glauben. Sie wissen, dass wir gewiss nicht alleine gekommen sind.

„Erfreut uns zu sehen, Styles?", fragt Louis und winkt ihn etwas spöttisch aus ein paar Metern Entfernung zu. Mein Herz klopft wie wild gegen meine Brust und ich denke es versucht auszubrechen. Harry hat mich fest in seinen Blick und irgendwie habe ich instinktiv das Verlangen einfach wegzulaufen.

„Nicht wirklich", antwortet dieser trocken auf Louis Frage. Dabei lässt er mich nicht aus den Augen. Was denkt er wohl gerade? Mit zittrigen Händen fahre ich mir durch die Haare und werfe Louis neben mir einen kurzen Seitenblick zu.

Dieser tänzelt neben mir und lacht bei den verwirrten Blicken von Harrys Leuten. Der Staub wedelt auf und ich muss husten, da es mein Hals reizt beim einatmen. Ich wende mich ab und halte mir die Arme abschirmend vors Gesicht. Es dauert eine Weile, ehe er damit aufhört und die Wolke von Staub vom Wind mitgenommen wird.

„Ich glaube du fragst dich, warum die gute Ebony und ich zu so später Stunde zum Kaffeekränzchen kommen", plaudert Louis und gibt mir einen beherzten Klaps auf den Rücken. Mit wütend funkelnden Augen zische ich ihn an. Warum macht er das? Ich glaube, er kommt echt von einen anderen Planeten, wo die Grinsebacken mit Hang zu Stimmungsschwankungen geboren werden.

„Tut mir Leid Kleine", kichert er und hebt unschuldig beide Arme in die Luft und schiebt die Unterlippe vor.

„Wir sind hier", sagt Louis und macht eine verheißungsvolle Pause und fährt dann fort, „Um euch ein Angebot zu machen"

Von weitem kann ich sehen, dass Harry sich auf die Lippen beißt und seine Waffe schultert. Kurz sehe ich Unsicherheit in seinen Augen, er dreht sich um und schaut zu den anderen.

„Ich höre", sagt er schließlich und verschränkt die Arme vor der Brust.

„Unser Vorräte gehen uns aus", meint Louis nun etwas ernster, „Gebt uns den Anteil ab, der uns zusteht und wir werden ohne weiteres gehen"

„Und was wenn nicht?", entgegnet Harry und guckt uns herausfordernd an. Louis knirscht mit den Zähnen.

„Das werdet ihr dann sehen"

„Schön", sagt Harry, „Ich freue mich schon drauf!"

Das ist eindeutig. Er wird uns nichts geben und riskiert damit das Leben seine Leute. Ich lasse meinen Blick über die Reihen gleiten und bleibe schließlich bei einem zarten Mädchen stehen. Ylvie senkt den Kopf und weicht jeglichem Augenkontakt aus.

Und plötzlich ändert sich Louis gleichgültiger Gesichtsausdruck. Er zieht an seinen Haarwurzeln und schaut gestresst zu mir.

„Ihr seid geizig", fauche ich erzürnt und könnte schwören, dass es aus meinen Ohren raucht.

DU bist geizig", sage ich und starre Harry an der mich verwundert ansieht. Ich verstehe ihn, das hätte ich auch nie von mir erwartet. Aber es reicht mir jetzt mit meinen Schweigen.

„Nur weil du der Meinung bist, sie seien weniger Wert als du. Du bringst mit deiner egoistischen Entscheidung alle in Gefahr. Willst du echt das Blut fließt? Leute sterben und irgendwer sein Leben lässt, weil du den falschen Entschluss getroffen hast?"

Meine Brust hebt und senkt sich und neben meinen Körper habe ich meine Hände zu Fäusten geballt. Außer Atem, da ich mich so in Rage geredet habe, puste ich eine lästige Haarsträhne aus meinem Gesicht. Bestimmt ist mein Gesicht Rot wie eine Tomate.

„Sie hat Recht", mischt sich Louis ein, „Frag doch mal diejenige, die hinter dir stehen, wie sie deine Entscheidung finden!"

Harry runzelt die Stirn und schüttelt den Kopf.

„Nein. Das wird meine Meinung auch nicht ändern"

Ich höre es neben mir seufzen.

„Das vielleicht nicht aber ..."

Louis dreht sich mit angespannter Körperhaltung zu mir und zückt ohne das ich etwas dagegen tun kann, seine Pistole und hält sie mir an die Schläfe.

„Vielleicht ändert das etwas!"

Neros helle Haare strahlen, selbst wenn die Sonne nicht scheint. Und das ist ein Grund warum ich ihn so sehr mag Ich setzte mich zu ihn an den Tisch und schiebe einen Stapel Bücher aus den Weg, damit ich ihn besser sehen kann.

Nero grinst verschmitzt, sodass ich seine Zahnlücke an der Seite sehe.

„Und?", frage ich mit großen Augen.

„Und was?"

„Hast du was rausgefunden?"

„Achso .. ähm ja", er blinzelt ein paar Mal und wirkt so, als ob ich ihn aus dem Konzept gebracht habe. Nero presst die Lippen aufeinander und sieht mir tief in die Augen.

„Ich habe in den letzten Tagen viel in den Sachen meiner Eltern gewühlt. Sie waren nicht da, also konnte ich mir alles in Ruhe angucken" , flüstert er und seine Stimme überschlägt sich dabei.

„Ja und?", quietsche ich aufgeregt. In seiner Nähe verhalte ich mich immer so komisch.

„Ich habe in meiner Geburtsurkunde einen Fehler gefunden. Das Krankenhaus stimmt nicht" 

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OMG LEUTE WIR HABEN DIE 5000 LESER *-* Nach dem letzten Kapitel habe ich fast 1000 dazu bekommen und das hat mich so unglaublich glücklich gemacht <3 DANKESCHÖN!

<3

Hoffentlich habt ihr mitbekommen, das sich Louis gegenüber Ebony ändert. Das wird nochmal ziemlich viel frischen Wind in die Geschichte bringen.

Außerdem wird die Frage Neros gelöst. Wie er zu Ebony steht und vielleicht noch andere Sachen die endlich gelüftet werden :p

Im nächsten Kapitel, wird es ein heiles durcheinander geben :D

- N

Prisoner | h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt