Wo man am meisten fühlt,
weiß man am wenigsten zu sagen.
(Anette von Droste-Hülshoff)
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In der Dunkelheit wache ich wieder auf. Das Feuer ist ausgegangen und meine Augen gewöhnen sich langsam an das schwarze Nichts. Ich kann leichte Silhouetten von Möbeln und Gegenständen erkennen, meine Augen huschen durch den ganzen Raum. Ich bewege mich nicht, denn ich merke, wie Harry unter mir atmet. Dass letzte was ich jetzt will, ist das er aufwacht wegen mir. Unfassbar das ich hier wirklich in seinen Armen liege, er drückt meinen Kopf fest auf seine Brust und seinen warmen Atem spüre ich in meinen Nacken. Jedes Mal, wenn er ausatmet kribbelt es, auch nur bei der Vorstellung wie nah seine Lippen an meiner Haut sind. Gott warum mache ich mir darüber Gedanken? Dichter beieinander kann man wohl nicht liegen. Selbst seine Beine haben sich mit meinen verknotet. Vielleicht ist es nicht so gut wenn ich so im Stillen, in seinen Armen vor mich hergrüble. Davon abgesehen fühle ich mich etwas benebelt von seiner Nähe. Okay Ebony jetzt reicht es. Ich versuche gerade verzweifelt wieder einzuschlafen, als sich Harry plötzlich bewegt und seine Finger sanft über mein Gesicht streichen. Ich bin mir sicher das er wach ist, sein regelmäßiges Atmen hat aufgehört. Irgendwie versuche ich so entspannt wie möglich zu sein und mir nicht anmerken zu lassen, dass ich ebenfalls wach bin. Da mein Kopf direkt auf seiner Brust liegt, höre ich seinen Herzschlag. Morgen wird wieder es sein wie immer.
Ich glaube, dass er etwas ähnliches denkt, denn er stößt ein tiefes Seufzen von sich und umfasst meine Taille. Vorsichtig zieht er mich wie ein Baby mühelos ein Stück nach oben, sodass mein Kopf jetzt auf seiner Schulter liegt. Harry legt die Decke über mein Körper und vergräbt dann seinen Kopf in meinen Haaren und ich höre, wie er meinen Duft einsaugt. Durch seine körperliche Wärme werde ich unfreiwillig müde, obwohl ich es gerne noch weiter genießen würde, fallen meine Augen wieder zu.
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Ein dumpfes Geräusch, das nach ein paar Sekunden immer deutlicher wird, holt mich wieder aus meinen Träumen. Ich brauche einen Moment, ehe ich realisiere, dass es das Walkie-Talkie ist.
„Ebony? Hallo? Kannst du mich hören?"
So schnell ich kann, löse ich mich aus dem Klammergriff von Harry und versuche im Halbdunkeln das Walkie-Talkie zu finden. Ich finde es auf dem Tisch und spreche hinein.
„Joona? Ja ich höre dich", flüstere ich und schleiche ins Schlafzimmer. Vor den Fenstern in diesen Raum sind Jalousien, durch ein paar Ritzen scheint das Licht durch. Es muss Tag sein.
„Endlich. Hast du geschlafen? Der Sturm hat aufgehört und ich habe meine Sachen gepackt, ich kann kommen", antwortet es rauschend.
Ich erkläre ihm so gut es geht in welchen Haus wir sind. Nachdem er sich auf den Weg gemacht hat, gehe ich leise wieder ins Wohnzimmer. Mit einer Taschenlampe, welche ich in einem Schrank finde leuchte ich mir den Weg. Kurz bin ich mutig genug in Harrys Richtung zu leuchten, seine grünen Augen leuchten auf. Er ist wach.
„Hey. Wie geht es dir?", frage und setze mich auf den Sessel gegenüber von ihm hin, die Taschenlampe lasse ich an und stelle sie senkrecht auf den Boden, damit sie uns licht spendet. Hier ist es stockdunkel, denn die Fenster sind mit Brettern zugenagelt.
„Scheiße", bringt er mühsam heraus und hustet ein wenig. Schnell schnappe ich mir meinen Rucksack und hole die Trinkflasche, schraube sie auf und lasse ihn trinken. Während er trinkt, drücken seine Augen unglaubliche Dankbarkeit aus und ich lächle ihn aufmunternd an. Ich stelle die Flasche weg und nehme ein Handtuch. Ohne etwas zu sagen, tupfe ich über sein Gesicht und mustere ihn. Er sieht ziemlich kraftlos aus und ich denke kaum, dass er mit uns bis zu Louis Leuten kommen könnte, ich glaube er weiß es, will es aber nicht wahr haben.
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Prisoner | h.s.
Hayran Kurgu❝Du möchtest so gerne daran glauben, dass du ein schlechter Mensch bist Harry. Aber das bist du nicht, okay?❞ Nachdem sie von ihrem eigenen Vater verurteilt und ins Stadtgefängnis Infierno verbannt wird, muss sie ihre Einstellung gegenüber den Bewoh...